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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Abend. Die Bronsons sind alte Freunde. Sie stehen auch auf der Liste des Generalstaatsanwalts unter dem Verdacht subversiver Aktivitäten.«
    Fassett hielt inne und wartete, daß Tanner etwas sagte.
    »Und sie sind nicht zusammengekommen? Haben nicht einmal miteinander telefoniert? Keine Pläne gemacht? Ich will die Wahrheit hören!«
    »Wenn sie miteinander gesprochen haben, dann über kein Telefon, das wir kontrollieren können, und das würde bedeuten, daß sie gleichzeitig in öffentlichen Telefonzellen hätten sein müssen, und das war nicht der Fall. Wir wissen, daß sie sich nicht getroffen haben – einfache Überwachung. Wenn einer von ihnen Pläne hat, dann sind das individuelle, nicht koordinierte Pläne. Wir rechnen darauf, wie ich Ihnen das ja auch sagte. Das ist alles, was es zu sagen gibt.«
    »Es scheint also keinerlei Beziehung zu geben. Zu keinem von ihnen?«
    »Das ist richtig. Zu dem Schluß sind wir auch gelangt.«
    »Das ist aber nicht, was Sie erwartet haben. Sie sagten, die würden in Panik geraten. Omega würde jetzt schon in Panik sein.«
    »Ich glaube auch, daß sie das sind. Jeder einzelne von ihnen. Jeder für sich. Unsere Vorhersagen sind da sehr präzise. «
    »Was zum Teufel soll das jetzt wieder heißen?«
    »Überlegen Sie doch. Ein Ehepaar rast zu einem mächtigen Mafioso. Ein anderes trifft sich mit einem Mann und seiner
Frau, die als Fanatiker gelten. Und der Anwalt trifft sich plötzlich mit einem internationalen Aktienspekulanten aus Zürich. Das ist Panik. Das NKWD hat viele Tentakel. Jeder einzelne von ihnen steht am Rande der Panik. Wir brauchen jetzt nur abzuwarten.«
    »Von morgen an wird es gar nicht so leicht sein, einfach abzuwarten.«
    »Seien Sie ganz natürlich. Sie werden feststellen, daß Sie ganz bequem auf zwei verschiedenen Ebenen funktionieren können. So ist das immer. Es besteht überhaupt keine Gefahr, selbst wenn Sie es nur zur Hälfte schaffen. Sie sind jetzt viel zu sehr miteinander befaßt. Vergessen Sie nicht, Sie brauchen das, was gestern nachmittag war, nicht zu verheimlichen. Reden Sie darüber. Ausführlich. Tun und sagen Sie, was sich ganz natürlich ergibt.«
    »Und Sie denken, daß man mir glauben wird?«
    »Die haben doch gar keine Wahl! Verstehen Sie denn nicht? Sie haben sich einen Ruf als Reporter gemacht, als Mann, der den Dingen auf den Grund geht. Muß ich Sie denn wirklich daran erinnern, daß die Untersuchungen dann enden, wenn die beobachteten Personen kollidieren? Das ist doch eine uralte Binsenweisheit.«
    »Und ich bin der unschuldige Katalysator?«
    »Das können Sie noch mal sagen. Je unschuldiger, desto besser.«
    Tanner zündete sich eine Zigarette an. Er konnte dem anderen nicht länger widersprechen. Seine Logik war einwandfrei. Und die Sicherheit, das Leben von Ali und seinen Kindern lag in den Händen dieses eiskalten Profis.
    »Also gut. Ich werde sie alle an der Türe begrüßen wie lang verschollene Brüder und Schwestern.«
    »Genauso ist es richtig. Und wenn Ihnen danach ist, dann rufen Sie sie alle am Morgen an und vergewissern sich, daß
sie auch kommen. Mit Ausnahme der Ostermans natürlich. Was Sie eben normal tun würden... Und denken Sie daran, wir sind da. Die besten Geräte der größten Firma der Welt arbeiten für Sie. Nicht einmal die winzigste Waffe könnte Ihre Haustüre passieren.«
    »Stimmt das?«
    »Wir würden es selbst erfahren, wenn jemand ein drei Zoll langes Messer in der Tasche trägt. Ein vierzölliger Revolver – und Sie wären in sechzig Sekunden aus dem Haus.«
    Tanner legte den Hörer auf und nahm einen langen Zug an seiner Zigarette. Als er die Hand vom Telefon nahm, hatte er das Gefühl – das physische Gefühl –, aufspringen, weglaufen zu müssen.
    Es war ein seltsames, ein unangenehmes Gefühl der Einsamkeit.
    Und dann erkannte er, was es war, und es beunruhigte ihn sehr.
    Von einem Mann namens Fassett hing es nun ab, daß er den Verstand behielt. Er befand sich völlig in seiner Hand und unter seiner Kontrolle.

Teil 3
    Das Weekend

17.
    Das Taxi hielt vor dem Hause der Tanners an. Johns Hund, der drahtige Welsh Terrier, rannte in der Einfahrt auf und ab, kläffte jedesmal, wenn er vorrannte und wieder zurück, und wartete darauf, daß jemand ihn wissen ließ, daß die Besucher willkommen waren. Janet eilte über den Rasen. Die Taxitüre öffnete sich; die Ostermans stiegen aus. Sie trugen in Geschenkpapier gehüllte Schachteln. Der Fahrer holte einen großen Koffer heraus.
    Tanner

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