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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Tanner sich auf. Seine Schulter tat weh, aber er konnte sie unbehindert bewegen.
    MacAuliff ging ans Fußende des Bettes und hielt sich mit beiden Händen an der Bettstelle fest. Er sprach ganz ruhig: »Sie werden jetzt reden. Sie sagen mir, was Sie wissen, oder ich stelle Sie unter Anklage wegen Verletzung Ihrer Auskunftspflicht in einem Fall von Mordversuch.«
    »Die haben versucht, mich zu töten.«
    »Das ist genauso Mord. M-o-r-d. Es macht nicht den geringsten Unterschied, ob der Anschlag Ihnen oder diesem Judenschwein galt!«
    »Warum sind Sie so feindselig?« fragte Tanner. »Sagen Sie es mir. Eigentlich sollten Sie mir jetzt zu Füßen liegen und
betteln. Ich bin ein Steuerzahler, und Sie haben mein Haus nicht beschützt.«
    MacAuliff versuchte ein paarmal zu reden, schien aber an seiner eigenen Wut förmlich zu ersticken. Schließlich bekam er sich wieder in den Griff.
    »Okay. Ich weiß, daß vielen von Ihnen die Art und Weise nicht paßt, wie ich die Dinge anpacke. Sie und Ihresgleichen wollen mich weghaben und irgendeinen Scheißhippie von der blöden Uni anheuern! Nun, dazu will ich Ihnen etwas sagen – das schaffen Sie nur, wenn ich irgendwo Mist baue. Und ich werde keinen Mist bauen! Dafür sorge ich! Diese Stadt wird sauber bleiben! Also werden Sie mir jetzt sagen, was hier vorgeht. Und wenn ich Hilfe brauche, dann hole ich mir die! Ich kann das erst, sobald ich etwas in der Hand habe!«
    Tanner erhob sich von seinem Bett, zuerst etwas unsicher und dann zu seiner eigenen Überraschung ohne Mühe.
    »Ich glaube Ihnen. Sie sind zu erregt, um zu lügen. Und Sie haben recht. Eine Menge von uns mögen Sie tatsächlich nicht. Aber das kann eine rein gefühlsmäßige Sache sein, wir wollen also nicht weiter darauf eingehen. Trotzdem werde ich hier keine Fragen beantworten. Statt dessen erteile ich jetzt einen Befehl. Sie werden dieses Haus Tag und Nacht bewachen, bis ich Ihnen sage, daß Sie aufhören können! Haben Sie das begriffen?«
    » Ich nehme keine Befehle an! «
    »Von mir schon. Wenn Sie das nicht tun, dann sorge ich dafür, daß Sie auf sechzig Millionen Fernsehschirmen als typisches Beispiel altmodischer, ungebildeter, unaufgeklärter Polizeibrutalität, als eine Bedrohung für echte Polizeiarbeit dargestellt werden! Sie sind überholt. Holen Sie sich Ihre Pension und verschwinden Sie.«
    »Das werden Sie nicht tun...«
    »Glauben Sie? Hören Sie sich mal um.«

    MacAuliff stand da und starrte Tanner an. Die Adern an seinem Hals traten so hervor, daß Tanner glaubte, sie würden jeden Augenblick bersten.
    »Wie ich euch Schweine hasse!« sagte er kalt. »Ich kann Sie nicht ausstehen.«
    »Ich Sie auch nicht. Ich habe Sie in Aktion gesehen. Aber das hat jetzt nichts zu besagen. Setzen Sie sich.«
     
    Zehn Minuten später rannte MacAuliff aus dem Haus, hinaus in den schwächer werdenden Julisturm. Er knallte die Haustüre hinter sich zu und gab den Beamten, die draußen auf dem Rasen warteten, einige beiläufige Anweisungen. Die Männer reagierten mit schwachen Ehrenbezeugungen, worauf MacAuliff in seinen Wagen stieg.
    Tanner holte sich ein Hemd aus einer Schublade und schlüpfte etwas ungeschickt hinein. Dann verließ er das Schlafzimmer und ging die Treppe hinunter.
    Ali stand im Flur und sprach dort mit einem Polizeibeamten. Sie eilte ihm entgegen.
    »Das ganze Haus wimmelt von Polizei. Ich wollte, es wäre eine Armee. O Gott! Ich gebe mir alle Mühe, ruhig zu sein. Wirklich! Aber ich kann nicht !« Sie umarmte ihn, spürte den Verband unter seinem Hemd. »Was werden wir jetzt tun? Wer kann uns helfen?«
    »Alles wird wieder gut. Wir müssen nur noch kurze Zeit warten.«
    »Worauf?«
    »MacAuliff beschafft mir Informationen.«
    »Was für Informationen?«
    Tanner schob Ali gegen die Wand. Er sprach ganz leise und vergewisserte sich, daß der Polizist sie nicht beobachtete. »Wer durch die Kellerfenster auf uns geschossen hat, ist verletzt. Einer ist sogar schwer verwundet – am Bein. Beim
anderen sind wir nicht ganz sicher, aber Bernie glaubt, er hätte ihn an der Schulter oder der Brust getroffen. MacAuliff wird die Cardones und die Tremaynes aufsuchen. Dann ruft er mich an. Es kann eine Weile dauern, aber er kommt wieder auf mich zu.«
    »Hast du ihm gesagt, worauf er achten soll?«
    »Nein. Ich habe ihn nur gebeten, ihre Darstellung zu überprüfen, wo sie waren. Das ist alles. Ich will nicht, daß MacAuliff Entscheidungen trifft. Das ist Fassetts Sache.«
    Aber in Wirklichkeit war es

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