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Das Paradies am Fluss

Das Paradies am Fluss

Titel: Das Paradies am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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»Als Lady T. mich eingeladen hat, kam es mir so richtig vor.«
    »Aber darum geht es ja gerade.« Kate lächelte ihr beruhigend zu. »Dazu haben Sie diese Reise doch unternommen, oder? Um die Gegend zu erkunden und etwas über die Vergangenheit und Juliet und Mike zu erfahren. Lady T. und Johnnie haben sicher jede Menge Geschichten zu erzählen. Ich freue mich, dass sie so positiv reagiert hat. Da haben Sie wirklich ins Schwarze getroffen.«
    Erleichtert über Kates entspannte Reaktion, nickte sie eifrig. »Sie war verwundert darüber, wie ähnlich ich Juliet sehe. Genau wie Tom sagte. Wirklich komisch, dass die Leute sich so genau an sie erinnern, oder? Nein, es ist nur, weil Sie so freundlich waren und ich so gern hier in der Chapel Street bin …«
    »Das weiß ich doch. Und Sie können ja wiederkommen, wann immer Sie wollen. Eigentlich ist es sogar gut so, Jess. Ben und Julian können ein paar Tage bei mir verbringen, bevor die Schule anfängt; und Oliver kann vielleicht auch eine Pause von seiner geballten Dosis Familienleben gebrauchen; deswegen ist der Zeitpunkt perfekt. Fahren Sie ruhig und amüsieren Sie sich!«
    »Danke«, sagte sie. »Das ist noch so ein Stück der Geschichte, stimmt’s? Dass Mike so eng mit den Trehearnes befreundet war. Alles greift ineinander und verbindet sich, sodass es keinen Anfang und kein Ende gibt. Die Geschichte geht einfach weiter.«
    »Und Sie sind ein Teil davon«, meinte Kate.
    Und hier ist sie, fährt zum Tamar und versucht, sich an Kates Wegbeschreibung zu erinnern – bei ihrem ersten Besuch bei den Trehearnes hat sie vor lauter Aufregung nicht auf den Weg geachtet –, und plötzlich erhascht sie einen Blick auf den glitzernden Fluss, der unter ihr liegt. Rasch schaut sie in den Rückspiegel, fährt an den Straßenrand und bremst. Ihr Herz schlägt schnell. Warum nur lassen diese kleinen, steilen, unbefestigten Straßen, dieser sich dahinschlängelnde Fluss und die schützenden, sanft geschwungenen Hügel eine solche Mischung von Emotionen in ihr aufsteigen?
    Plötzlich und unerwartet hat sie Angst; sie erinnert sich an das seltsame Déjà-vu-Gefühl, das sie im Seegarten und dann, merkwürdigerweise, wieder im Segelloft überfallen hat.
    »Was für ein eigenartiges Gebäude!«, sagte sie zu Johnnie und betrachtete den lang gestreckten Steinbau mit dem nur schwach geneigten Dach. »Was ist das?«
    »Die alte Segelwerkstatt«, erklärte er ihr. »Mein Urgroßvater war ein begeisterter Segler. Hat auch an Regatten teilgenommen. Er ließ sich seine Segel eigens anfertigen. Meine Töchter haben hier gespielt, und dann hat Sophie darin Quartier bezogen, als sie damals zu uns kam. Kommen Sie und schauen Sie es sich an! Das Bootshaus liegt weiter unten.«
    Und er führte sie in den großen, lichtdurchfluteten Raum, dessen sämtliche Wände von Fenstern gesäumt waren und wo am anderen Ende eine riesige Glastür auf einen Balkon führte. Der Raum schien um sie herum zu beben, und das vom Fluss reflektierte, flirrende Licht blendete sie. Johnnie nahm ihren Arm, als fürchtete er, sie könne auf einem der Teppiche ausrutschen, die auf dem hellen, glänzenden Holzboden liegen. Am anderen Ende, gegenüber dem Balkon, führt eine kurze Treppe nach oben zu den anderen Zimmern auf einem geschwungenen Zwischengeschoss, das wie eine Chorempore wirkt. Küche und Bad liegen im hinteren Teil des Gebäudes.
    Sie versuchte, ihre Reaktion zu überspielen. »Das ist absolut fantastisch«, erklärte sie atemlos und lachte leise. »Wow! Hier könnte man herrlich malen!«
    Und da machte Lady T., die den beiden gefolgt war, ihr das Angebot.
    »Warum kommen Sie dann nicht ein paar Tage zu uns, meine Liebe? Sie könnten hier in der alten Segelwerkstatt wohnen, da sie Ihnen so gut gefällt, und zum Essen oder wenn Sie Gesellschaft brauchen, ins Haus kommen. So lernen wir Sie besser kennen, und Sie können den Tamar erkunden und vielleicht gleichzeitig Inspiration für Ihre Arbeit finden. Das wäre doch schön, oder, Johnnie?«
    Und Johnnie, der immer noch schützend Jess’ Arm hielt, lächelte ihr zu. »Das wäre großartig«, sagte er.
    Jetzt lässt Jess die Kupplung kommen und fährt weiter. Sie weiß, dass es Zeit ist, in die Geschichte einzutauchen und ihren Platz unter den Figuren einzunehmen.
    Johnnie tritt mit Popps auf den Fersen aus der Hintertür, schlägt den Weg zwischen dem großen, ummauerten Küchengarten und den Nebengebäuden ein und gelangt auf das höher gelegene Gelände, wo der

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