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Das Paradies am Fluss

Das Paradies am Fluss

Titel: Das Paradies am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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die Dusche auf.
    Oliver drückt das Gespräch auf seinem Handy weg. Was für ein Glück, dass Jess noch auf war und Lust zum Plaudern hatte! Sie hat ziemlich gedämpft und leicht besorgt geklungen, aber das ist einigermaßen normal angesichts des Umstands, dass ihre Gastgeberin krank geworden ist.
    »Ich würde Guy sehr gern kennenlernen«, hat sie gesagt. »Kommt zum Kaffee zu mir in die alte Segelwerkstatt, und dann sehen wir weiter! Doch ich weiß, dass Johnnie und Sophie dich bestimmt auch sehen wollen. Und Guy. Er ist der Zwilling, der mit Jachten handelt, oder? Johnnie kann ihm seine Boote zeigen. Dann gegen elf. Prima.«
    Oliver setzt sich kurz und überlegt, ob das ein guter Plan ist. Zumindest wird der Besuch Guy ablenken, ihm Zeit lassen, sich zu beruhigen und daran zu erinnern, wie sehr er das West Country liebt. Und irgendwann wird er seine Söhne in der Schule besuchen – noch eine glückliche Erinnerung an seine eigene Kindheit. Aber unterdessen könnte ein Besuch auf neutralem Gebiet, bei Bekannten, aus denen vielleicht Freunde werden könnten und die seine Leidenschaft für das Segeln teilen, diese Entwicklung unterstützen.
    Oliver ist zufrieden mit dem, was er an diesem Abend erreicht hat. Er steht auf und knipst die Lampe aus. Was er sich nicht eingesteht, ist, wie sehr er sich darauf freut, Jess wiederzusehen.

Tamar
    Sie erwartet die beiden am Ende der Auffahrt, eine kleine Gestalt in Jeanslatzhose über einem hochgeschlossenen Pullover. Das lange rotbraune Haar hat sie zurückgebunden. Lebhaft winkt sie Oliver zu, der zurückwinkt und Guy, der sie mit einem üblichen durchdringenden Blick mustert, einen Seitenblick zuwirft.
    »Erschreck das arme Mädchen nicht zu Tode!«, meint Oliver warnend. »Du könntest es sogar mit einem Lächeln probieren.«
    »Halt den Mund!«, murmelt Guy und steigt aus. Er hat bereits beschlossen, seinen nicht unbeträchtlichen Charme spielen zu lassen, und bevor Oliver die beiden vorstellen kann, streckt er der jungen Frau schon die Hand entgegen. »Sie müssen Jess sein. Ich bin Guy Webster, David Porteous’ Stiefsohn. Glückwunsch zu seinem Preis!«
    Jess schaut kaum wahrnehmbar schüchtern drein und lächelt zurück. Sie spricht von Kate und erzählt, wie freundlich sie sie in die Chapel Street eingeladen hat, aber Guy hat schon die alte Segelwerkstatt und den Fluss gesehen.
    »Schön hier«, meint er. »Besser als in der Stadt, finde ich.«
    Sein Blick gleitet zu den Booten, die draußen an der Fahrrinne vor Anker liegen, und instinktiv setzt er sich in diese Richtung in Bewegung. Jess geht immer noch neben ihm, und er redet mit ihr, während er mit großen Schritten den Rasen überquert. Sie sieht sich nach Oliver um, zuckt entschuldigend mit den Schultern und beeilt sich dann, um Schritt mit Guy zu halten.
    »Das ging aber schnell«, sagt jemand hinter ihm leise, und Oliver fährt herum und sieht eine blonde Frau, die ihn amüsiert betrachtet. »Und nicht einmal ein besonders guter Anmachspruch. Hängt er Sie immer so ab?«
    Oliver ist sich einer äußerst seltsamen Empfindung bewusst; ihm ist, als wäre alles – die Welt, die Zeit, die Geräusche – kurz zum Stillstand gekommen und ruckte jetzt wieder an, aber auf vollkommen andere Art als zuvor. Nichts wird je wieder ganz wie vorher sein. Er grinst schief und tut resigniert.
    »Passiert mir ständig«, sagt er. »Sind Sie Sophie?«
    Sie nickt. »Und Sie sind Oliver. Jess hat mir von Ihnen erzählt, und Johnnie meint, wir müssten uns irgendwann früher begegnet sein. Und das dort muss Guy sein. Was glauben Sie, wo er mit Jess hingeht?«
    »Bestimmt zu den Booten«, meint Oliver. »Mein Schwager ist ein sehr zielstrebiger Bursche. Ich entschuldige mich für ihn. Aber ich glaube, er hat sie dort auch nicht gesehen. Ich jedenfalls nicht.«
    »Ist schon in Ordnung, ich kann ihm das nachfühlen. Ich segle selbst, und die Szenerie hier ist spektakulär, nicht wahr? Kommen Sie herein und trinken Sie einen Kaffee, bis er sich an dem Anblick sattgesehen hat.«
    »Danke, doch Jess hat gemeint, dass wir in der alten Segelwerkstatt mit ihr Kaffee trinken sollen. Ich möchte mich nicht aufdrängen …«
    »Als Jess uns erzählt hat, dass Sie kommen, wollte Johnnie unbedingt, dass ich Sie in Empfang nehme«, erklärt Sophie bestimmt. »Er freut sich darauf, Sie wiederzusehen. Ihre letzte Begegnung liegt Jahre zurück, wie ich gehört habe.«
    Oliver folgt ihr ins Haus, und in diesem Moment taucht Johnnie aus einem

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