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Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Titel: Das Paradies ist woanders! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Horst
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hat. Erstaunt sieht er ihn an, und der Junge lächelt etwas verlegen dabei. Er hat einen Pflasterverband quer über dem Gesicht, die Augen sind gerötet und er scheint starke Schmerzen zu haben. Dennoch sieht er Joshua jetzt beinahe freundlich an.
    „Ich verstehe nicht ganz ...? Deine Nase, das muss weh tun ... , es tut mir wirklich leid, dass ich so ausgerastet bin ... “, versucht er sich bei dem Jungen zu entschuldigen.
    Aber dieser lächelt ihn weiter an, nickt einmal kurz mit dem Kopf.
    „Ist schon O.K., wir waren ja selbst schuld ... , irgendwie. Wir hätten dich in Ruhe lassen können. Meine Kumpels und ich sind dir jedenfalls ziemlich dankbar, ... für gestern, ... ich meine, dass du uns nicht verpfiffen hast.
    Du hättest wirklich allen Grund gehabt, den Aufsehern die ganze Geschichte zu erzählen. Dann hätten wir ebenfalls gehörigen Ärger bekommen. So hast nur du die Prügel einstecken müssen ...“
    Joshua beginnt zu verstehen. So nickt auch er dem Jungen kurz zu, dann versucht er, sich aus dem Bett zu erheben. Es gelingt ihm erst, als der Andere ihm ein wenig hilft. Dann macht er sich umgehend auf den Weg zu Doktor Rodriguez. So, wie er sich heute fühlt, wird es gut sein, wenn er sich von ihm behandeln lässt!

Etwas später
     
    „Du suchst anscheinend Ärger, Junge!“
    Doktor Rodriguez schüttelt missbilligend den Kopf, nachdem er seinen jungen Patienten eingehend untersucht hat. Joshua liegt bäuchlings auf der Behandlungsliege und hat seinen Kopf  zwischen den Armen vergraben. Er zieht es vor, darauf nicht zu antworten. Was soll ich auch dazu sagen, ich weiß selbst, dass die gestrige Aktion voll daneben war. Selbst schuld, sozusagen! Und in Anbetracht der Dinge, kann ich vielleicht wirklich froh sein, dass sie mich „nur“ verprügelt haben. Ich will lieber nicht daran denken ... Und die Kommentare des Arztes, muss ich mir dazu wirklich nicht auch noch antun!
    So versucht er, das Ganze mit unbewegter Miene hinter sich zu bringen ... , was ihm allerdings nicht gelingt. Als der Arzt damit beginnt, die Striemen auf seinem Rücken mit Alkohol zu desinfizieren, kann er, trotz zusammengebissener Zähne, leise Schmerzenslaute nicht unterdrücken. An einigen Stellen befinden sich sogar offene, tiefe Schnitte, die sich bereits entzündet haben. Joshua kann sich nicht mehr beherrschen, als Rodriguez auch diese behandelt. Er zuckt heftig zusammen, schreit ein paar Mal laut auf, vor Schmerz. Wieder schüttelt der Doktor den Kopf.
    „Was hast du dir nur dabei gedacht? Du weißt doch, wie die Regeln lauten. Wieso zum Teufel hältst du dich nicht daran? Was glaubst du eigentlich, wie oft du solch eine Tracht Prügel überstehen kannst? Oder macht dir das etwa Spaß? Nun, wenn das der Fall sein sollte, dann nur weiter so ... , ein, zwei Mal schaffst du es vielleicht noch, bevor wir dich auf der Intensivstation behandeln müssen ...“
    Joshua richtet sich jetzt ein wenig auf, er sieht den älteren Mann direkt an. Der besorgte Ausdruck, auf dem Gesicht des Arztes, entgeht ihm dabei nicht. So seufzt er einmal leise, schüttelt dann kurz den Kopf.
    Der Wachmann, der ihn in die Praxisräume gebracht hat, ist gegangen, nachdem er ihm die Handschellen angelegt hat, sodass er offen mit Rodriguez sprechen kann.
    „Bestimmt nicht! Und es war auch nicht meine Absicht, dass so etwas passiert, Doc. Mir ist einfach die Sicherung durchgebrannt, als mich die drei Kerle nicht in Ruhe gelassen haben. Ich weiß auch nicht ... , ich bin dann auf sie losgegangen ..., solange, bis die Aufseher kamen. Und ehrlich gesagt ... , es war alles andere als schön, was gestern dort passiert ist.“
    Er wagt es nicht, dem Arzt weiterhin in die Augen zu sehen, blickt statt dessen auf den gefliesten Boden zu seinen Füßen. Es dauert einen Moment, bis er leise weitersprechen kann, denn das, was jetzt zugeben muss, fällt ihm ziemlich schwer ...
    „Ich habe geschrieen, Doc, und geheult, wie ein kleines Kind. Ich schäme mich sehr dafür ... , und ich  würde es keinem außer ihnen sagen ...“
    Rodriguez sieht ihn lange und sehr nachdenklich an, bevor er einmal kurz nickt.
    „Es wird dich vielleicht nicht trösten, mein Junge, aber bei dieser Art von Schlägen, tun das die meisten Menschen. Sehr schmerzhaft! Äußerst schmerzhaft sogar ... , und, was hinzu kommt, nicht ungefährlich. Die Wunden sind ziemlich tief, sie können sich, besonders in diesem Klima, und unter den unsauberen Bedingungen hier, leicht infizieren.
    Die

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