Das Paradies ist woanders! (German Edition)
verschwendet, was wohl mit ihm passieren wird. Bis zu dem Moment, da sie vor der schweren Metalltür angekommen sind. Erst jetzt wird ihm bewusst, dass er diesen beiden Männern ausgeliefert ist. Kein Mensch kann mir hier helfen, keiner, außer diesen Beiden, weiß, wo ich mich befinde . Die Tür öffnet sich langsam, und der Mann, der aufgeschlossen hat, geht zuerst hinein. Er schaltet das Licht an, gleißend helles, kaltes Licht, Neonbeleuchtung. Joshua zögert, er möchte am liebsten weglaufen, zurück auf den Hof, zurück in den Schlafsaal. Seine Beine zittern ein wenig, er hat eine Gänsehaut auf den nackten Armen. Vielleicht ist das so, weil es hier im Keller des Gebäudes ziemlich kühl ist, weil ich nur mit einem T-Shirt und den leichten Hosen bekleidet bin, außerdem barfuss, denn ich bin ja bereits im Bett gewesen. Aber vielleicht auch nicht . .. es fällt ihm schwer, sich eingestehen zu müssen, dass er Angst verspürt ...
Er wird in den Raum hereingeschoben, der zweite Mann folgt direkt hinter ihm. Die schwere Tür fällt mit einem lauten Geräusch ins Schloss, Joshua hört genau, wie sie abgeschlossen wird. Er beginnt jetzt unkontrolliert zu zittern, muss an der Wand Halt suchen, um nicht umzukippen. Was haben diese Männer wohl mit mir vor?
Minuten später
„Na, verlässt dich jetzt der Mut? Du kannst es uns glauben, mein Junge, wir sind schon mit ganz anderen Kalibern fertig geworden, als du es bist. Und ich bin mir deshalb recht sicher, dass du, nachdem wir das hier hinter uns gebracht haben, so schnell nicht mehr gegen die Regeln verstoßen wirst!“
Der Aufseher bleibt direkt vor ihm stehen, als er das sagt, hat seine Hände in die Hüften gestemmt und blickt ihn von oben herab an. Das fällt ihm nicht besonders schwer, denn der Mann ist gut eineinhalb Köpfe größer als er und sehr kräftig. Joshua muss einmal schwer schlucken, als er ihn nun ebenfalls ansieht. Auch der zweite Aufseher ist nur unbedeutend kleiner, jedoch ebenso kräftig. Joshua weiß, dass er gegen diese Beiden nichts ausrichten kann, was immer sie jetzt auch mit ihm vorhaben. So schließt er kurz die Augen, hofft bei all dem, dass er es zumindest schafft, nicht in Tränen auszubrechen. Diese Blöße möchte er sich nicht auch noch geben, wenn er seine Furcht schon nicht verbergen kann.
„Na, dann wollen wir mal sehen, was sonst noch in dir steckt, Bürschchen. Deine Schläge scheinen ja ganz ordentlich zu sitzen, wie wir feststellen durften. Vielleicht kannst du ja ebenso gut einstecken, wie austeilen.“
Nachdem er dies festgestellt hat, dreht sich der Mann von ihm weg und geht langsam zur gegenüberliegenden Wand des Raumes herüber. Joshua folgt seinen Bewegungen mit den Augen. Noch ist ihm nicht klar, was man jetzt mit ihm vorhat. Sehr lange wird er darüber jedoch nicht im Ungewissen gelassen ...
Der Mann geht auf einen Schrank zu, der dort an der Wand steht, öffnet diesen und greift zielsicher hinein. Als er seine Hand dann wieder zurückzieht, hält er mehrer Rohrstöcke unterschiedlicher Dicke und Länge in ihr fest. Er betrachtet diese mit kritischem Blick, scheint kurz zu überlegen, dann wählt er mit sicherem Griff einen davon aus. Die Übrigen legt er zurück. Anschließend wendet er sich wieder Joshua zu.
„Ich denke, dass du weißt, was dir jetzt blüht, Chico. Also los, komm hier herüber, damit wir es möglichst rasch hinter uns bringen.“
Als er das sagt sieht er ihn mit einem Blick an, der keinen Widerspruch duldet. Er deutet mit dem Finger auf einen hohen Tisch, der einem Stehpult ähnelt und der sich mitten im Raum befindet. Joshua verharrt noch immer an der Wand des Raumes, seine Knie zittern jetzt stärker. Ich glaube, ich kann keinen einzigen Schritt machen ... nein, meine Beine gehorchen mir nicht ... verdammt, und nein, bestimmt werde ich nicht dorthin gehen ... sie können das doch nicht tun ... dürfen es nicht tun .... Er blickt ein wenig hilflos zu dem Mann herüber, dann auch dorthin, wo der zweite Aufseher immer noch steht. Dieser hat sich bisher mit keinem Wort geäußert, er steht nur stumm dabei und wartet ab, was der andere ihm sagt.
Hilfe kann ich von diesem Kerl sicher nicht erwarten ...
Joshua senkt jetzt den Kopf, er wagt es nicht, dem Mann weiter ins Gesicht zu sehen, aber er schüttelt kurz den Kopf. Nein, freiwillig werde ich nicht zu ihm gehen ...
Doch die Beiden verfügen mit großer Sicherheit über einige Erfahrung mit ihren Schützlingen. Sie wechseln
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