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Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Titel: Das Paradies ist woanders! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Horst
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befinden. Ein Reporter erscheint im Bild, schildert die Aktionen des Militärs, weist auf die Absperrungen hin, welche man um dieses Gebiet herum errichtet hat. Auch die Männer im Raum wirken mit einem Mal nachdenklich, sie blicken ernst. Keiner von ihnen wagt es noch, zu lachen. Es sieht so aus, als wären sie eingekreist. Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis etwas passiert, das ist allen Anwesenden bewusst.

Später
     
    Der Patron hat seine Männer zusammengerufen. Nun stehen sie dicht gedrängt in der großen Eingangshalle der Villa, warten gespannt darauf, was er ihnen mitzuteilen hat.
    „Hört mir zu, alle!“
    Sofort tritt Stille ein.
    „Also, man hat uns ein Angebot gemacht, Männer.“
    Als er dies sagt, zeigt sich ein Lächeln auf seinem Gesicht. Auch einige der Männer lächeln jetzt, die meisten jedoch zeigen keine Regung.
    „Das Militär bietet uns an, dass wir uns ergeben können. Sie werden uns dann zurückbringen, dorthin, wo wir hergekommen sind. Keine zusätzliche Bestrafung, so hat man es mir mitgeteilt.“
    Als er dies sagt, sieht er wieder lächelnd in die Runde. Sein Blick ruht dabei etwas länger als nötig auf Joshua. Die Augen sind kalt, wie immer.
    „Jeder von euch, der schon einmal mit diesen Hunden zu tun hatte, weiß, wie er das deuten muss.
    Keiner, der diese Kerle kennt, wird glauben, dass sie es diesmal ernst meinen. Sie werden sich genauso wenig an ihre Zusagen halten, wie an alle anderen Versprechen, die sie uns je gegeben haben. Ich weiß, dass man ihnen nicht trauen kann. Keinem von ihnen. Und ihr wisst das hoffentlich auch, oder? Ihr könnt nur mir vertrauen, so, wie auch ich euch vertraue.“
    Wieder ruht sein Blick bei diesen Worten auf Joshua.
    „Bueno, also ich denke, es ist in dieser Hinsicht alles gesagt, oder hat noch jemand eine Frage hierzu? Wenn nicht, dann bereiten wir uns jetzt besser vor, unsere Bedenkzeit läuft in genau einer halben Stunde ab. Dann werden sie nicht mehr lange warten.“
    Der Patron will sich gerade umdrehen, da tritt einer der Männer vor.
    „Patron, bitte ... , ich habe nur noch ein halbes Jahr im Gefängnis. Eigentlich wollte ich gar nicht mitkommen, man hat mich überredet ... , ich habe doch Familie.“
    Der Patron wendet sich ihm zu, er lächelt ihn an. Joshua kann ihm von dort, wo er jetzt steht, in die Augen sehen.
    „Viele hier haben Familie, genau deshalb sind wir doch hier, oder? Damit wir wieder zu unseren Familien zurückkönnen. Und weil irgendjemand es diesen Hunden da draußen endlich einmal zeigen muss. Aber bitte, wenn du ihnen mehr vertraust als mir ...“
    Er sieht den Mann jetzt mit diesem kalten Blick an, den Joshua bereits kennt. Dieser scheint das nicht zu merken, er wirkt erleichtert, dass man ihm die Wahl lassen will.
    „Patron, ich will nicht feige erscheinen, ...und wenn ich noch eine längere Strafe absitzen müsste, würde ich natürlich bei euch bleiben. Aber es ist doch nur noch ein halbes Jahr ...“
    Der Patron nickt ihm jetzt kurz zu, der Mann nimmt die Hand des Anführers, deutet einen Handkuss an. Dann dreht er sich auch schon um, macht sich auf den Weg zum Ausgang. Es sind nur wenige Schritte ...
    Kurz bevor er die Tür erreicht, kann man ein leises Geräusch vernehmen. Ein Geräusch, welches Joshua inzwischen gut bekannt ist. Ein Geräusch, welches meistens Tod und Verderben bedeutet.
    Der Mann stolpert, er fällt nach vorne und bleibt auf seinem Gesicht liegen. Sofort bildet sich eine rote Lache auf dem schwarz-weißen Boden. Der Mann liegt regungslos da.
    Joshua blickt entsetzt auf das, was da gerade vor seinen Augen passiert ist. Noch hat er sich nicht daran gewöhnt, dass Menschen auf diese Art zu Tode kommen. Ihm wird übel, der  metallische Geruch des frischen Blutes, verursacht einen Würgereiz, den er gerade noch unterdrücken kann. Er möchte am liebsten weglaufen, zwingt sich aber dazu, stehen zu bleiben. Alles andere wäre glatter Selbstmord ... ,das ist ihm bewusst. Alle anderen im Raum wissen das ebenfalls ... , keiner rührt sich, keiner sagt etwas ... Schweigen!
    Der Patron betrachtet die Pistole in seiner Hand, scheinbar interessiert, sichert die Waffe dann und steckt sie wieder in die Innentasche seines Jacketts.
    „Möchte sonst noch einer gehen? Vertraut einer von euch den Soldaten mehr als mir? Nein?“
    Er blickt fragend in die Runde seiner Männer.
    „Dann denke ich, dass wir jetzt besser unsere Vorbereitungen treffen. Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit!“

Am

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