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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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Händel aus. Einer hatte bereits eine Waffe gezogen, die beiden anderen hatten Messer in den Händen.
    Â»Willst du kneifen? Versteckst du dich gar hinter einem Weiberrock?« Provozierend sah der jüngste der Männer David an.
    Â»Nicht, David, bitte.« Karoline hielt den geliebten Mann am Jackenärmel zurück.
    Â»Hör auf das, was deine Herrin dir sagt!« Gelächter folgte, einige der Restaurantbesucher grinsten.
    Â»Raus! Sofort, sonst lasse ich nachhelfen!« Unbemerkt war Betty Cleveland hereingekommen, neben ihr standen Gerry und Billy. Beide hielten Gewehre im Anschlag.
    Â»Ach, so ist das! Hier ist ein Negernest! Deshalb ist der Fraß auch ungenießbar. Kommt, Leute, verlassen wir den stinkenden Negerkraal!«
    Der blonde Kapholländer sah sich beifallheischend um, doch angesichts der Gewehre von Gerry und Billy wagte es niemand mehr, etwas Anstößiges zu sagen oder ihm gar zuzustimmen.
    Â»Bitte, Mister, nehmt ein neues Glas.« Ein Mann, etwa dreißig Jahre alt, mit wettergegerbtem Gesicht und einem hellen Bart, reichte David ein gefülltes Glas Weißwein. »Ich bitte für diese Leute um Entschuldigung.« Er sah zu, wie die Buren das Restaurant verließen. Gerry und Billy folgten ihnen bis nach draußen.
    David biss sich auf die Lippen, in seinem gutgeschnittenen Gesicht arbeitete es. Aber er nahm das Glas, hob es kurz hoch und trank einen Schluck. »Danke. Sehr freundlich von Ihnen.«
    Der Bärtige wollte schon zu seinem Tisch zurückgehen, als Karoline ihn aufhielt. »Mögen Sie sich nicht zu uns setzen? Wie ich sehe, sind Sie nicht in Gesellschaft.«
    Â»Ich möchte nicht stören.«
    Â»Das tun Sie ganz und gar nicht.« Sie wies auf einen freien Stuhl.
    Der Mann verbeugte sich. »Ich bin Pieter van Houwen«, stellte er sich vor, bevor er sich niederließ.
    Frederic übernahm es, sich und die anderen vorzustellen. Dann fragte er: »Seit wann leben Sie hier in New Rush?«
    Der blonde Mann, der offensichtlich holländische Vorfahren hatte, schüttelte den Kopf. »Ich bin geschäftlich hier«, erklärte er. »Meine Familie besitzt eine Farm bei Bloemfontein. Mein Bruder Willem und ich kommen alle paar Wochen her und beliefern einige Läden mit unserer Ware.« Er zögerte, dann setzte er leise hinzu: »Ich hoffe, Sie bringen uns nicht mit diesen Leuten in Verbindung, die immer noch denken, sie allein hätten hier in der Gegend das Sagen. Unakzeptables Herrendenken ist das – ich verabscheue es zutiefst!«
    Pieter van Houwen wurde Karoline immer sympathischer. »Sie kommen aus Bloemfontein …« Nachdenklich stützte sie den Kopf in die Hand. »Soweit ich weiß, ist der Ort von einem der Voortrekker gegründet worden.«
    Â»Richtig. Das war vor etwa dreißig Jahren.« Pieter biss sich kurz auf die Lippen. »Es ist nicht ruhmreich für uns Weiße, was damals geschehen ist. Wir haben den meisten der Einheimischen damals die Existenzgrundlage genommen.«
    Â»Sie waren damals ja wohl noch ein Baby«, warf Hannah ein.
    Â»Das stimmt wohl. Ich weiß es nur aus den Erzählungen meiner Eltern. Sie sind damals mit Johannes Nicolaas Brits mit dem Großen Treck ins Landesinnere gezogen. Mein Vater erzählt gern, dass sie eine längere Rast an einer von bunten Blumen umwachsenen Quelle gemacht haben – und in der Gegend geblieben sind. So bekam der Ort schließlich auch seinen Namen.«
    Â»Das hört sich romantisch an.« Karoline lächelte ihm zu.
    Pieter zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht, dass es romantisch war. Die ersten Jahre müssen sehr hart gewesen sein. Es gab immer wieder Händel mit den Griqua und Sotho, die von uns Weißen aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Ruhe ist erst in den letzten Jahren eingekehrt, seit offiziell die Republik Oranje-Freistaat gegründet wurde.« Er nahm einen Schluck aus seinem Glas. »Aber ich möchte Sie nicht damit langweilen. Heute geht es meiner Familie gut, wir leben auf unserer Farm recht zurückgezogen, haben weder mit dem Diamantenfieber hier noch mit politischen Querelen etwas zu tun.«
    Â»Sie sind ein sehr gerechter Mann, das gefällt mir.« Karoline trank ihm zu. »Wir leben auf Hopeland , einem Weingut im Süden. Wenn Sie es zeitlich einrichten können, kommen Sie uns besuchen. Ich würde mich freuen, Sie zu Gast zu haben.«
    Pieter deutete im

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