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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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ansah.
    Â»Du bist die verführerischste Frau der Welt«, murmelte er, bevor er sich aufs Bett setzte.
    Leise lachte sie und strich ihm über das krause, stets ein wenig störrische Haar. »Das will ich hoffen! Zumindest für dich will ich es sein.« Sie streichelte über seinen Arm, nahm dann seine Hand und legte sie auf ihre linke Brust. Er spürte den erregten Schlag ihres Herzens und beugte sich tiefer, um sie zu küssen.
    Aufseufzend schlang Karoline ihre Arme um seinen Nacken, drängte sich enger in seine Umarmung, genoss die Wärme und Stärke seines Körpers. Auch David wurde schnell von seinen Gefühlen mitgerissen. Die Vertrautheit von Karolines Körper weckte seine Begierde, er stand auf und entledigte sich ungeniert seiner Kleidung.
    Karoline setzte sich auf den Bettrand und zog den hellgrauen, in acht Bahnen genähten Rock aus, dessen breites Taillenbund ihre schlanke Taille betonte. Dann nestelte sie ungeduldig an der Seidenschleife, mit der ihre Batistbluse am Hals verziert war. Die kleinen Knöpfe aus edlem Perlmutt, mit denen die Bluse am Rücken geschlossen werden musste, wollten sich nicht öffnen lassen.
    Â»Hilf mir«, sagte sie und wandte David den Rücken zu. Die Hände des Mannes zitterten leicht, als er die fünfzehn kleinen Knöpfe endlich geöffnet hatte. »Warum nur sind es so viele?« Seine Stimme klang heiser vor Leidenschaft, und Karoline erschauderte sacht, als er ihr die Bluse von den Schultern streifte und die zarte Haut ihres Nackens mit kleinen Küssen bedeckte.
    Â»David, David!«, flüsterte Karoline, und es war ein wunderbares Gefühl, seine Arme zu spüren, die sie hielten.
    Sacht glitten seine Finger über ihre Brustwarzen, begannen, sie sanft zu kneten, bis sie sich aufrichteten und so die Erregung verrieten, die sich immer stärker in Karoline ausbreitete. Wie ein Feuer war es, das sie innerlich zu verzehren drohte.
    Und David wusste wie kein zweiter Mann auf der Welt, wie er diesem Feuer begegnen musste.
    Lange liebten sie sich in dieser Nacht, und erst als der Mond verblasste, als sacht im Osten das erste Morgenrot die Wolkenränder mit rosafarbenem Glanz überzog, schliefen sie eng umschlungen ein.

Teil 3

1
    B itte, Victor, sei doch nicht so halsstarrig und komm mit nach Hause! Du darfst doch bei Josys Beisetzung nicht fehlen!« Flehentlich sah Charlotte ihren Bruder an, der mit undurchdringlicher Miene hinter seinem Schreibtisch saß und ein Buch nach dem anderen aufnahm, es dann von rechts nach links legte, ohne wirklich zu wissen, was er tat.
    Der Tod der alten Josy, die ein Teil seines Lebens gewesen war, berührte ihn mehr, als er sich eingestehen wollte. Und doch … er brachte es nicht über sich, nach Hopeland zu fahren.
    Â»Es geht nicht«, presste er hervor. »Ich kann sie einfach nicht zusammen sehen, meine Mutter und diesen … diesen Schwarzen!« Das letzte Wort spuckte er aus, als hätte er etwas Bitteres im Mund.
    Â»David Bernhard ist nur zu einem Viertel schwarz«, erinnerte ihn seine Schwester. »Er sieht wirklich gut aus. Und er ist ein sehr guter Kellermeister.« Sie machte eine kleine Pause, dann fügte sie hinzu: »Am wichtigsten aber ist: Mutter liebt ihn.«
    Â»Diese Liebe ist abartig! Sie kann und darf nicht sein!« Victor sprang auf und trat ans Fenster. »Ich ertrage es nicht, sie zusammen zu sehen!«
    Â»Komm wenigstens zur Beisetzung. Du kannst dann ja gleich wieder nach Kapstadt zurückfahren.« Charlotte, die eine bezaubernde junge Frau geworden war, trat hinter ihren Bruder und legte ihm die Hand auf den Rücken. »Bitte! Tu es mir zuliebe.«
    Â»Nein.«
    Â»Victor!« Charlotte ließ nicht locker. Als ihr Bruder weiterhin starr aus dem Fenster blickte, schob sie die Gardine ein wenig zur Seite und schaute ebenfalls hinaus. Gerade ritt ein Trupp Soldaten durch die Straße, alle hatten ihre Paradeuniformen an. »Schmuck sehen sie aus«, meinte Charlotte lächelnd. Ihr Blick folgte einem hochgewachsenen Leutnant auf einem Rappen, dessen Fell im Sonnenlicht glänzte wie edle Seide.
    Â»Schmuck …« Geringschätzig schüttelte Victor den Kopf. »Das kann auch nur eine Frau sagen, die von Politik und militärischen Einsätzen nichts versteht!« Er drehte sich um. »Hast du denn nicht gehört, dass Großbritannien sich seit einigen Tagen im Krieg mit den Buren

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