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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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herumstreunten und in den Ratten leichte Beute witterten. Doch die Nager bissen zu, und die Hunde verzogen sich leise jaulend.
    Am Ende des Kais stand Karoline Ruhland und winkte einem auslaufenden Dampfschiff nach, bis Charlotte und Peter Dielburg, die an der Reling standen, nicht mehr zu erkennen waren.
    Â»Die beiden werden eine herrliche Hochzeitsreise haben.« Olivia trat neben Karoline und legte ihr die Hand auf den Arm. »Es war ein wundervolles Hochzeitsfest, das du ihnen ausgerichtet hast.«
    Â»Charlotte war eine bezaubernde Braut, nicht wahr?« Mütterlicher Stolz schwang in Karolines Worten mit.
    Â»Das war sie. Und ich bin sicher, dass sie mit Peter glücklich werden wird.«
    Â»Hoffentlich nimmt seine Familie sie freundlich auf.« Karoline seufzte, doch im nächsten Moment lachte sie leise. »Ich bin eine alte Glucke. Dabei sollte ich mich freuen. Peter wird in den diplomatischen Dienst berufen, er wird gewiss Karriere machen. Und dennoch – es ist nicht so einfach, die einzige Tochter ziehenzulassen.«
    Â»In einem halben Jahr ist sie wieder da«, tröstete Olivia. »Und du wirst sehen, die Zeit vergeht wie im Flug.«
    Karoline hakte sich bei der Jüngeren ein. »Du hast recht, Liebes. Außerdem habe ich dich – du bist mir lieb wie eine eigene Tochter.«
    Olivia senkte den Kopf. »Du bist so gut zu mir!«, flüsterte sie. »Nie zuvor im Leben habe ich mich so aufgehoben, so beschützt gefühlt wie in deiner Familie.«
    Â»Du ahnst gar nicht, was du für uns getan hast. Seit Victor dich kennt, ist er ein neuer Mensch. Er hat sein Lachen wiedergefunden, seinen Optimismus, die Freude an seinem Beruf. Und –« Sie atmete tief ein und aus, »er hat endlich meine Zuneigung zu David akzeptiert.«
    Â»David ist ein wundervoller Mensch«, warf Olivia ein.
    Â»Das ist er. Nicht nur, dass er sich um Hopeland sorgt, als sei es sein eigener Besitz, er ist mir der beste Partner, den ich mir wünschen kann.«
    Während sie sich unterhielten, waren sie zwei Straßenzüge weitergegangen. Die Häuser in dieser Gegend waren noch alt, zum Teil stammten sie aus dem achtzehnten Jahrhundert.
    Vor einem alten, windschiefen Gebäude blieb Karoline stehen. Aus der Schankstube drangen nur wenige Stimmen. »Weißt du, was unsere Familie mit dem Wirtshaus verbindet?« Fragend wandte sie sich an Olivia.
    Â»Nein.« Die junge Frau schüttelte den Kopf. Seit sie unter Karolines Schutz im Stadthaus der Ruhlands lebte, war sie aufgeblüht. Ihr Onkel hatte sich, nach einer Unterredung mit Karoline und Victor, damit einverstanden erklärt, dass Olivia noch vor der Hochzeit sein Haus verließ.
    Â»Ich werde Sie vor Gericht bringen, wenn Sie nicht einwilligen«, hatte Victor gedroht.
    Â»Und – wessen wollen Sie mich anklagen?« Der Mann, vierschrötig, mit rotem Gesicht und kleinen, stechenden Augen, hatte die Arme in die Seiten gestemmt und den jungen Arzt von oben herab angesehen.
    Â»Nun, wenn Sie es ausgesprochen hören wollen: wegen Nötigung und Unzucht, wegen Unterschlagung des Eigentums Ihrer Nichte und …«
    Â»Unsinn. Das sind alles Lügen.«
    Karoline hatte sich erhoben und war zur Tür gegangen. »Ganz wie Sie wollen. Wir sehen uns dann vor Gericht wieder. Komm, Victor, hier ist jedes Wort vergeblich.«
    Dazu jedoch wollte es Kaspar Terjung dann doch nicht kommen lassen. Und so nahm er es zähneknirschend hin, dass Olivia sein Haus für immer verließ.
    Â»So schäbig sah es bei uns in Wellington auch aus«, sagte die junge Frau leise, als sie noch näher auf das Gasthaus zugingen. »Wir haben oft Not gelitten, die Eltern und ich. Es wurde erst besser, als Vater für ein paar Monate am Oranje nach Diamanten suchte. Er fand ein paar Steine, aber …« Sie zuckte mit den Schultern, »der Onkel hat sie wohl verkauft.«
    Â»Und dir nichts von dem Geld gegeben.« Karoline drückte ihre Hand. »Mach dir nichts draus, das alles ist Vergangenheit – so wie dieses alte Haus.« Sie wies auf das verwitterte Schild über dem Eingang, auf dem noch der Name Zum Rheinfels zu lesen war. »Hier lebte die Frau, die einst Ben Ruhland, dem Begründer von Hopeland , geholfen hat, seine Weinreben in Sicherheit zu bringen. Sie war aus seiner Heimat, hat ihn wohl sehr gemocht.«
    Â»Die Hanne Schneeberger.« Olivia nickte. »Ich habe auf dem

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