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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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Friedhof von Hopeland ihr Grab gesehen.«
    Eine junge Frau trat aus der Küche. Sie war schlank und hatte eine weiße, blitzsaubere Schürze vorgebunden. »Es tut mir leid, doch noch ist geschlossen. Wir eröffnen unsere Konditorei erst in einigen Wochen.«
    Â»Eine Konditorei wollen Sie aus dem Lokal machen?« Karoline sah sich um. Die alten Holztische waren schon verschwunden, der Fußboden bereits abgeschmirgelt und blank gescheuert. »Eine schöne Idee! So etwas gibt es hier in der Gegend noch nicht.« Sie lächelte der blonden Frau zu. »Wenn wir das nächste Mal in der Stadt sind, werden wir vorbeikommen.«
    Â»Das wäre sehr liebenswürdig. Ich verspreche, dass Sie dann den besten Apfelstrudel der Welt bekommen.«
    Â»Apfelstrudel … das ist eine Spezialität aus Wien, nicht wahr?«
    Â»Nicht nur aus Wien. Aber ich habe dort bei einem der bekanntesten Zuckerbäcker gelernt. Kennen Sie die Sacher-Torte?«
    Â»Aber ja! Zumindest habe ich darüber gelesen. Es heißt, dass Fürst Metternich einst den Befehl gab, eine besonders delikate Nachspeise zu kreieren.«
    Â»Genau richtig. Damals war der Seniorchef noch ein Lehrbub.« Sie lachte. »Das Rezept ist geheim, die Torte backe ich nicht. Aber Sie werden von meinem Strudel begeistert sein.«
    Â»Wir kommen ganz sicher, sobald wir wieder in der Stadt sind.«
    Langsam schlenderten die beiden Frauen weiter. Vor der Saint Francis Church bestiegen sie eine Lohndroschke und ließen sich zurück zum Stadthaus der Ruhlands bringen, das in der besten Gegend lag. Überall blühten jetzt, im November, die Jacarandabäume. Ihr helles Violett oder das leuchtende Blau konkurrierten mit dem Blau des Sommerhimmels.
    Â»Wenn du nichts dagegen hast, steige ich bei der Praxis aus und schau nach, ob Victor noch Hilfe braucht.«
    Karoline nickte verständnisvoll. Sie erinnerte sich zu gut an die Zeit der ersten Liebe – und verstand, dass Olivia und Victor ein paar ungestörte Momente erleben wollten.
    Sie dankte insgeheim dem Schicksal, das ihnen Olivia geschickt hatte. Mit der jungen Frau waren Lachen und Harmonie nach Hopeland zurückgekehrt.
    Â»Ich werde dann schon mal ein paar Dinge packen. Übermorgen fahren David und ich nach Johannesburg, zu Hannah und Frederic.«
    Â»Aber ihr werdet nicht unter die Goldgräber gehen, nicht wahr?« Olivia sagte es lächelnd, doch insgeheim hatte sie Angst um Karoline, die ihr lieb wie eine Mutter war. Die Nachrichten, die aus der Goldgräberregion kamen, waren alles andere als beruhigend. Immer mehr Menschen drängten sich zum Witwatersrand, das Goldfieber lockte Tausende von ihnen an. Und oft genug war verbrecherisches Gesindel unter den Abenteurern.
    Â»Bestimmt nicht! David und ich werden auf dem Weingut gebraucht, wir nehmen uns nur die Zeit für einen Besuch.« Sie rückte ihren Hut gerade, eine Kreation aus Panamastroh und Seidenbändern. »Allerdings muss ich gestehen, dass ich neugierig bin auf diese unbekannte Gegend.«
    Die Kutsche hielt vor dem in einem hellen Sandton gestrichenen Haus, in dem Victor Ruhland seine Praxis hatte. Waren es am Anfang gerade mal drei Räume gewesen, die er angemietet hatte, so waren es jetzt bereits fünf. Ein Zimmer, hell und mit bunt lackierten Möbeln versehen, war für die kleinen Patienten eingerichtet worden. Spielzeug und Bilderbücher sollten ihnen die Wartezeit vertreiben. Es gab keinen Arzt in der Stadt, der so auf seine kleinen Patienten einging wie Victor; es war kein Wunder, dass seine Praxis immer größeren Zulauf hatte. Neben Olivia half ihm inzwischen noch eine ältere Krankenschwester.
    Â»Wir sehen uns heute Abend.« Graziös stieg Olivia aus der Kutsche, dann eilte sie auf die Praxistür zu, die im selben Moment geöffnet wurde, da sie ihre Hand auf den Türöffner legte.
    Â»Da bist du ja endlich!« Ungeniert nahm Victor sie in die Arme und küsste sie. »Ich habe schon befürchtet, du wärst mit aufs Schiff gegangen.«
    Â»Wie könnte ich dich allein lassen!« Zärtlich strich ihm Olivia über das dunkle Haar. »Sind noch Patienten da?«
    Â»Nein.« Victor zog sie ins Haus. »Wir sind ganz allein.«
    Â»Aber …«
    Er zog sie in die Arme. »Liebling, es wird höchste Zeit, dass du dieses Wort aus deinem Sprachschatz streichst.«
    11
    F erreira’s Camp , stand auf einem

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