Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
Vom Netzwerk:
wieder gezeigt, wie wichtig es ist, auf diese Weise Kontakte zu halten.«
    Â»Oder neue zu knüpfen«, warf Hannah ein. »Ich habe mich eine Weile mit der Gattin des Gouverneurs unterhalten.« Sie zwinkerte Karoline zu. »Wir sind demnächst bei ihr zum Tee eingeladen.«
    Â»Ach, du liebe Güte, nur das nicht. Die Damen sitzen zusammen, trinken Tee und knabbern dabei an den unvermeidlichen Gurkensandwiches. Die Gespräche drehen sich fast ausschließlich um Mode. Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar.«
    Â»Du bist unverbesserlich!« Hannah lachte. »Dabei weiß ich genau, dass du dir drei neue Kleider bestellt hast. Sag also nicht, du wärest nicht eitel.«
    Â»Es war einfach notwendig, mir etwas Neues zu bestellen. Auch draußen auf dem Weingut kann ich nicht wie eine graue Vogelscheuche herumlaufen.«
    Es klopfte, ein dunkelhäutiges Hausmädchen, in schwarzem Kleid und mit langer weißer Schürze darüber, meldete: »Draußen ist ein Kurier für Mister Horseley. Er sagt, es sei sehr wichtig.«
    Frederic stand auf. »Danke, ich komme sofort.« Er wandte sich an die beiden Damen. »Ihr entschuldigt mich bitte.« Und schon eilte er aus dem Zimmer.
    Als sie allein waren, beugte sich Hannah vor, legte ihre Rechte auf Karolines Hand und fragte: »Magst du mir nicht endlich eingestehen, was mit dir los ist in den letzten Wochen?«
    Karoline runzelte die Stirn und gab sich ahnungslos. »Ich weiß nicht, was du meinst, meine Liebe. Mir geht es gut. Ich bin zufrieden, da die Geschäfte gut laufen und alle auf Hopeland gesund sind.«
    Â»Karoline!« Kopfschüttelnd sah Hannah sie an. »Du kannst mir nichts vormachen! Ich kenne dich fast so gut wie mich selbst. Also – wer oder was hat dein Leben so verändert?«
    Ohne aufzuschauen, antwortete Karoline: »Es gibt nichts, das ich dir sagen könnte!«
    Hannah aber ließ nicht locker. »Ich spüre doch, dass dich etwas bedrückt. Aber auch glücklich macht. Und wenn du dich in diesem Zwiespalt befindest, kann nur ein Mann die Ursache sein.« Sie stand auf und legte die Arme um die Schultern der Jüngeren. »Haben wir uns nicht immer alles erzählt? Du kannst mir ruhig eingestehen, wer dein Herz gewonnen hat. Bei mir ist dein Geheimnis gut aufgehoben.«
    Â»Ach, Hannah! Es ist alles so kompliziert!« Karoline drehte sich halb um und sah zu Hannah auf. »Er ist … es ist … David Bernhard!«
    Â»Oh!«
    Â»Jetzt weißt du, warum ich nicht darüber sprechen will.« Karoline rührte angestrengt in ihrer Tasse. »Er hat mich schon bei unserer ersten Begegnung fasziniert. So souverän gab er sich, so sicher ist er auch jetzt in all seinen Entscheidungen … er beeindruckt mich immer wieder aufs Neue.«
    Â»Aber er ist – nicht weiß.« Zögernd hatte Hannah die letzten Wörter ausgesprochen.«
    Â»Na und? Ist er deshalb ein schlechterer Mensch?«
    Â»Natürlich nicht. Nur … du weißt, wie man hierzulande denkt.«
    Karoline biss sich auf die Lippen. »Sicher weiß ich das. Und das macht mich ja so wütend. Und traurig zugleich. David ist ein so kluger Mann! Er ist sensibel und weltoffen, gebildet und …«
    Hannah lächelte. »Ich glaube dir gern, dass er ein wunderbarer Mann ist, mein Liebes. Mir ist er auch sehr sympathisch. Dennoch muss ich dich warnen, deine Zuneigung zu ihm wird dich nur unglücklich machen. Lass die Gefühle am besten gar nicht zu intensiv werden.«
    Karoline schwieg. Sie brachte es nicht fertig, Hannah einzugestehen, dass sie sich schon ganz und gar an David verloren hatte. Hannah würde es wohl nicht verstehen. Die Gesellschaft, in der sie beide aufgewachsen waren, trennte nun einmal sehr strikt zwischen Weiß und Schwarz.
    Sie straffte die Schultern. »Ich werde vernünftig sein«, sagte sie. »Hab keine Sorge um mich.«
    Noch bevor Hannah etwas erwidern konnte, kam Frederic Horseley zurück. Seine Augen leuchteten, als er berichtete: »Man hat auf dem Stück Land, das ich am Oranje erworben habe, mehrere große Diamanten gefunden! Stellt euch vor – zum Teil sollen es haselnussgroße Stücke sein! Der Kurier, den mein Vertrauensmann losgeschickt hat, hält es für dringend ratsam, dass ich mich so bald wie möglich dorthin begebe.«
    Â»O nein, Frederic, bitte nicht! Das ist eine so unwirtliche

Weitere Kostenlose Bücher