Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
Vom Netzwerk:
aus.«
    Â»Ganz wie du möchtest.« Karoline legte den Arm um ihre Jüngste und stieg mit ihr die Treppe zu den privaten Räumen hinauf. Während sie sich umkleidete und erfrischte, erfreute sich Charlotte an den Mitbringseln. Es waren eine Hundeleine für Buffy, eine Kiste mit bunten Perlen und ein Buch.
    Â»Der Struwwelpeter«, las Charlotte laut vor. »Davon hab ich schon gehört! Danke, Mama!«
    Karoline kam aus dem Bad. Sie trug einen Hausmantel und hatte ihr Haar gelöst. »Ich freue mich, dass es dir gefällt.« Sie wies auf die Perlenkiste. »Damit kannst du dir Ketten und Armbänder machen.«
    Â»Ja. Und ich schenke Josy eine Kette. Sie mag bunte Perlen doch so gern!«
    Â»Eine gute Idee, mein Liebes.«
    Charlotte sah zu, wie sich ihre Mama vor den Frisiertisch setzte, das Haar mit einer silbernen Bürste ausgiebig kämmte und es dann an den Seiten locker aufsteckte. »Wie war das Fest in der Stadt?«, erkundigte sie sich nach einer Weile. »Hast du getanzt?«
    Karoline schüttelte den Kopf. »Nein, das nicht. Aber ich habe mich gut unterhalten.«
    Â»Wann darf ich mal dabei sein?« Charlotte trat neben ihre Mutter und sah sie im Spiegel an. »Mister Browling hat gesagt, du wolltest uns nicht dabeihaben, damit du dich ungestört amüsieren könntest. Ist das wahr?«
    Â»Wie bitte?« Karoline drehte sich zu ihrer Tochter um. »Hat er das so gesagt? Ganz ehrlich?«
    Â»Ja.« Tränen traten in Charlottes blaue Augen. »Bitte, schimpf nicht mit mir, weil ich das erzählt habe, Mama. Mister Browling hat es sicher nicht böse gemeint.«
    Karoline zog die Kleine an sich. »Aber nein, mit dir schimpfe ich doch nicht, mein Liebling. Alles ist gut.« Sie schob Charlotte ein Stück von sich ab und wischte ihr dann die Tränen vom Gesicht. »Ich verspreche dir, dass du im übernächsten Jahr mitfeiern darfst. Dann bekommst du ein neues Kleid und darfst bis nach Mitternacht aufbleiben!«
    Â»Au ja! Das wäre schön!« Die Kleine ließ sich rasch trösten und widmete sich gleich wieder dem Buch mit den interessanten Geschichten von Paulinchen, dem Suppenkaspar und dem Struwwelpeter. Karoline jedoch hatte Mühe, ruhig zu bleiben. Am liebsten hätte sie Mathew Browling gleich zur Rechenschaft gezogen, doch sie wollte nichts überstürzen. Sie nahm sich jedoch vor, schon bald ein ernstes Wort mit dem Hauslehrer zu sprechen. Sie konnte nicht dulden, dass er sie bei ihren Kindern in ein schlechtes Licht setzte und seine Kompetenzen weit überschritt.

    Im hohen Gewölbe des Weinkellers herrschte angenehme Kühle. An beiden Längsseiten stapelten sich die Fässer, nur drei Fackeln an den Wänden spendeten diffuses Licht. Karoline stellte die Lampe, die sie vorsorglich mitgenommen hatte, auf einem alten Holztisch ab.
    Es war schon spät am Abend, doch die junge Winzerin fand keine Ruhe, und so hatte sie nach dem Abendessen noch einmal das Haus verlassen und war zum Weinkeller gegangen.
    Â»Ich schaue mal, was der junge Wein macht«, sagte sie zu Josy, die den Tisch abräumte. Die Kinder spielten in ihren Zimmern, Mathew Browling hatte am Essen nicht teilgenommen, er hatte sich entschuldigen lassen.
    Im hinteren Teil des Kellers lagerten die ausgereiften Weine. Die hohen Eichenfässer stellten ein Vermögen dar. Vorne, in zwei Reihen aufgestapelt, standen die Fässer mit dem noch jungen Wein. Karoline zog sich eine Probe und ließ die Flüssigkeit im Glas kreisen. Noch war der junge Wein wasserhell, erst später, wenn der Reifeprozess abgeschlossen war, würde er seine goldgelbe Farbe erhalten. Konzentriert prüfte sie den Farbverlauf am Glasrand, dann steckte sie die Nase tiefer ins Glas und nahm vorsichtig einen ersten Schluck.
    Â»Er ist ganz annehmbar, nicht wahr?« Unbemerkt war David Bernhard eingetreten und trat dicht hinter Karoline.
    Â»Ja, er ist schon recht weich und harmonisch.« Langsam stand die junge Frau auf und drehte sich um. »David …« Das Glas noch in der Hand, streckte sie die Arme aus. »Endlich!«
    Er umarmte sie, wühlte sein Gesicht in ihr Haar und hauchte viele kleine Küsse auf ihre Wangen, ehe er mit seinen Lippen endlich ihren Mund verschloss. »Du hast mir gefehlt«, flüsterte er, ohne sie loszulassen.
    Â»Ich habe es vor Sehnsucht nach dir kaum noch ausgehalten. Ich musste früher als geplant

Weitere Kostenlose Bücher