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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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seiner Mitarbeiter verlangt, mit der Wahrheit herauszurücken, und er hat sie Ihnen gesagt. Er erklärte, sie wüßten nicht, woher die Information kam, nur daß Matthias selbst sie geliefert hatte. Mir hätte er das nie gesagt.«
    »Das lag nicht an mir, sondern an dem Raum. Man belügt den Mann einfach nicht, der in jenem Zimmer sitzt ... es sei denn, man heißt Anthony Matthias.«
    »Um fair zu sein, Mr. President«, sagte Brooks mit sanfter Stimme, »er hatte nicht die Absicht, Sie zu täuschen. Er glaubte, recht zu haben.«
    »Er glaubte, es wäre ihm zugekommen, auf meinem Stuhl in meinem Büro zu sitzen, und so denkt er noch. Fahren Sie fort, Emory.« »Ja, Sir. Wir schlössen daraus, daß es Matthias' Ziel war, Havelock dazu zu zwingen, den Dienst zu quittieren, seinen alten Schüler, einen unserer besten Leute, aus Consular Operations zu entfernen. Darüber haben wir schon gesprochen; wir kannten den Grund damals genausowenig wie heute.«
    »Aber wir gingen darauf ein«, sagte Berquist, »weil wir nicht wußten, womit wir es zu tun hatten - mit einem mutlosen Außenbeamten, der einfach nicht weitermachen wollte, oder mit einem verdammten Betrüger, einem Lakaien von Matthias, der bereit war, eine Frau töten zu lassen, damit er draußen für den >großen< Mann arbeiten konnte. Oh, und was für eine Arbeit er hätte leisten können! Der internationale Emissär des >Heiligen Matthias<. Oder soll ich besser sagen, Kaiser Matthias?«
    »Beruhigen Sie sich, Charly.« Der General legte dem Präsidenten die Hand auf den Arm; niemand sonst im Raum hätte eine solche Geste riskiert. »Es ist vorbei. Das ist nicht der Grund, weshalb wir hier sind.«
    »Wenn dieser Schweinehund nicht wäre, wären wir nicht hier! Das ist es, was ich nicht vergessen kann.«
    »Könnten wir nun zu der weit gefährlicheren Krise zurückkehren, Mr. President?« fragte Bradford mit leiser Stimme. Berquist lehnte sich zurück und nickte dem Mann aus dem Außenministerium zu. »Entschuldigung. Also, wir wissen nach wie vor nicht, weshalb Matthias Havelock draußen haben wollte. Aber Emory war dabei, uns die Situation von damals vor Augen zu führen.«
    Bradford legte beide Hände auf seine Notizen, die er jetzt nicht mehr brauchte. »Der Fall, den man gegen die Karras aufgebaut hat, war ein Meisterstück detaillierter Erfindung. Ein abtrünniger Terrorist aus der Baader-Meinhof-Gruppe taucht plötzlich auf, bereit, Informationen zu liefern, sofern wir ihm die Möglichkeit zum Untertauchen und Straffreiheit garantieren. Bonn stimmt zu - widerstrebend, und wir kaufen seine Geschichte. Die Frau, die zu der Ze it mit einem Cons-Op-Außenbeamten in Barcelona zusammenarbeitet, ist in Wirklichkeit Angehörige des KGB. Eine Methode der Befehlsübermittlung wird uns beschrieben, ein Schlüssel übergeben. Er gehört zu einem kleinen Koffer, der in einem Flughafen deponiert ist. Es ist ihr Koffer, er enthält genügend Beweismaterial, um sie zu überführen: detaillierte Analysen und Aktivitäten, mit denen sie und Havelock in den letzten fünf Wochen beschäftigt waren; Zusammenfassungen streng geheimer Berichte, die Havelock ins State Department geschickt hatte; Kopien der augenblicklichen Codes und Radiofrequenzen. Außerdem fanden sich in dem Koffer schriftliche Instruktionen aus Moskau, darunter auch der KGB-Code, den sie benutzen sollte, falls ein Kontakt mit dem Nordwestsektor des KGB nötig sein sollte. Wir erprobten den Code und bekamen Antwort; er war authentisch.«
    Brooks hob die linke Hand ein paar Zentimeter; er war es gewohnt, mit einer unauffälligen Geste die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »General Halyard und ich sind mit den meisten dieser Dinge vertraut, wenn auch nicht in allen Einzelheiten. Ich nehme an, Sie haben einen Grund dafür, warum Sie so detailliert darauf eingehen.« »Das ist richtig, Mr. Ambassador. Es betrifft Daniel Stern. Bitte haben Sie noch ein paar Augenblicke Geduld.«
    »Dann könnten Sie mir bei der Gelegenheit sagen«, meinte der alte Offizier, »wie Sie diesen KGB-Code überprüft haben.« »Indem wir die drei gängigen Seefunkfrequenzen für diesen Mittelmeerraum benutzten. Das ist das übliche Vorgehen der Sowjets.« »Das ist verdammt unvorsichtig von ihnen, nicht wahr?« »Ich bin in dieser Sache kein Fachmann, General, aber ich würde eher sagen, daß es verdammt schlau ist. Ich habe unsere Methode studiert - das mußte ich - und bin mir nicht sicher, ob sie besser ist. Die Frequenzen, die wir

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