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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vermochte.
    War es wirklich vorstellbar, daß Poole's Island von Absolventen aus Nowgorod und aus dem Ural bevölkert war, deren untere Ränge von paminjatschik s besetzt waren und deren höchste Ränge andere paminjatschik s inne hatten, die machtvolle und einflußreiche Positionen im State Department einnahmen und imstande waren, Anton Matthias zu entführen? Emory Bradford ... war er ...? Vielleicht war alles auch nichts weiter als ein Gerücht. Männer in Washington arbeiteten mit Männern in Moskau zusammen. Allein diese Tatsache war Wahnsinn genug.
    Er würde gar nichts erfahren, wenn er weiterhin im Schatten einer Ziegelmauer kauerte; er mußte sich bewegen, sich weiter umsehen, vor allem aber vermeiden, daß man ihn entdeckte und festnahm. Er richtete sich auf und schob sich an die Ecke des Gebäudes, spähte auf die beleuchteten, von Bäumen gesäumten Straßen hinaus. Drei Offiziere schlenderten durch den Miniaturpark in Richtung auf die Miniaturmonumente in der Ferne, und vier gewöhnliche Soldaten eilten auf eine Baracke zu. Sie stand zurückgesetzt auf einer Rasenfläche zwischen zwei fremdartigen Ziegelbauten, die wie die Untergeschosse eines geschmackvollen Apartmentgebäudes aussahen. Dann kam zu Havelocks Überraschung ein Zivilist aus der Tür des Gebäudes zur Linken. Ein zweiter folgte ihm, er trug einen weißen Kittel und gestikulierte, als spräche er leise, aber mit Nachdruck. Michael fragte sich, ob die Sprache wohl Russisch sein mochte. Die zwei Männer gingen die Straße hinunter und bogen nach rechts zu einer Kreuzung, deren Verkehrsampel freilich nicht funktionierte. Sie bogen noch einmal nach rechts ab und redeten immer noch miteinander. Jetzt schien der Zivilist dem Mann im weißen Kittel zu widersprechen, aber nicht laut; nichts war hier laut, ringsherum war Stille. Was auch immer die Geheimnisse von Poole's Island sein mochten, sie waren hinter einem friedlichen Bild verborgen ... das selbst eine Lüge war, von Lügnern geschaffen. Als die zwei Zivilisten schließlich seinem Blick entschwanden, bemerkte Havelock das kleine Schild, das auf der anderen Straßenseite an einem Pfosten befestigt war. Hatte er es nicht schon einmal gesehen? Natürlich! Jedesmal wenn er mit seinem Wagen oder einem Taxi zu Matthias' Haus in Georgetown gefahren war. Ein blauer Pfeil und davor die Worte CHESAPEAKE AND OHIO CANAL Das war die malerische Wasserstraße, die das hektische Washington von idyllischen Georgetown trennte. In den stillen Straßen wohnten die wohlhabendsten und mächtigsten Männer der Bundeshauptstadt.
    Nur in Georgetown sind Alarmanlagen.
    Irgendwo in der Straße wohnte Anton Matthias, irgendwo jenseits einer Brücke, in einem Haus, das eine Attrappe war. Mein Gott! Hatten sie etwa sein Haus nachgebaut, um seine Entführung zu proben? Das war durchaus möglich; Antons Wohnsitz wurde auf Befehl des Präsidenten bewacht und war rund um die Uhr durch Alarmanlagen und Posten geschützt. Es war nicht nur möglich, es war die einzige Methode, mit der es hatte gelingen können! Matthias mußte zu Hause entführt worden sein. Man hatte die Alarmanlagen umgangen, seine Wachen abgezogen, auf Befehl des State Department abkommandiert ... ein Befehl, den Lügner erteilt hatten. Ein Auftrag war geprobt und ausgeführt worden.
    Er trat auf die Straße hinaus und schlenderte sie langsam hinunter. Schließlich erreichte er den Ziegelbau zu seiner Linken und ging quer über den Rasen zum Bürgersteig. Die Straße war dunkel, über den niedrigen Bäumen waren keine Laternen zu sehen. Er lief schneller, nahm die Wege wahr, die nach rechts abbogen und zu drei Baracken führten. Nur hinter einigen Fenstern brannte Licht. Er vermutete, daß es sich um die Wohnquartiere von Offizieren und einigen Zivilisten handelte -Absolventen von Nowgorod? Plötzlich endete die Straße. Vor ihm war nur ein ungepflasterter Weg, gesäumt von hohen Büschen. Auch er führte irgendwohin. Havelock beschleunigte seine Schritte. Wenn man ihn aufhielt, wollte er behaupten, er würde joggen ... und dann würde er den, der ihn aufhielt, unschädlich machen. So viele Gedanken rasten in diesem Augenblick durch seinen Kopf. Er dachte an Jenna, die fünf Meilen entfernt auf dem Festland von Telefonzelle zu Telefonzelle eilte und einer verwirrten Telefonistin in der Gws-Op-Zentrale Sätze vorlas, die Havelock für sie aufgeschrieben hatte. Ein schwacher Lichtschein. Ganz unten an der Straße. Links. Er fing zu laufen an, und als er näher

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