Das Parsifal-Mosaik
Kopfhörer ab und wandte sich an den Präsidenten. »Costa Brava«, flüsterte er mit heiserer Stimme. » Warum? Warum >nicht zu retten«
»An ersterem war ich beteiligt, aber das letztere habe ich nicht verlangt. Soweit wir das feststellen können, ist es nicht offiziell sanktioniert worden.« »>Ambiguity«
»Ja, wir wissen nicht, wer er ist. Aber ich sollte Ihnen sagen, daß ich persönlich den Befehl nicht zu retten bestätigt habe.« »Warum?«
»Weil ich einen Aspekt des Eids akzeptiert habe, den Sie unterzeichneten, als Sie in die Dienste Ihrer Regierung traten.«
»Und was für ein Aspekt ist das?«
»Ihr Leben für Ihr Land zu opfern, falls es erforderlich ist. Jeder von uns würde das tun, das wissen Sie genauso gut wie ich. Ich brauche Sie auch nicht daran zu erinnern, daß unzählige Tausende das getan haben, selbst dann, als die Notwendigkeit höchst zweifelhaft war.« »Meinen Sie damit, daß die Notwendigkeit für meinen Tod nicht in Frage gestellt war?«
»Als ich den Befehl gab, war sie das nicht.«
Michael hielt den Atem an. »Und die tschechische Frau? Jenna Karras?«
»Ihren Tod hat man nie gewollt.« »Doch!« »Wir nicht.« >»Ambiguity« »Anscheinend.«
»Und Sie wissen nicht ... o mein Gott! Aber meine Exekution ist sanktioniert. Durch Sie.«
Der Präsident nickte, sein Gesicht wirkte jetzt nicht mehr so hart wie vorher, seine Augen blickten immer noch scharf, aber es waren nicht mehr die Augen eines Jägers. »Darf der Verurteilte fragen, weshalb?«
»Kommen Sie mit mir«, sagte Berquist und erhob sich von seinem Platz vor der Konsole.
Sie verließen den Monitorraum und traten in einen kurzen weißgetünchten Flur, der von einem hünenhaften Feldwebel bewacht wurde. Er stand sofort stramm, als er den Präsidenten sah; sein Oberster Befehlshaber nickte und ging auf eine breite schwarze Tür am Ende des Korridors zu. Aber es war gar keine Tür, erkannte Michael. Es war ein Safe; das Handrad für den Mechanismus befand sich in der Mitte, rechts davon eine kleine Sensorplatte. Der Präsident drückte seine rechte Handfläche dagegen. Eine Reihe farbiger Lichter jagte oberhalb der Platte hin und her, bis alle grün und weiß waren. Dann griff er mit der Linken nach dem Rad. Wieder flackerten die Lichter, und am Ende leuchteten drei Lämpchen grün auf. »Ich bin sicher, Sie verstehen von diesen Dingen hier mehr als ich«, sagte Berquist. »Ich werde also lediglich hinzufügen, daß nur ich den Mechanismus betätigen kann .. und eine weitere Person im Falle meines Todes.«
Der Präsident schwang die schwere Safetür zurück, griff nach oben und drückte eine unsichtbare Platte am inneren Rahmen; irgendwo wurden Lichtschranken ausgeschaltet. Wieder nickte er dem Soldaten zu und gab Havelock durch eine Geste zu verstehen, daß er ihm folgen solle. Sie traten ein, der Feldwebel schloß die Stahltür.
Sie befanden sich in einem kahlen, fensterlosen Zimmer, das mit Ventilatoren belüftet wurde. In der Mitte stand ein rechteckiger Konferenztisch mit fünf Stühlen, Notizblöcken, Bleistiften und Aschbecher, ein Reißwolf in der linken Ecke. An der einen Stirnwand war eine große Filmleinwand aufgespannt, während auf der gegenüberliegenden Seite neben einer Reihe kreisförmiger Schalter ein seltsam geformter Projektor zu sehen war. Ohne ein Wort zu sagen, ging Charles Berquist direkt auf die Schalttafel zu, dämpfte die Deckenbeleuchtung und knipste den Projektor an. Die Leinwand auf der anderen Seite war sofort mit einem Doppelbild gefüllt, ein gerader schwarzer Strich trennte die zwei Fotografien voneinander. Bei jeder handelte es sich um ein Blatt aus zwei separaten Dokumenten, die beide offensichtlich miteinander in Verbindung standen und fast die gleiche Form zeigten. Havelock starrte sie mit wachsendem Schrecken an.
»Das ist der Kern dessen, was wir Parsifal nennen«, sagte der Präsident leise. »Erinnern Sie sich an Wagners letzte Oper?« »Nicht sehr gut«, erwiderte Havelock, der kaum ein Wort herausbrachte.
»Macht nichts. Wichtig zu wissen ist nur, daß Parsifal jedesmal, wenn er den Speer nahm, der bei der Kreuzigung Christi benutzt worden war, und ihn an eine Wunde hielt, über die Kraft zu heilen verfügte. Im Gegensatz dazu hat, wer auch immer diese Dokumente hier besitzt, die Kraft, Wunden aufzureißen, auf der ganzen Welt.«
»Das ... glaube ... ich nicht«, flüsterte Havelock. »Ich wünschte bei Gott, ich brauchte es auch nicht zu glauben«, sagte Berquist,
Weitere Kostenlose Bücher