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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Leute bei ihnen ein und beauftragten sie, jede Änderung zu registrieren. Wir glaubten, wir könnten ihn ausfindig mache n, ihn in die Falle locken. Und dann erfuhren wir, daß Parsifal das Geld überhaupt nicht angerührt hatte; für ihn war es nur das Mittel, die Bestätigung, daß wir seine Befehle befolgen würden. Er will der stärksten Nation der Welt seinen Willen diktieren.«
    »Er hat diktiert. Das war Ihr erster Fehler.« »Wir mußten Zeit gewinnen. Das ist immer noch unser Ziel.« »Um den Preis völliger Vernichtung?«
    »In der Hoffnung, eben diese Vernichtung verhindern zu können. Sie verstehen immer noch nicht, Mr. Havelock. Wir können und werden wahrscheinlich auch Anthony Matthias der ganzen Welt als einen Wahnsinnigen präsentieren und damit die Glaubwürdigkeit von zehn Jahren Vertragsarbeit und Verhandlungen zerstören, aber das ist keine Antwort auf die fundamentale Frage, wie, in Gottes Namen, die Information in diesen Verträgen dorthin gelangt ist. Hat man sie einem nachweislich Geistesgestörten gegeben? Und wenn ja, wem sonst hat er sie noch zugänglich gemacht? Liefern wir etwa die innersten Geheimnisse unserer offensiven und defensiven Möglichkeiten willentlich an potentielle Feinde aus? Oder wollen wir ihnen sagen, in welchem Maße wir ihre eigenen Waffensysteme ausspioniert haben? Es gibt Männer in Moskau und Peking, denen ein Blick auf diese Dokumente hier genügen würde, um sofort ihre atomaren Langstreckenraketen abzufeuern. Wissen Sie, weshalb?« »Ich bin nicht sicher ... ich verstehe überhaupt nichts mehr.« »Da sind Sie in guter Gesellschaft. Lassen Sie es sich von mir erklären. Weil wir vierzig Jahre und unzählige Milliarden Dollar gebraucht haben, um dorthin zu kommen, wo wir heute sind : bei der gegenseitigen Bedrohung durch Atomwaffen. Es gibt weder genug Zeit noch genügend Geld, um noch einmal anzufangen. Der Überlebende - wenn es einen gibt - ist die Nation, die zuerst zuschlägt. In kurzen Worten, Mr. Havelock: Wir könnten in dem verzweifelten Versuch, den globalen nuklearen Holocaust abzuwenden, selbst einen beginnen.«
    Michael schluckte, das Blut wich aus seinem Gesicht. »Diese simplifizierende Betrachtungsweise ist lä ngst überholt«, sagte er. »Wer also ist Parsifal?«
    »Das wissen wir nicht. Genausowenig ist uns bekannt, wer >Ambiguity< ist.«
    »Sie wissen es nicht?«
    »Nur, daß sie miteinander in Verbindung stehen. Das können wir vermuten.« »Augenblick!« »Da sagen Sie ständ ig.«
    »Sie haben Matthias! Sie haben doch hundert Therapien zur Verfügung! Benutzen Sie sie. Finden Sie heraus, mit wem er zusammengearbeitet hat.«
    »Glauben Sie, wir hätten das nicht versucht? Er hat die Wirklichkeit aus seinem Bewußtsein gelöscht; er hat sich selbst eingeredet, daß er allein mit den Militaristen in Peking und Moskau verhandelt hat. Er kann nicht zulassen, daß es anders ist; seine Phantasien müssen für ihn Realität sein. Sie schützen ihn.«
    »Aber Parsifal lebt doch, er ist keine Phantasie! Er hat ein Gesicht, Augen, Gesichtszüge! Irgendeinen Hinweis müßte Anton Ihnen doch geben können!«
    »Nichts. Statt dessen beschreibt er uns - übrigens ganz akkurat - bekannte Scharfmacher im Präsidium des Obersten Sowjet und im Zentralkomitee Chinas. Das sind die Leute, die er sieht, wenn die Verträge erwähnt werden ... mit oder ohne Chemikalien. Sein Verstand ist ebenso kreativ, wenn es jetzt darum geht, ihn zu schützen, wie es früher der Fall war, als er die Welt belehrte.« »Dieser Parsifal lebt doch!« schrie Havelock. »Er existiert! Er hält Ihnen die Pistole an die Schläfe!« Michael rannte an den Tisch und schlug mit der geballten Faust darauf. »Ich kann das einfach nicht glauben!«
    »Glauben Sie es«, sagte der Präsident, »aber tun Sie das nicht wieder. Hier ist irgendwo ein elektronisches Gerät installiert, das auffällige Geräusche aufzeichnet, nicht die Gespräche selber. Wenn ich jetzt nicht sofort etwas sage, öffnet sich die Stahlkammer, und Sie könnten Ihr Leben verlieren.« »O mein Gott!«
    »Ich brauche Ihre Stimme nicht. Es wird keine dritte Amtsperiode geben - wenn es überhaupt eine Zukunft gibt -, und außerdem würde ich mich um sie nicht bemühen.« »Versuchen Sie, komisch zu sein, Mr. President?« »Möglich. In Zeiten wie jetzt und wenn die Umstände es zulassen, daß Sie älter werden, werden Sie vielleicht feststellen, daß allein schon der Versuch guttut.«
    Havelock sank in den Sessel am Tischende

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