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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Wenzelsplatz im Winter ... der Stribasee im Sommer. Und die Flußtäler der Vah und der Nitra.« Sie berührten sich, der Schüler hatte dem Lehrer die Hand auf den Arm gelegt. Matthias zitterte, atmete tief, seine Hand hob sich zögernd von seinem Schoß, bedeckte Havelocks Hand. »Du hast zu mir gesagt, ich würde nicht verstehen. Ich könnte nie verstehen. Das ist nicht so, mein Lehrer ... mein Vater ... ich kann verstehen. Und ich muß verstehen. Es soll nichts zwischen uns sein - nie! Dir verdanke ich alles.«
    Der Nebel in Matthias' Augen begann sich zu lichten, die Klarheit kehrte zurück. In jener Klarheit war plötzlich etwas Wildes ... etwas Wahnsinniges.
    »Nein, bitte, Anton!« sagte Michael. »Sag mir, was es ist, hilf mir zu verstehen.«
    Das hohle Flüstern begann, wie es in der Dunkelheit des Gartens schon einmal begonnen hatte. Nur daß jetzt die Sonne schien und die Sprache eine andere war.
    »Die dringlichsten Vereinbarungen auf der Welt sind die letzten Lösungen. Das ist es, was du nie verstehen konntest. Aber du hast sie alle ... alle kommen und gehen sehen, die Politiker dieser Welt. Zu mir kamen sie! Mich haben sie um Hilfe angefleht! Die ganze Welt kam zu mir!« Matthias hielt inne, und dann trat ebenso plötzlich wie in der Nacht zuvor an die Stelle des Flüsterns ein Schrei, der den ganzen Garten zu erfüllen schien. »Geh weg von mir! Du wirst mich verraten! Uns alle wirst du verraten!« »Wie kann ich?« »Weil du es weißt!« »Ich weiß es nicht!«
    »Verräter! Verräter deiner Landsleute! Deines Vaters! Der Welt!« »Warum tötest du mich dann nicht?« brüllte Michael, der wußte, daß alles vergebens war. »Warum hast du mich nicht töten lassen?« »Havelock, hören Sie auf!« rief der junge Arzt von der Tür herüber. »Nicht jetzt!« schrie Michael in Englisch. »Ja, verdammt!«
    »Ja slysim!« schrie Havelock Matthias ins Gesicht. »Du hättest mich töten können, aber du hast es nicht getan! Warum nicht? Was hat dich daran gehindert?« »Schluß jetzt, Mister!« »Lassen Sie mich! Er muß es mir sagen!« »Ihnen was sagen?«
    »Ted', stary pane.« Michael packte die Armlehnen von Matthias' Sessel. »Was hat dich abgehalten?«
    Jetzt kam wieder das hohle Flüstern. »Du hast die Konferenz verlassen, und wir sahen dich nicht, konnten dich nicht finden. Wir mußten wissen, was du getan hattest, wem du es gesagt hattest.« Wahnsinn!
    »Jetzt ist Schluß, Havelock«, sagte der Psychiater und zerrte ihn vom Stuhl weg. »Worüber haben Sie mit ihm gesproche n? Ich weiß, daß es Tschechisch war, aber das ist auch alles. Was hat er Ihnen gesagt? Ich will es wissen, wörtlich!«
    Havelock versuchte, den lähmenden Schock abzuschütteln, das Gefühl der ... Sinnlosigkeit. Er sah den Arzt an. »Es würde Ihnen nichts nütze n. Er war zurück in seiner Kindheit; es war das sinnlose Geschwätz eines zornigen, verängstigten Kindes. Ich dachte, daß er mir etwas sagen würde. Aber das hat er nicht.« Der erfahrene Arzt nickte. »Das tut er oft«, sagte der Psychiater, und sein Gesicht entspannte sich. »Das ist ein Degenerationssyndrom, das häufig bei alten Leuten auftritt, die in einem anderen Land geboren sind, besonders wenn man sie in einer fremden Sprache anspricht. Es macht keinen großen Unterschied, ob sie zurechnungsfähig sind oder nicht; sie gehen einfach in die Vergangenheit zurück. Und warum auch nicht? Wenn es ihnen guttut ... Kommen Sie, ich muß Sie hier wegbringen. Drüben wartet ein Helikopter auf Sie.« »Danke.« Michael ging auf dem Plattenweg zurück und blickte auf Anton Matthias zurück ... Anton Matthias, pfitel, Mentor, Vater. Er hatte sich wieder in den Sessel geduckt, suchte den Schatten der Palme.
    Wahnsinn! Oder war es möglich, daß er, Mikhail Havlicek, die Antwort besaß? Kannte er Parsifal?

28
    Das Anwesen wurde »Sterile House Fünf« genannt, kurz »Steril Fünf«, und lag achtzehn Kilometer südlich von Alexandria auf dem Lande. Früher hatte es einem Pferdezüchter gehört. Dann hatte ein pensioniertes älteres, anscheinend wohlhabendes Ehepaar den Besitz erworben, das beim Kauf als Strohmann für die Regierung der Vereinigten Staaten fungierte. Sie waren insoweit »Eigentümer«, als sie beide bis zur Pension im diplomatischen Dienst tätig gewesen waren, als Mitarbeiter verschiedener Botschaften, wo man ihnen auch verschiedene Titel verliehen hatte. Aber in Wirklichkeit waren sie zwei der fähigsten Geheimschriftanalytiker, die die US-Abwehr

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