Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Georgia?«
    »Ist ein bisschen mitgenommen. Der Arzt sagt, sie wird bald wieder gesund. Sie ist ein tapferes Mädchen.«
    Sarah musterte die schlafende Gestalt kurz. Dann streckte sie eine Hand aus und berührte Georgias Stirn.
    Warnes Blick folgte ihr. Er schaute Sarah zum ersten Mal richtig an, seit sie in die Nische gekommen war. Auf ihrem stolzen Gesicht lag ein Ausdruck, der ihm, soweit er sich erinnerte, unbekannt war: Schmerz. Sie wirkte fast verletzlich.
    Er dachte an ihr letztes Gespräch in ihrem Büro und ihm wurde klar, dass sie ihn noch nie zuvor um Hilfe gebeten hatte. Der Park bedeutet ihr alles, dachte er und schaute sie an. So, wie Georgia mir alles bedeutet.
    Wut stieg in ihm hoch. Wut auf jene, die dies getan hatten; die Menschen wehtaten, die er liebte.
    »Was kann ich tun?«, fragte er. Sarah schaute auf.
    »Im Büro hast du um Hilfe gebeten. Wenn ich kann, möchte ich dir helfen.«
    Sarah zögerte. Ihr Blick fiel wieder auf Georgia. »Bestimmt?«
    Warne nickte.
    Nach einer Weile nahm Sarah die Hand von Georgias Stirn.
    »Man hat uns dringend geraten, die Polizei aus dem Spiel zu lassen. Wir wissen nicht, wo diese Leute mit ihren Pfoten schon waren und wo nicht. Wir wissen von mindestens einem faulen Apfel in diesem Park, aber wir haben keine Ahnung, wer es ist. Wir wissen nur, dass man das Metanet missbraucht hat, um sich in die Steuerungsroutinen einiger Roboter einzuhacken.«
    »Ihr könnt nicht evakuieren?«
    »Sie haben die Schwebebahn mit Bomben gespickt. Außerdem hat man uns mitgeteilt, dass auch die Notausgänge überwacht werden.«
    »Weißt du, warum sie in >Finsterwasser< eine Ladung angebracht haben?«
    Der Schmerz in Sarahs Gesicht zeigte sich deutlicher. »Wir. Ich habe diese Leute unterschätzt. Wir waren zwar bereit, ihnen das >Patent< auszuhändigen, aber wir wollten John Doe, den Anführer, beschatten, sobald er die Scheibe an sich nahm. Er hat es bemerkt.« Sarah schob eine Hand in die Tasche und zog eine Plastiktüte hervor. Sie enthielt ein halbes Dutzend silbriger Scherben. Sie legte die Tüte mit einem bitteren Lächeln auf die Bettkante. »Ein Wachmann wurde bei dem Gerangel umgebracht. Das ist alles, was von der >Patent<-Scheibe übrig ist. >Finsterwasser< war unsere Strafe. Nun warte ich darauf, dass sie sich wieder melden, um die Ablieferung einer neuen DVD zu besprechen.«
    Sie schaute ihm fest in die Augen.
    »Was also kann ich tun?«, fragte Warne kurz darauf.
    »Wenn du das Metanet einsetzen könntest, um in Erfahrung zu bringen, welche Roboter betroffen sind und wie... Alles, der kleinste Hinweis wäre nützlich. Wenn wir wissen, was sie gemacht haben, können wir ihren nächsten Schritt vielleicht vorausberechnen. Uns darauf vorbereiten.«
    Ein kurzes Schweigen brach aus.
    »Ich tue, was ich kann. Solange wie...« Er deutete auf das Bett.
    »Ich sorge persönlich dafür, dass man sich um Georgia kümmert. Unsere Sicherheitsteams haben einige besondere Gebiete durchkämmt - das medizinische Zentrum, die VIP-Suiten -, um nach Anzeichen von Manipulation zu suchen.
    Hier ist sie sicherer als an jedem anderen Ort.« Sarahs Stimme wurde leiser. »Da ist noch etwas, das du wissen musst.«
    »Und zwar?«
    »Teresa Bonifacio steht auf der Liste der möglichen Verdächtigen.«
    »Terri?«, sagte Warne ungläubig.
    »Ich glaube es ja auch nicht. Aber es gibt nur eine Hand voll Leute, die die nötigen Fähigkeiten haben, um so etwas durchzuführen. Sie gehört dazu. Denk daran! Und noch etwas: Als wir Georgia in meinem Büro über ihren Identifikator gesucht haben. Tja, ich habe bemerkt, dass auch jemand nach dir gesucht hat.«
    »Nach mir?« Warne empfand zuerst Überraschung, dann das unbehagliche Prickeln von Furcht. »Warum denn?«
    »Keine Ahnung. Aber sei vorsichtig! Vielleicht nimmst du dein Abzeichen lieber ab. Ich sorg dafür, dass es jemand am anderen Ende des Parks in einen Abfalleimer wirft.«
    Warne warf einen Blick auf sein Revers und stellte fest, dass es leer war. »Es ist weg. Ich hab's vermutlich während der Fahrt verloren.«
    »Umso besser. Falls dich irgendein Mitarbeiter anhält, zeig ihm deine Kennkarte und sag ihm, er soll mich anrufen.«
    Der Vorhang teilte sich erneut. Ein gelbgesichtiger Mann in einem weißen Kittel trat ein. »Ah, Sarah«, sagte er. »Ich hab gehört, dass Sie hier sind.«
    »Dr. Finch.« Sarah nickte. »Wie ist die Lage?«
    »Zu unserem Glück viel besser als vermutet. Es war ein Wunder, dass der Stützsparren das ganze Zeug

Weitere Kostenlose Bücher