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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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verkeilt hat. Sonst hätten wir eine ganze Flotte von Leichenwagen gebraucht. Wir haben etwa zwei Dutzend Verletzte. Der schlimmste Fall ist ein Junge mit zwei gebrochenen Beinen.«
    Sarahs Lippen wurden zu einem schmalen Strich. »Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Der Arzt ging. Sarah drehte sich wieder zu Warne um. »Du hast etwas in meinem Büro vergessen«, sagte sie, nahm seine Hand und band den Echoorter um sein Gelenk. »Weißt du noch?«
    Warnes Haut kribbelte, als er ihre Berührung spürte. »Hast du ihn deswegen mitgebracht?«
    »Er ist doch dein Hund. Hast du´s etwa vergessen?«
    Warne schaute zu dem klotzigen Roboter hinüber, und Flügelmutter erwiderte seinen Blick. Seine Hand umfasste unbewusst den Echoorter. Angesichts seines Schocks, seiner Trauer und seiner Wut war es ein Augenblick fast surrealen Zuschnitts.
    Erneut teilte sich der Vorhang. Ein stämmiger kleiner Mann trat ein und nickte Sarah zu. Er verbreitete eine Aura von Selbstsicherheit, und sein gebräuntes Gesicht ließ sein schütteres blondes Haar fast grau erscheinen. »Ist er das?«, fragte er Sarah.
    »Nein, das ist Andrew Warne«, erwiderte sie. »Ich glaube, Poole ist in der nächsten Erholungsnische, bei Feldman und Whitmore.«
    Der Mann setzte eine finstere Miene auf. »Der Kerl ist ein Held, verdammt. Sie sollten nicht zulassen, dass die PR-Fritzen ihm auf den Senkel gehen.«
    Warne schaute Sarah stumm und fragend an.
    »Das ist unser Sicherheitschef«, erläuterte Sarah. »Er ist gekommen, um einem Besucher namens Angus Poole zu danken. Er saß wohl in einer Kapsel hinter Georgia. Er hat sein Leben riskiert, um die restlichen Passagiere zu retten.«
    Allocco nickte, brummte, bahnte sich einen Weg hinaus und verschwand.
    »Ich glaube, ich werde ihm ebenfalls gratulieren«, sagte Sarah.
    Warne wandte sich wieder der schlafenden Georgia zu. Als er sich über sie beugte, um ihre Wange zu küssen, sah er, dass Sarah die Tüte mit den DVD-Bruchstücken auf der Bettkante vergessen hatte. Er nahm sie, schaute seine Tochter noch einmal an und folgte Sarah durch den Vorhang hinaus.
    In der nächsten Nische saß ein Mann auf einem Bett und begutachtete besorgt den frisch verarzteten Schnitt an seinem rechten Handgelenk. Er war eindeutig ein Besucher: Er trug eine braune Tweedmütze, eine Kordjacke und einen schwarzen Rollkragenpulli. Er war Mitte vierzig und muskulös, aber nicht bullig. Seine Lippen zeigten den Anflug eines Lächelns. Wenn man von den wachsamen, blassblauen, nie ruhenden Augen absah, wirkte sein Gesicht fast starr. Er musterte alles der Reihe nach und wirkte deutlich neugierig.
    Feldman und Whitmore waren nirgendwo zu sehen. Die blauen Augen des Mannes richteten sich auf Warne, als dieser eintrat, und weiteten sich leicht überrascht. »Sie!«
    Sarah trat vor. »Mein Name ist Sarah Boatwright, Mr. Poole.
    Das ist Bob Allocco, der Sicherheitschef von Utopia.«
    »Wir wollten Ihnen für Ihren tapferen Einsatz während des Unfalls danken«, sagte Allocco und nickte anerkennend.
    »Weil Sie den Leuten geholfen haben, sicher aus der kaputten Kapsel zu entkommen.«
    »Es sind Verwandte von mir«, sagte Poole. Obwohl er seine Worte an Allocco richtete, ließ er Warne nicht aus den Augen.
    »Tut uns schrecklich Leid, was passiert ist«, sagte Sarah.
    »Utopia hat zwar die besten Sicherheitsbestimmungen aller Parks, aber ich fürchte, auch die strengsten Prüfungen können nicht garantieren, dass die Mechanik...«
    Der Blick des Mannes wechselte plötzlich von Warne zu ihr.
    »Sind Sie die Chefin hier?«, fragte er.
    »Ich bin die Betriebsleiterin, falls Sie das meinen. Ich möchte gern etwas für Sie tun. Um Sie, soweit meine begrenzten Mittel es erlauben, für das zu entschädigen, was Sie geleistet haben.«
    Das Lächeln des Mannes wurde breiter. »Ich hatte eigentlich geglaubt, ich könnte etwas für Sie tun.«
    Sarah runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht ganz.«
    Der Mann schaute sie überrascht an. »Also, mit wie vielen von denen haben Sie es zu tun?«
    »Von denen?«, echote Sarah.
    »Von diesen Schurken. Mit welcher Art Gegner haben wir es zu tun? Mit taktisch ausgebildeten? Mit einer Bande von Lumpen?«
    Warne sah, dass Sarah und Allocco einen Blick tauschten.
    »Sir«, sagte Allocco, »ich glaube, Sie sollten jetzt vielleicht wieder zu Ihrer Familie.«
    Sarah brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. »Tut mir Leid, aber wir sind etwas durcheinander.« »Wovon?«
    »Von Ihren Worten. Es hat zwar einen schweren

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