Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
Vom Netzwerk:
verrückt, aber ich hab jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken. Halten Sie Barksdale fest, bis ich zurück bin. Dann sehen wir weiter. Der Himmel stehe Ihnen bei, falls Sie sich irren!«
    »Können Sie das bitte Ihren Leuten hier sagen? Es wäre bestimmt besser, wenn Sie es von Ihnen hören.«
    »Geben Sie das Funkgerät weiter. Beeilung, Mann! Beeilung!«
    Poole gab Lindbergh das Funkgerät zurück. »Hier ist Eric Lindbergh«, meldete sich der Mann.
    Poole hörte Alloccos blechern bellende Stimme an Lindberghs Ohr. Der Wachmann lauschte und riss abrupt seine grauen Augen auf. Dann starrte er Barksdale wieder an.
    »Ja«, erwiderte Lindbergh. »Ich verstehe. In Ordnung, Sir.«
    Er ließ das Funkgerät sinken und gab es seinem Kollegen langsam zurück. Sein Blick blieb fest auf Barksdale gerichtet.
    »Sie haben gehört, was er gesagt hat?«, sagte Poole.
    Lindbergh nickte.
    »Dann wissen Sie, was Sie jetzt zu tun haben. Schließen Sie ihn sicherheitshalber in die Arrestzelle.«
    Lindbergh nickte erneut. Er wirkte fast so betäubt wie Barksdale.
    Poole wandte sich um, zog Barksdale vom Empfangstresen weg und schob ihn brüsk vor sich her. Lindbergh bedeutete einem Kollegen, ihm zu folgen. Er nahm einen Schlagstock, umrundete den Tisch und öffnete eine Tür, die in den Vorraum führte.
    Hinter den der Öffentlichkeit zugänglichen Räumen gab es keine fröhlichen Farben und bequemen Sofas. Hier herrschten graue Ziegelwände und Linoleumböden vor. »Gleich haben Sie Gelegenheit, einem Ihrer Komplizen zu begegnen«, sagte Poole und versetzte Barksdale einen erneuten Schubs. Sie bogen in einen Gang ein, der vom Vorraum wegführte. »Wird ein richtiges Kameradschaftstreffen.«
    Der Gang mündete in einen rechteckigen Raum, von dem an allen Seiten Türen abwichen. Eine Tür an der linken Seite unterschied sich von den anderen: Sie bestand aus schwerem Stahl und hatte ein kleines Drahtglasfenster. Der zweite Wachmann trat an die Tür und warf einen Blick durch das Fenster. Dann schloss er sie auf und öffnete sie vorsichtig. Lindbergh bezog Position an der anderen Seite. Seine Hand ruhte auf dem Griff des Schlagstocks. Poole schaute in den Raum. Der junge Hacker lag noch immer auf der Pritsche. Als er den Schlüssel hörte, hatte er sich auf den Ellbogen gestützt. Nun musterte er die Ankömmlinge uninteressiert.
    Bisher hatte Barksdale sich so entrückt verhalten, als stehe er unter Schock. Als die Zellentür aufging, veränderte sich sein Verhalten jedoch. Er schaute hinein, sah den Gefangenen und zuckte sichtbar zusammen. Der Hacker setzte sich auf.
    Ein schiefes Grinsen legte sich auf sein zerschrammtes und verquollenes Gesicht.
    »Gehen Sie rein!«, sagte Poole und schob Barksdale durch den Türrahmen. Er trat beiseite. Der zweite Wachmann warf die Tür ins Schloss, drehte den Schlüssel herum und zog ihn heraus.
    Barksdale klammerte sich an das Fensterchen. »Ich möchte nicht eingesperrt werden!«, schrie er. »Bitte!«
    »Keine Sorge«, sagte Poole. »Ich bleibe hier und behalte Sie im Auge. Ich werde Sie beobachten wie ein Falke.«
    Er trat von der Tür zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Die beiden Wachleute, sah Poole aus den Augenwinkeln, tauschten einen Blick.
    Es würde interessant werden, Barksdales Reaktion auf den kriminellen Hacker zu beobachten. Vielleicht er fuhr er etwas, wenn die beiden miteinander sprachen. Es war alles viel einfacher gewesen, als er erwartet hatte, besonders, da Warne Allocco informiert hatte. Sonst wäre die Sache vielleicht weniger glatt verlaufen. Warne war schlau; der Mann hatte Weitblick. Vielleicht hatte er ihn doch unterschätzt.
    Barksdale ging an der Zellenwand gegenüber furchtsam auf und ab und warf dem Hacker hin und wieder rasch einen Blick zu. Poole beobachtete ihn durch das Fenster. Ohne die nagende Saat des Zweifels im Hinterkopf hätte er seinen Spaß daran gehabt. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Kusine und ihre Familie in der Nähe von »Station Omega« gewesen waren, lag bei fast null. Außerdem konnte er ohnehin nichts daran ändern. Trotzdem. Er würde erst Ruhe finden, wenn er wusste, ob.
    »He!«
    Der dritte Wachmann kam vom Empfangstresen aus dem Vorraum und winkte Poole.
    »Sind Sie Poole?« »Ja, bin ich.« Poole wandte sich von dem Fensterchen ab.
    »Da ist jemand für Sie am Funkgerät. Vorn, am Empfang.«
    Poole ging in den Vorraum und nahm das Funkgerät. »Hier ist Poole«, meldete er sich.
    Er hörte eine aufgeregt und

Weitere Kostenlose Bücher