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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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Konstruktion nicht, ich kenne das Zuleitungssystem nicht, ich.«
    »Es brächte mehr, als hier zu bleiben.« »Ich weiß nicht genau. Hier unten ist es wenigstens sicher.«
    »Sicher?«, schrie Warne. »Woher wollen Sie wissen, dass der Einsturz der Kuppel nicht auch die Unterwelt platt macht? Außerdem haben Sie den Leibwächterjob doch angenommen, oder? Nur geht es jetzt nicht mehr nur um mich. Jetzt geht es um ungefähr siebzigtausend Menschen. Einschließlich einiger Leute, von denen ich glaube, dass Sie sie kennen.«
    Poole schaute ihn an. »Okay. Eins zu null für Sie.« Er hielt inne. »Falls sie Standardsprengladungen verwendet haben, könnte ich vielleicht genug Zünder rausziehen, um das Ganze so zu destabilisieren, dass die Kuppel nicht einstürzt. Aber es ist eine sehr unsichere Angelegenheit. Sie müssen eine Möglichkeit finden, den Panzerwagen aufzuhalten.«
    Warne nickte.
    »Diese Kerle können die Sprengsätze erst zünden, wenn der Wagen aus dem Gebäude raus ist. Sie müssen sie daran hindern, dass sie verschwinden. Alles kommt darauf an, wie viel Zeit Sie für mich rausschinden können. Verstanden?«
    Warne nickte erneut.
    »Gut. Wenn Sie es vermasseln und ich in die Luft fliege, wird mein Geist Ihren Arsch bis in alle Ewigkeit verfolgen.«
    »Das wäre nur gerecht.«
    »Jedes weitere Gerede ist jetzt Zeitverschwendung.«
    Poole trabte in den Vorraum. An der Tür blieb er stehen und schaute sich um. »Passen Sie auf sich auf, alter Junge!«
    »Sie auch!«, erwiderte Warne.
    Die Tür schloss sich hinter Poole. Er war verschwunden.
    Warne wandte sich zu Peccam um. »Warten Sie bitte einen Moment auf mich!«
    Er umrundete schnell den Empfangstresen. Der Ledersessel war leer, und er empfand kurz so etwas wie Angst. Doch dann sah er Terri durch den offenen Eingang des nächsten Büros. Sie stand bei Georgia.
    Als er eintrat, drehte sie sich um und bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. »Was ist denn?«, fragte sie.
    Warne zögerte, doch nur kurz. »Ich habe mich geirrt, als ich sagte, es wäre vorbei. Ich muss noch etwas tun.«
    Terri schluckte mühsam und packte die Handgriffe des Rollstuhls. Georgia, die ihre Stimmen hörte, seufzte und bewegte sich.
    Warne legte eine Hand auf Terris Schulter. »Hören Sie«, sagte er, »ich muss Ihre Hilfe noch mal in Anspruch nehmen.
    Sie müssen noch einmal stark sein - für mich.«
    Terri erwiderte seinen Blick, sagte aber nichts.
    »Bleiben Sie hier, solange ich weg bin! Hier sind Sie sicher.«
    Er zögerte. »Terri, ich liebe meine Tochter mehr als alles andere - mehr als mein Leben. Es fällt mir sehr schwer, sie jetzt allein zu lassen. Sie können es sich nicht vorstellen.
    Aber denken Sie an das, was ich gesagt habe: Wie sehr es mich geängstigt hat, Georgia könnte etwas passieren - und dass es dann wirklich eingetroffen ist. Tja, jetzt habe ich keine Angst. Ich kann gehen, weil ich weiß, dass ich Ihnen vertrauen kann, dass Sie sich um Georgia kümmern. Ich kenne niemanden, dem ich mehr vertrauen würde. Wollen Sie mir also diesen Gefallen tun? Werden Sie sich um Georgia kümmern, werden Sie sich umeinander kümmern, egal, was auch passiert? Werden Sie das tun?«
    Terri nickte erneut. Ihre braunen Augen wichen ihm nicht aus.
    »Sie verstehen mich also? Was auch passiert?«
    Terri beugte sich vor. Warne umarmte sie, schloss die Augen und murmelte ein Gebet. Dann eilte er in den Vorraum zurück, wo Peccam auf ihn wartete.
    »Sie müssen mich wohin bringen«, sagte er. »Können Sie mir den schnellsten Weg zeigen?«
    »Wohin?«, fragte Peccam, als sie in den Korridor traten. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss, und in der Sicherheitsabteilung breitete sich absolute Stille aus.
     
    16:15 Uhr
    In New York hatte Charles Emory III., Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der Utopia Holding, den Telefonhörer abgehoben und wählte die Nummer des FBI in Las Vegas.
    Seine Bewegungen waren langsam und automatisch. Sein normalerweise sonnengebräuntes Gesicht wirkte grau und sehr alt.
    In der Hochwüste südlich der Luftwaffenbasis Nellis lag der Water Buffalo genannte Mann auf dem Sandsteinsteilabbruch, der Utopia umgab. Er hatte den Panzerwagen planmäßig über den Zufahrtsweg herankommen sehen. Nun wandte er den Blick kurz vom Horizont ab und schaute auf den gläsernen und stählernen Berg, der in einer perfekten logarithmischen Kurve hinter ihm aufragte. Die Sprengladungen waren zwar aus der Ferne nicht sichtbar, aber im Geiste rekonstruierte er den

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