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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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da und war vor Sprachlosigkeit wie gelähmt.
    Als Warne zurückkehrte, legte Terri gerade den Hörer auf.
    In dem riesigen Ledersessel wirkte sie klein und verletzlich. Ihre Augen waren rot, aber sie weinte nicht. Obwohl er nicht genau wusste, was im medizinischen Zentrum vorgefallen war, ließ das Blut an ihrer Hand es ihn leicht erraten.
    Warne empfand das Stechen eines schlechten Gewissens.
    Irgendwie, nahm er sich vor, würde er es wieder gutmachen.
    Er ging neben dem Sessel in die Hocke und wischte mit einem Handtuch das Blut von Terris Hand ab. Als sie den Kopf neigte, berührten sich ihrer beider Schultern. Er hob den anderen Arm und zog sie an sich. Terris Schultern fingen in stummem, rhythmischem Schluchzen an zu zucken.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Warne. »Jetzt ist alles vorbei.«
    Er hockte da und hielt sie in den Armen. Minuten vergingen. Wie viele es waren, wusste er nicht. Er roch ihr sauber duftendes Haar und spürte, dass ihr Schluchzen verebbte. Es war vorbei. Ob es nun gut oder schlecht ausgegangen war, es war vorbei. Es musste vorbei sein.
    Dann hörte er die Stimme - Sarahs Stimme -, die seinen Namen rief. »Andrew! Andrew!«
    Warne löste sich so sanft wie möglich von Terri. Er streichelte sie noch ein letztes Mal, dann wandte er sich ab und lief zur Zelle.
    Poole war vor ihm da. Er kniete wieder neben Barksdale und hörte zu.
    »Der Panzerwagen«, sagte Sarah und strich Barksdale übers Haar. »Er ist das eigentliche Ziel. Der Panzerwagen und das >Patent<. Alles andere... die durchgedrehten Roboter... sollte uns nur davon ablenken.«
    Während sie sprach, wiegte sie sich leicht vor und zurück.
    »Damit niemand bemerkt, was hier wirklich abläuft.«
    Poole nickte Sarah zu. Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck von Mitgefühl. »Was hat es mit dem Panzerwagen auf sich?«
    »Er kommt einmal pro Woche, immer montags.« Sarah schaute weder Poole noch Warne an. Ihr Blick galt Barksdale, ihre Stimme klang monoton. Blut war über die Ärmel ihres Jacketts gelaufen und klebte nun an ihren Unterarmen.
    »Das gesamte Verfahren ist automatisiert. Nur Chuck Emory in New York und ich können es canceln. Wir tun es im Fall einer Notsituation oder wenn die öffentliche Sicherheit bedroht ist. Ich habe den Transport heute Morgen abbestellt, aber Freddy hat meine Anweisung nicht weitergegeben. Die Leute unten im Tresorraum erwarten also einen Geldtransporter. Und Fred hat gesagt, es ist einer unterwegs. - Wo bleibt der gottverdammte Arzt?«
    »Ist unterwegs«, sagte Warne.
    »Wann soll der Transporter hier sein?«, fragte Poole.
    »Genau jetzt.«
    »Jetzt?«, wiederholte Poole überrascht. Sein Blick fiel auf Warne. »Das erklärt vielleicht, warum sie die Überwachungskameras auf der C-Ebene nicht platt gemacht haben. Die Jungs im untersten Keller hätten womöglich misstrauisch werden können. Und es erklärt vielleicht auch, was bei dem Fahrgeschäft am Weltraumhafen passiert ist: ein letztes Ablenkungsmanöver. Auch diesmal haben sie Nägel mit Köpfen gemacht.«
    Sarah fuhr jäh herum. »Davon hat Freddy nichts gewusst.«
    Sie erdolchte Poole mit einem Blick. »Sie haben ihn reingelegt. Es sollte keine Verletzten geben. Er hats mir gerade erzählt.« Sie wandte sich dem reglosen Barksdale zu.
    Schweigen breitete sich aus.
    »Aber deswegen habe ich dich nicht gerufen.« Sarahs Stimme bebte nun, aber sie riss sich zusammen. »Sie haben die Kuppel mit Sprengstoff gespickt.«
    Der kleine Raum hallte wider, als beide Männer zugleich sprachen.
    »Was?«, schrie Warne.
    »Woher wissen Sie das?« Poole stand auf.
    »Der Lump hat Freddy für tot gehalten. Aber Freddy hat ihn über ein Funkgerät reden hören. Die Beteiligten treffen sich bei dem falschen Panzerwagen.«
    Einen Moment lang waren alle wie erstarrt und schauten sich entsetzt und ungläubig an. Dann eilte Poole aus der Zelle und winkte Warne, er solle ihm folgen.
    Der auf dem Gang stehende Peccam reagierte sofort auf Pooles ungeduldiges Winken und gesellte sich zu ihnen.
    »Erinnern Sie sich noch an den starken Sender, den wir in der Sporttasche gefunden haben?«, sagte Poole zu Peccam.
    »Der Ihnen ein Rätsel aufgab?«
    Peccam nickte.
    »Sie haben gesagt, er kann Signale über eine relativ lange Strecke absenden.« Poole drehte sich zu Warne um. »Aber dafür braucht man freie Sicht. Weil er Wände nicht durchdringen kann.«
    »Ja, ja, ich weiß.«
    Poole lehnte sich mit einem überraschten Blick zurück. »Ja, verstehen Sie denn nicht?«
    Es fiel

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