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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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gesucht.
    In Callisto ist die Hölle los, und hier war auch niemand, also.« Als er die blutigen Fußabdrücke sah, verstummte er auf der Stelle.
    »Poole ist da hinten«, sagte Warne und deutete über seine Schulter. »Er wird Ihnen alles erklären. Vielleicht können Sie uns helfen. Aber jetzt muss ich erst telefonieren.«
    Während Peccam sich entfernte, brachte Warne Terri und Georgia hinter den Empfangstresen. Dort gab es zwei kleinere Räume, ein Büro und eine Toilette. Er schob Georgia behutsam in das Büro. Sie bewegte sich ruhelos im Schlaf.
    Einmal schrie sie auf, und er strich ihr übers Haar und küsste ihre warme Stirn. Sie brabbelte und schien sich zu beruhigen.
    »Ich liebe dich, Prinzesschen«, murmelte Warne. Dann ging er hinaus zu Terri.
    Sie schaute ihn an. »Sie hat nicht geweint«, sagte sie. Ihre Stimme klang monoton, als stünde sie unter Schock. »Nachdem der Mann mit dem Schießeisen gegangen ist. Es war so dunkel in unserem Versteck. Sie ist wieder eingedöst. Ich glaube, es liegt an den. den Medikamenten.«
    »Danke«, sagte Warne fast im Flüsterton und nahm ihre Hand. »Ich werde nie vergessen, was Sie heute für mich getan haben.«
    Terri schaute ihn an.
    »Können Sie noch etwas tun?« Warne musterte sie eingehend. Er versuchte die Emotionen auf ihrem Gesicht zu erkennen und fragte sich, wie er es am besten ausdrücken sollte. Dann beschloss er, ihr alles zu sagen. »Hier sind zwei Männer schwer verletzt worden. Der eine ist ein Wachmann.
    Der andere ist Fred Barksdale. Können Sie bitte das medizinische Zentrum anrufen, damit man uns sofort einen Arzt schickt?«
    Bei der Erwähnung des Namens Barksdale zuckte Terri zusammen und schien noch blasser zu werden. Doch sie wandte sich ohne ein Wort ab und ging zum Empfangstresen. Sie fand das Telefon und hob ab. Es klapperte leise in ihrer Hand.
    Warne eilte zur Toilette, packte ein halbes Dutzend Handtücher und feuchtete sie im Spülbecken an. Dann lief er durch den Gang zur Zelle zurück.
    Da Sarah und Poole neben Barksdale knieten, war der kleine Raum mehr als voll. Warne reichte Sarah stumm einige Handtücher, dann zog er sich zur Tür zurück und blieb neben Peccam stehen. Poole hatte den Wachmann Lindbergh inzwischen auf den Rücken gedreht und überprüfte seinen Zustand. Das Gesicht des Mannes war grotesk angeschwollen, die Spitze seiner geschwärzten Zunge ragte fast schüchtern zwischen seinen offenen Lippen hervor. Sarah, die Barksdales Kopf noch immer in den Armen hielt, wischte vorsichtig sein Gesicht ab. Der Engländer war so übel zugerichtet, dass seine fein gemeißelten Züge kaum noch zu erkennen waren.
    »Terri benachrichtigt das medizinische Zentrum«, sagte Warne.
    Poole nahm ihm die restlichen Handtücher ab und tauschte sie gegen Sarahs blutige aus. »Er lebt noch«, sagte er zu Warne. »Sozusagen.«
    Sarah tupfte Barksdale unendlich behutsam das Gesicht ab.
    Er regte sich und stöhnte leise.
    »Freddy«, sagte Sarah und zog ihn an sich. »Ich bins, Sarah.
    Ich bin hier.«
    Barksdale regte sich erneut.
    »Entspann dich!«
    Barksdales Lippen zuckten. »Sarah...« Er lallte, war kaum zu verstehen.
    »Sag jetzt nichts! Es wird alles wieder gut.«
    »Nein. Muss reden. Sarah... Tut mir Leid.«
    Die Handtücher waren aufgebraucht. Warne ging zurück, um Nachschub zu holen. Am Empfangstresen sprach Terri mit leiser, drängender Stimme ins Telefon. Warne kramte in einigen Schränken herum und suchte nach einem Erste-Hilfe-Kasten. Da er nichts fand, begab er sich erneut zur Toilette, um Handtücher zu suchen. Schließlich kehrte er wieder in den Gang zurück. Zu seiner Überraschung kamen Poole und Ralph Peccam ihm auf halbem Wege entgegen.
    »Ich dachte, Sie sollten es wissen«, sagte Poole. »Er hat gestanden.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Noch nicht viel. Er hat fürchterliche Schmerzen.«
    »Gehen wir!« Warne wollte zu Sarah zurückkehren, doch Poole legte eine Hand auf seinen Arm.
    »Was ist denn?«
    »Also, ich bin zwar kein Arzt. aber einen solchen braucht man auch nicht, um zu sehen, dass der Typ das nicht übersteht.«
    Warne schaute Poole an. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Dass es besser wäre, wenn Sie sie ein paar Minuten mit ihm allein lassen.«
    Warne zögerte.
    »Was er auch zu sagen hat - sie wirds uns erzählen, sobald sie dazu in der Lage ist. Falls es uns überhaupt was angeht.«
    »Sie haben Recht.« Warne drehte sich um und ging langsam in den Vorraum zurück. Peccam stand verständnislos blinzelnd

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