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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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Warne schwer, geradeaus zu denken. »Nein.«
    »Sobald Doe und seine Leute das Gebäude verlassen haben, setzen sie den Sender ein, um die Kuppel implodieren zu lassen. Das Ding wird über den Besuchern zusammenkrachen - und in dem sich daran anschließenden Chaos werden sie entkommen.« Ein eigenartiges Lächeln legte sich auf Pooles Züge. »Sie müssen es von Anfang an geplant haben.
    Das Sicherheitspersonal und alle hier eintreffenden Polizeikräfte werden nach diesem Blutbad alle Hände voll zu tun haben. Tja, das nenn ich nun wirklich ein Ablenkungsmanöver.«
    Warnes Realitätssinn geriet ins Wanken. Die Kuppel in die Luft jagen? Er musste es erst mal verdauen.
    »Sie wirken so, als verspürten Sie Bewunderung«, sagte er.
    Poole zuckte mit den Achseln. Dann wandte er sich um und verschwand wieder in der Zelle. Warne folgte ihm. Er fühlte sich noch immer wie betäubt. Die Kuppel in die Luft jagen ... Einen Moment lang verspürte er nur einen Impuls: Er wollte Georgia und Terri packen und sich mit ihnen in Sicherheit bringen. Doch so schnell ihm der Gedanke gekommen war, wurde ihm klar, dass sie dazu keine Zeit mehr hatten - nicht mal dann, wenn er gewusst hätte, wohin sie fliehen konnten.
    »Was hat er sonst noch gesagt?«, hörte er Poole Sarah fragen.
    »Das war alles. Jetzt ruht er sich aus.« Sarah wiegte Barksdales übel zugerichteten Kopf behutsam in den Armen.
    »Wie lange dauert es ungefähr, bis der Panzerwagen beladen ist?«
    »Ich weiß nicht. Freddy hat sich... kümmert sich um alle finanziellen Dinge. Ich schätze, etwa zehn Minuten.«
    Poole schaute Warne an. »Zehn Minuten. Wir sitzen gewaltig in der Scheiße, Bruder.«
    Er eilte in den Vorraum zurück. Warne und Peccam hefteten sich an seine Fersen. Er schaute sich kurz um, dann griff er zu einem Telefonverzeichnis auf dem Tresen und blätterte es durch. »Tresorraum«, murmelte er leise. Als er die Nummer gefunden hatte, griff er nach einem Wandtelefon und wählte. Kurz darauf legte er den Hörer fluchend wieder auf.
    »Ich krieg keine Verbindung. Natürlich nicht.«
    »Terri hat aber das medizinische Zentrum gerade anrufen können.«
    »Überrascht Sie das? John Doe hat allem Anschein nach nur die Verbindung zum Tresorraum unterbrochen.«
    »Aber wir wissen jetzt über den Panzerwagen Bescheid. Wir können ihn aufhalten.«
    »Das entscheidende Wort in diesem Satz ist Panzerwagen, alter Knabe. Außerdem sind die Typen bewaffnet. Haben Sie das vergessen? Sie haben massenhaft Kanonen. Ich habe nur eine Pistole mit wenigen Patronen.«
    »Was ist mit Allocco?« Warne hörte die Verzweiflung in seiner Stimme.
    »Der kann nicht schnell genug hier sein.«
    »Sicherheitspersonal?«
    »Es würde länger dauern, die Leute zu überzeugen, als wir Zeit zur Verfügung haben. Außerdem ist das Sicherheitspersonal Utopias unbewaffnet. Was schlagen Sie vor? Sollen wir diese Verbrecher zu Tode spucken? Eine Menschenkette bilden?«
    »Irgendwas müssen wir tun«, sagte Warne drängend. Das Gefühl der Unwirklichkeit war nun verschwunden, jetzt war er nur noch ergrimmt und entschlossen. »Wir können nicht zulassen, dass der Wagen den Park verlässt. Wir sind jetzt völlig auf uns allein gestellt.«
    »Sie erfüllen mich mit Zuversicht!«
    »Peccam hat gesagt, zwischen dem Sender und dem Ziel darf sich nichts befinden«, fuhr Warne fort. »Oder? Das bedeutet, sie müssen außerhalb des Parks sein, um die Sprengladungen zu zünden. Wenn wir den Panzerwagen aufhalten können, bevor er das Gebäude verlässt, können sie den Sender nicht einsetzen. Das ist das Entscheidende. Sie können die Kuppel erst in die Luft jagen, wenn sie freies Feld haben, wenn sie sicher von hier verschwinden können.«
    Poole überlegte. »Klingt logisch. Aber ich werfe mich nicht in der Hoffnung vor einen Panzerwagen, dass er anhält. Holen Sie doch Ihren mechanischen Köter, damit er ihn zu Tode beißt.«
    »Vielleicht tue ich das.« Warne dachte schnell nach. »Verstehen Sie was von Sprengstoff?«
    »Oh, nein. Ich weiß, auf was Sie rauswollen.«
    »Beantworten Sie meine Frage! Kennen Sie sich mit Sprengstoff aus?«
    »Was glauben Sie denn? Jedenfalls entschieden besser als Ihre Großmutter.«
    »Lassen Sie meine Familie aus dem Spiel! Warum steigen Sie nicht einfach auf die Kuppel und schauen nach, ob Sie das Zeug entschärfen können?«
    »Ich könnte Ihnen etwa vierzig Gründe dafür nennen. So viele Ladungen braucht man nämlich, um die gute Kuppel zu zerlegen. Ich kenne die

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