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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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war der Comandante. Chef, wie haben sich die Yankees gestern geschlagen? Briseño legte auf.
    Mendieta dachte, dass er eigentlich lächeln sollte, aber in seinem Gesicht rührte sich nichts. Er fuhr nach Hause, um einen Kaffee zu trinken. Dieser Meraz gibt sich sehr selbstsicher, aber man merkt an seinem leeren Blick, dasser ein Arschloch ist; ist so viel Sex gut für die Gesundheit? Er rief Ortega an. Wie sieht’s aus, alter Freund, hast du noch deine Tage? Lässt schon ein bisschen nach. Hör mal, gestern Abend bin ich ins Fettnäpfchen getreten. Nur gestern Abend? Er erzählte ihm von seinem Erlebnis der anderen Art, hatte aber Schwierigkeiten, Yoremes Aussehen zu beschreiben. Weißt du was? Ich ruf dich gleich noch mal an. Alles klar.
    Ger, die gerade die Garage fegte und die Topfpflanzen goss, begrüßte ihn. Wo kommen Sie denn her?, haben Sie kriminelle Frühaufsteher gejagt? Ich war spazieren. Und Ihr Gesicht? Ist wie immer, nur ein bisschen ramponierter. Wo haben Sie nur die Nacht verbracht, Ihr Bett ist unberührt. Ich hab im Wohnzimmer geschlafen. Sie? Wer’s glaubt, wird selig, Sie lieben die Bequemlichkeit und eine weiche Matratze, hätten Sie zu Hause übernachtet, hätten Sie sich nie und immer aufs Sofa gelegt, Sie wollen mich wohl veräppeln? Wo denkst du hin; Ger, ich muss in dreißig Minuten los. Ich habe Ihnen Spiegelei mit roter Soße und Bohnen gemacht. Ich trinke nur schnell einen Nescafé. Sie wollen ohne Frühstück aus dem Haus?, kommt nicht in die Tüte, Zurdo, ich bestehe darauf: Sie brauchen eine gute Grundlage. Ja, aber ich hab keine Zeit, der Comandante erwartet mich. Beeilen Sie sich, dann schaffen Sie es, noch schnell was zu essen, Ihre Kleidung liegt auf dem Bett, das Essen stelle ich Ihnen hin; hören Sie, beim seligen Andenken an Ihre Mutter, rasieren Sie sich, und dann diese Haare, wie kann man nur so rumlaufen. Wissen Sie denn nicht, dass anständige Frauen gepflegte Männer mögen?, was meinen Sie, warum ichmich nicht mit diesem Alex einlassen wollte? Als ich seinen verfilzten Zottelkopf gesehen habe, ist mir die Lust vergangen. Mir scheint eher, du hattest Angst vor Señora Chela. Mit der legt man sich tatsächlich lieber nicht an, aber er war derjenige, der was von mir wollte, nur ist er nicht mein Typ. Mannomann, Ger, du bist vielleicht anspruchsvoll. Man hat nur ein Leben, Zurdo, und das will richtig gelebt werden. Dann stell mir das Frühstück hin, bin in zehn Minuten fertig; noch was, kennst du Teo, einen Freund von Enrique? Klar kenne ich den, die beiden waren irgendwie anders, die haben es nicht so krachen lassen wie die anderen. Langweiler also? Gott bewahre, nein, einfach nur anders, wie soll ich sagen?, sie haben über andere Sachen geredet, ihren eigenen Kram gemacht. Wart ihr zusammen auf Partys? Teo war ein guter Tänzer, Enrique hat sich nie getraut, aber sie waren nicht immer mit dabei. Ich habe Teo neulich getroffen, er ist bis über beide Ohren verliebt. Was Besseres kann einem nicht passieren, sofern man an die Liebe glaubt. Und du glaubst nicht daran? Natürlich nicht, Zurdo, sonst wäre ich ja ständig deprimiert. Warum denkst du dann, dass ich an die Liebe glaube? Ach, Zurdo, tun Sie nicht so, Sie träumen doch von einer festen Beziehung. Er zog sich lieber an und holte sein Handy, um es ans Ladegerät zu hängen.
    Büro des Vertreters der Generalstaatsanwaltschaft.
    Sie haben für Ihren Chef einen Bericht über Peter Conolly angefertigt, den Gringo, der im Hotel San Luis umgebracht wurde. Felipe Montemayor kam gleich zur Sache. Mendieta nickte. Briseño wartete erst einmal ab. Außerdem haben Sie ihm vorgeschlagen, das amerikanische Konsulat in Hermosillo und die Staatsanwaltschaft anzurufen, wieso? Er hatte zwei Ausweise bei sich, was mich auf den Gedanken gebracht hat, es könnte sich um einen verdeckten Ermittler handeln. Das war der einzige Grund? Er hatte ein Allerweltsgesicht, war durchtrainiert, hatte nur einen kleinen, ordentlich gepackten Koffer dabei, und registriert hat er sich als Visagist, na ja, da hatte ich so eine Eingebung. Könnte es sich nicht um einen Firmenvertreter auf der Suche nach neuen Geschäftspartnern gehandelt haben? Möglich, aber sein Gepäck hat nicht gerade darauf hingedeutet, außerdem hatte er kein Bargeld bei sich, trug ein Schulterhalfter ohne Waffe, und auf dem Boden lag ein aufgefalteter Stadtplan von Culiacán. War darauf etwas markiert? Nein, aber es waren jede Menge Fingerabdrücke drauf, einschließlich seiner

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