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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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erst die Liebe Ihres Lebens verloren. Die Gangster waren etwas älter als Richie und redeten ihm normalerweise nach dem Mund. Ein Keil treibt den anderen aus, guter Rafa. Außerdem gibt es nur zwei Sorten Frauen: Frauen, die vögeln, und Frauen, die tot sind. Sie rauchten. Vom Boulevard Los Álamos aus war ein Teil des La-Campiña-Parks zu sehen, wo sich einige Jogger schwitzend abmühten. Weitere Pick-ups und Luxusautos warteten aus demselben Grund wie Richie. Kurzröckige Mädchen strömten heraus und schlossen sich schnatternd ihren Verehrern an. Chalán, bist du sicher, dass sie um zehn rauskommen wollte? Hat sie mir so gesagt. Du bist ein Idiot, Rafa, geh rein und schau nach. Es sind doch noch fünf Minuten, wollen Sie nicht abwarten? Nein, will ich nicht, los jetzt, sag ihr, sie soll ihren Lehrern verklickern, dass sie sie am Arsch lecken können, die Hausaufgabenbetreuung übernehme ich, oder noch besser, ihr Pfeifen geht beide rein, da kommt wenigstens ein bisschen Grips zusammen, anschließend setzt ihr euch in den anderen Pick-up, sonst vermasselt ihr es mir noch, und wenn ich sie in ein Hotel bringe, wartet ihr draußen, mir passiert schon nichts.
    Die Bodyguards stiegen gerade auf der Beifahrerseite aus, als ein Ford mit drei Auftragskillern neben ihnen hielt, die sie mit AK-47-Gewehren unter Beschuss nahmen. Rafa führte einen makabren Tanz auf und sackte neben der schweren Autotür, die er nicht mehr schließen konnte, zusammen. Chalán hatte dreißig Löcher im Körper, aus denen Blut blubberte. Drei Schüler starben, zwei Mädchen wurden verletzt. Die Umstehenden schluckten. Richie musste an seine Mutter denken, an den Fluss vor seiner Hütte, dass er zu jung war, um ... Er spürte, dass er sich in die Hosen machte, aber er konnte nichts dagegen tun, nichts war, wie es sein sollte, außerdem war er ein miserabler Schütze. Während die Kugeln die einen halben Zoll dicken Scheiben zersplitterten und die äußere Panzerung durchsiebten, ließ er den Motor an, drückte aufs Gaspedal, dass die Tür halb ins Schloss fiel, und raste davon. Hinter ihm Entsetzensschreie, kreischende Jugendliche, die sich verschanzt hatten, und Verehrer, die ebenfalls machten, dass sie wegkamen. Die Angreifer fuhren in aller Seelenruhe um den Park herum, ohne dass jemand sie beachtete. Die Jogger waren verschwunden.
    Die Pistole zwischen die Beine geklemmt, fuhr Richie in Richtung Supermarkt Comercial Mexicana. Als er sah, dass sie ihm nicht folgten, hielt er an, schloss die gepanzerte Tür richtig und machte die Stereoanlage aus. Dann fuhr er weiter. Er wählte eine Nummer auf seinem Handy. Diablo, wo bist du? In Colinas. Man hat auf mich geschossen, direkt vor der Cobaes-25-Schule, Rafa und Chalán hat’s erwischt. Wer? Keine Ahnung, schick ein paar Jungs, um die Leichen einzusammeln, und komm dann zu mir. Wo bist du? Auf dem Parkplatz des Comercial Mexicana, auf der Seite, wo das Banamex ist, ist die Chefin da? Nicht dass ich wüsste.
    Er parkte. Er sah die Kalaschnikows seiner Bodyguards auf dem Boden liegen, spürte die Feuchtigkeit in seiner Unterhose und hatte Angst, große Angst. Dann weinte er.

22
    Gris war geknickt. Rodo hatte ihre Einladung zum Frühstück nicht angenommen und ein Treffen mit seinem Chef vorgeschützt. Der Teufel soll ihn holen. Sie hatten das Fax von Keine Mauer an die Wand geheftet und analysierten es. Er kam ihnen nicht bekannt vor. Glaub nicht, dass er Mexikaner ist. Geht mir genauso. Um wie viel Uhr kommt Ortega? Der ist mit den Narco-Opfern beschäftigt. Er hat die größte Erfahrung mit der Analyse von Fotos. Zurück zu Meraz, wir sollten ihm ein bisschen auf die Füße treten, sein nettes Getue überzeugt mich nicht. Heute Abend fühlen wir ihm mal auf den Zahn. Ich komme mit. Sicher?, sollten sich du und der Tiger nicht erst vertragen? Sie täuschen sich, Chef, vor allem in mir, Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Er lächelte. Okay, dann werden wir mal in sein Revier eindringen, also, was haben wir? Gris sah ihm in die Augen. Chef, wäre es zu viel verlangt, wenn Sie mir alles erzählen würden?, hier brodelt die Gerüchteküche von wegen, dass Sie was mit Mayra Cabral de Melo hatten, soll ich dem Gehör schenken, oder sagen Sie mir, ob was dran ist? Der Zurdo verspürte wieder diese Leere, die ihm so zusetzte. Gris war seine Kollegin, hatte sein Vertrauen verdient, dachte er, und er vertraute sich ihr an, jedenfalls so weit, wie er es für nötig hielt. Dann kehrten sie zur

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