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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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Grün.
    Der Zurdo dankte dem Mann und brach auf. Nur gut, dass du dich an ihre Burstwarzen erinnert hast, du Arsch, und auch dass du ihr eine abgeschnippelt hast; aber ich werde dich kriegen, früher oder später werde ich dich kriegen.

29
    Win Harrison rief LH an, mit einem normalen Handy, das abgehört wurde, aber so viel Geräusche machte, dass die Techniker die Lautstärke runterdrehten und das Gespräch nicht meldeten. Es war Mitternacht, die Überwachung der Agenten war eine Routineangelegenheit und verlief ohne besondere Vorkommnisse. Was für eine Überraschung. Geht’s dir gut? Besser denn je. Hör mal, ich habe mich in Edgar Mendieta verliebt, aber er will partout nicht nach Los Angeles kommen. Was sagst du da?, ausgerechnet in diesen Blödmann, wo ich doch so hübsch und verfügbar bin und außerdem gleich um die Ecke wohne? Gottes Wege sind unergründlich. Siehst du, warum man am Ende immer schlecht über die Frauen denkt? Frauen können sich einfach nicht richtig verlieben. Männer auch nicht, und Edgar ist noch dazu schüchtern, er hat Angst, sich mit mir zu treffen, sagst du ihm Bescheid, dass ich komme? Ich kann doch keinen Idioten anrufen, den ich noch dazu hasse, wie kannst du es wagen, so was von mir zu verlangen? Er legte auf. Win lächelte, zog sich etwas Bequemes an, verband einen Multiple-Voice-Anrufbeantworter mit ihrem Handy und Festnetztelefon und platzierte beide nebeneinander; dann vergewisserte sie sich, dass auf ihrem Laptop ein Foto der Attentäter war, das nicht in den Medien auftauchen würde, machte sich ein Sandwich mit Schinken, Käse, Mayonnaise und Essiggurken; sie steckte genügend Geld und einen Satz Visitenkarten auf den Namen Jean Pynchon ein und verließ das Gebäude über die Feuertreppe. Sie hoffte herauszufinden, warum Donald Simak Mexikoso sehr gehasst hatte, wo es doch ein so schönes und geheimnisvolles Land war. Zumindest schien ihr das so, sie hatte sich schon zweimal in der Sonorawüste und einmal in Mexiko-Stadt verirrt; aber Simak hatte kein Erbarmen gekannt: Dieses Land ist unerträglich, nichts als korrupte, faule, verlogene, aufgeblasene Emporkömmlinge. Wo bitte schön ist das anders? Wenn die Mexikaner ihn getötet hatten, würde sie ihnen das nie verzeihen, aber sie hatte so ihre Zweifel; sie fuhr nicht nur nach Mexiko, um den Mörder zu finden, vielmehr wollte sie das Knäuel entwirren, den Anfang des Fadens finden, und dafür konnte sie nicht auf den Apparat des FBI zurückgreifen, denn dort hatte man alle Beweise über eine Verbindung zu Simak gelöscht, wieso eigentlich? Das kam schon mal vor, aber normalerweise ging es nicht so schnell, und dass Barrymore dahintersteckte, schien ihr unwahrscheinlich. Während sie mit ihrem Rucksack bepackt nach draußen ging, gestand sie sich ein, dass sie persönliche Gründe hatte, und spürte einen Schauder. Sie nahm ein Taxi zum Busbahnhof. Sie hatte Zeit, morgen früh würde sie in Tijuana ein Flugzeug nach Culiacán nehmen. Zwar kannte sie den Zurdo nicht, aber dass er ein Freund von LH war, sprach für ihn, außerdem deutete seine Akte darauf hin, dass sie ihm vielleicht vertrauen konnte.

30
    Sieben Uhr morgens, er rief Gris an, bevor sie nach Mazatlán aufbrach. Blöde Spanacken, immer noch keine Antwort, wahrscheinlich gucken die rund um die Uhr Fußball. Auf meinem Schreibtisch liegt die E-Mail-Adresse, an die ich meine Anfrage geschickt habe. Ich schick sie einfach noch mal; gute Fahrt, seid nett zueinander. Danke, Chef, Rodo kommt gleich. Er trank seinen Nescafé aus und fuhr ins Präsidium. Dann sandte er das Foto noch einmal an das Innenministerium, Nationalpolizei, erbitten Information zu Miguel Cervantes, möglicherweise doppelter Frauenmörder. Dringend. In diesem Moment kam er auf die Idee, die Einladung zu dem Kurs in Madrid anzunehmen, und bat um mehr Informationen. Ich bin sehr interessiert.
    Na, du Zwerg, bist du auch brav? Wer spricht da? Mendieta, was glaubst du denn. Ah, Zurdo, wie geht’s? Wie am Krückstock. Sag mal, der Diablo hat mir erzählt, dass du neulich einen spektakulären Auftritt hattest. Du weißt ja, passiert schon mal, wenn man die Bürger vor Bösewichten schützt. Das mit dem Krieg ist der Hammer, oder? Die Typen von der Regierung haben keinen blassen Schimmer, was für ein Gemetzel sie damit anrichten. Was muss ich da hören, mein Chapo?, sprechen Sie nicht so von unserem Herrn Präsidenten. Von dem Knallkopf?, hast du ihn nicht gehört? Der Kerl zettelt mit Gott und der

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