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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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reinzuplatzen und für Aufruhr zu sorgen? Ich bin doch nur ein Bulle, und selbst da bin ich mir nicht mehr so sicher; habe ich armes Würstchen das Recht, eine Versammlung zu stören, auf der alle Spaß haben? Ich bin ein Versager, ein Idiot, der den anderen den Sauerstoff wegnimmt, was habe ich aus meinem Leben gemacht? Nichts, meinen Daumen gelutscht habe ich und den Mond angebellt. Ein Typ, der nicht wählen geht, der keine Gehaltserhöhung fordert, der keine Briefe schreibt, der keine E-Mail-Adresse hat, der nicht gereist ist, der weder an Gott noch die Kirche glaubt, ja nicht mal an Scheißufos, die den Mond rot färben. Ein Typ, der immer alle im Stich lässt, der auf der Beerdigung seiner Mutter seinen einzigen Bruder nicht erkannt hat, ein Trottel, der keine Frau hat und schon nicht mehr weiß, wie man vögelt. Habe ich wirklich das Recht, da reinzugehen und zu Meraz zu sagen: Jetzt bist du dran, du Wichser? Neben diesen Leuten bin ich doch eine Null vor dem Komma, ich werd nie so lachen können wie die, nie die Welt so sehen wie die, eine Stimme holte ihn zurück: Detective, warum stehen Sie denn vor der Tür? Ah, Señor Aguirrebere, ich wollte mich bei Ihnen für die Tomaten bedanken, sind wirklich köstlich. Wollen Sie nicht reinkommen? Nein, danke, ich wollte gerade gehen; eine Frage, kannten Sie Anita Roy? Der Unternehmer machte ein schelmisches Gesicht und flüsterte ihm ins Ohr: Sie war eine Granate, dann öffnete er die Tür und trat ein. Meraz erstarb das Lächeln, als er den Zurdo sah; er stand auf und ging. Guten Abend,Licenciado. Sagen Sie bloß, Sie sind meinetwegen hier. An dem Tag, an dem ich Ihretwegen komme, werden Sie es nicht mitkriegen. Wieso so streitsüchtig, Detective? Überlegen Sie doch mal, wieso hätte ich Roxana umbringen sollen, wo wir doch so viel Spaß miteinander hatten? Und wie kommen Sie darauf, dass ich gegen Sie ermittle? Gegen wen dann? Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer der Anwesenden Stammkunde bei Roxana war. Wenn der Mörder hier ist, bin ich hinter ihm her, wenn nicht, habe ich mich nur hierher verirrt. Dayana hat mir von ihrer Begegnung mit Ihnen berichtet, wollen Sie was trinken? Vielen Dank, aber ich muss los. Und nicht vergessen, mein Angebot, Roxanas Leiche zu überführen, steht nach wie vor, sogar die Freunde aus Mazatlán haben gespendet. Wie großzügig, sagte der Zurdo, während er dachte: Der Typ will mich einwickeln, aber das kann er sich abschminken. Trotzdem war er ganz durcheinander, als er zum Ausgang ging.
    Er fuhr zum Alexa, um noch einmal mit dem Apachen zu sprechen. Mein Zurdo, ich verstehe nicht mehr, was die Scheibe mir sagen will, wenn es darauf weiter so drunter und drüber geht, wird sie noch bersten. Soll sie doch; dann bestellen wir eine neue, eine, deren Botschaften klarer sind. Du redest schon wie der Chef vom Alexa, Zurdo Mendieta; apropos Sonntag, er betrachtete seinen linken Arm, ich habe mit Doris gesprochen, sie hat mir erzählt, dass sie den Betreffenden mit ihr gesehen hat, aber das glaube ich nicht, der Pick-up hatte die gleiche Farbe, weiß, und es war die gleiche Marke, aber ein anderes Modell, und außerdem war das Nummernschild nicht aus Sinaloa. Sie ist ausgestiegen, stimmt’s? Ja, aber er nicht, und dann ist Roxana wieder eingestiegen, und sie sindweggefahren. Wie viel Uhr etwa? Er hatte es sich auf den Arm notiert. Gegen elf. Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt? Ich habe Gedächtnislücken, mein Zurdo, als es mir wieder einfiel, habe ich es hier draufgeschrieben. Mendieta warf einen Blick auf das Gekritzel. Wie oft wurde sie in diesem Pick-up abgeholt? Hm ... ich weiß nur, dass der, der sie gebracht hat, es sich anders überlegt hat. Wie war Roxana angezogen? Sexy, knappes Blüschen, Minirock; mein Zurdo, lass mich jetzt bitte allein. Der Apache richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf die Scheibe, presste die Lippen aufeinander, kniff die Augen zusammen. Da ist sie, die Hure, diese Nutte, diese ... ich kann dich einfach nicht vergessen. Der Zurdo sah nicht, was der Apache sah, und zog sich zurück.
    Sie hatte diese Sachen also auch noch an, als sie ermordet wurde, wann ist sie dann in das andere Auto gestiegen?, zum selben Mann oder zu einem anderen? Wenn es nicht Meraz war, wer war es dann?, wer saß in dem Wagen?, was für ein Auto fährt Miguel de Cervantes? Escamilla hatte ihm gesagt, dass der Spanier nicht wieder aufgetaucht war, dafür Kid Yoreme, und der hatte nach ihm gefragt, war nach zwei

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