Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)
dort Kunden, denen soll sie mal bisschen auf den Zahn fühlen; erinnerst du dich an die Leiche aus dem San Luis?, gestern wurde sie diesem Kerl hier übergeben, könntest du nachschauen, ob er schon mal auffällig geworden ist? Er gab ihm die Visitenkarte. Die Telefonnummern existieren nicht. Und jetzt? Eigentlich hatte Mendieta ihn nicht darum bitten wollen, aber der Gedanke hatte sich in ihm festgefressen. Ich hab da so eine Ahnung. Übertreib’s nicht, wir versinken hier in Arbeit, meinst du, dieses ganze Trockenfleisch hier sind Kinkerlitzchen? Euch Bullen geht das alles am Arsch vorbei, ihr trampelt am Tatort rum wie Rinder und zerstört Beweise, je mehr, desto besser; ich bin jedes Mal stinksauer; außerdem haben wir im San Luis nur Fingerabdrücke von Jack gefunden, ich glaube, auf dem Telefon. Er schlug die Mappe auf und zeigte sie ihm. Die hier zum Beispiel, sind deutlich, aber nicht registriert, jedenfalls sind sie nicht vom Muerto. Vergleich sie mal mit denen auf der Visitenkarte, ist doch schnell erledigt?, übrigens, schon lange her, dass wir beide uns ein paar kühle Bierchen gegönnt haben, wir wär’s, wenn wir mal wieder unserem Instinkt folgen? Vergiss es, Alter, ich kann froh sein, wenn ich keinen Herzinfarkt kriege. Dann zieh dir doch ein Gramm rein. Hab ich schon, gestern, zwei sogar. Aber ich will eigentlich nicht, war schwer genug, von dem Zeug loszukommen, einen Rückfall könnte ich gar nicht gebrauchen. Lass gut sein, aber untersuch das Ding hier, Ortega, kann doch nicht lange dauern. Leo McGiver, hast du gesagt? Dreizehn Minuten später kam er zurück. Ist sauber. Red keinen Stuss, wie willst du das so schnell rausgekriegt haben? Du wirst es nicht glauben, die Fingerabdrücke auf der Visitenkartestimmen mit denen auf dem Telefon überein. Ah, geht doch, das heißt also? Im Computer ist er nicht. Hör mal, wenn du Zeit hast, schau mal in unserem Kabuff vorbei, wir haben das Foto eines Mädchens, wird dir gefallen. Nackt? Wie Gott sie schuf.
Er ging in sein Büro. Also, der Kerl war in dem Zimmer, in dem der Muerto erschossen wurde, er hat die Leiche seinen Eltern übergeben, hat er ihn getötet?, warum nicht? Und das Motiv? Scheint ein knallharter Typ zu sein, arbeitet für Dioni de la Vega, aber auf der Visitenkarte ist keine Adresse: schöne Scheiße. Kavallerie. Es war Noriega. Zurdo, du bist vielleicht ein Wichser, Mann. Was ist los, Alter? Wieso hast du mir nicht gesagt, dass die Kleine einen Ring am Finger hat? Was? Du hast richtig gehört, und ihren Verlobten hat sie gleich mitgebracht, ein Dickerchen mit Arschgesicht. Dieses Früchtchen, das verstößt eindeutig gegen die Regeln. Und das Schlimmste ist, dass ich die beiden jetzt auch noch zum Essen ausführen muss, der Typ will was gegen seinen Kater unternehmen. Ah, dann habt ihr euch also schon angefreundet. Von wegen angefreundet, was würdest du an meiner Stelle tun?, keine Chance, den Kerl irgendwie einzubuchten. Scheißsituation, hör mal, was für Freunde hat denn nun Meraz? Alle Welt ist mit Meraz befreundet, die ganze Stadt. Alles, was kreucht und fleucht? Und keiner spricht schlecht von ihm. Noriega meckerte noch ein bisschen, Gris sei schöner denn je und so weiter. Was mache ich jetzt mit den Kondomen? Ich hab dir doch gesagt, dass sie keine Kondome mag. Ich hab trotzdem welche gekauft. Schenk sie ihrem Freund, bevor du sie wegwirfst ... Mensch, Zurdo, was für ein Reinfall. Er legte auf.
Er hat mich gefragt, ob ich aus Col Pop bin, er hätte damal einen Freund gehabt, ob er Enrique meint?, gibt es außer uns noch andere Mendietas in Col Pop? Scheiß Mendietas, sogar in den USA leben welche. Er rief seinen Bruder an, aber der nahm nicht ab.
Angelita sah zur Tür herein. Sie haben Besuch. Was?
Win Harrison trat ein. Hallo. Sie stellte sich vor, sah kurz zu dem Foto von Keine Mauer und setzte sich dann auf den Schreibtisch von Gris. Angelita überreichte ihm ein Fax. Chef, aus Spanien. Mindestens zwei Dutzend Seiten. Briseño trat ein, wandte sich an Win: Würden Sie uns bitte einen Moment allein lassen? Gern. Angelita und sie verließen das Büro.
Edgar, ich habe dir klipp und klar gesagt, dass du im Fall Anita Roy nicht mehr ermitteln sollst, in welcher Sprache soll ich es dir noch sagen, damit es endlich in deinen Schädel geht? Tratschtante, dachte der Zurdo. Warum hast du Lagarde gesagt, er sei verdächtig? Um ihm auf den Sack zu gehen. Wie kommst du dazu, einen unbescholtenen Bürger zu beschuldigen? Ich sagte
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