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Das peinlichste Jahr meines Lebens

Das peinlichste Jahr meines Lebens

Titel: Das peinlichste Jahr meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lowery
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Tasche gezogen. Das war eine Katastrophe.
    »Mike, wovon sprichst du?«, fragte Lucy.
    Paul hörte auf, die Eliteschwimmerinnen anzugaffen, die gerade die Umkleideräume betraten, und zog plötzlich sein Handy hervor. »O NEIN !«, brüllte er. » DIESES HANDY FUNKTIONIERT NICHT . WENN MIR BLOSS JEMAND HELFEN KÖNNTE , DARAUF EIN VIDEO ABZURUFEN , DAS MIR VON EINEM UNBEKANNTEN ANONYM ZUGESCHICKT WURDE . ICH MUSS ES MIR SOFORT ANSCHAUEN , AUCH WENN ICH KEINE AHNUNG HABE , WAS DARIN ZU SEHEN IST .«
    »Was geht hier vor, Mike?«, fragte Lucy nervös. »Und was will der hier? Ich dachte, nach dem Tauchvorfall hätte er Hausverbot.«
    Ich schluckte. »Na ja, Lucy, ich wollte nicht der Überbringer der Nachricht sein, aber …«
    Lucy nimmt die Nachricht ziemlich gut auf
    Als ich erklärt hatte, was passiert war, riss Lucy Paul das Handy aus der Hand. Die Aggressivität, die sie dabei an den Tag legte, überraschte mich zutiefst. Sie sah sich das Video mit gespitztem Mund an. Als die Schlussszene kam (in der das Bild auf und ab ruckelt und Pauls keuchender Atem beim Wegrennen zu hören ist), biss sie vor Wut die Zähne zusammen, und die Farbe wich aus ihrem Gesicht. Sie sah immer noch wunderschön aus.
    »Tut mir leid, dass wir es dir zeigen mussten …«, sagte ich.
    Lucy holte tief Luft. »Das musste ich wohl zu sehen bekommen. Ich glaube, ich werde …«
    Mit diesen Worten ließ sie urplötzlich ihre Tasche fallen und lief davon, wobei sie das Handy mitnahm.
    »Wo will sie denn hin? Sie hat mein Handy«, sagte Paul.
    Ich wusste genau, wo sie hinwollte. Und ich wusste auch genau, wen sie suchte.
    »Wir sind so gut wie tot«, murmelte ich. Ich musste zu Hause sein bevor sie dort ankam.
    Ste erhält die Quittung
    Ich raste auf meinem Fahrrad nach Hause und stürmte zur Haustür hinein. In Stes Zimmer brannte Licht. Vielleicht konnte ich ihn warnen, ihn aus dem Haus locken oder irgendwas unternehmen, bevor Lucy kam.
    Als ich die Treppe hinaufsprang, rief Mum mir nach: »Stör bloß Ste und Lucy nicht!«
    Unglaublich. Sie war schneller gewesen als ich. Anscheinend war es für mich ein Ding der Unmöglichkeit, eine Spitzensportlerin in einem Wettrennen zu schlagen, selbst wenn ich mit dem Rad unterwegs war und sie zu Fuß. Vielleicht hätte ich nicht erst meine Warnweste anziehen und die Lampen überprüfen sollen.
    Stes Zimmer liegt direkt neben meinem. Ich schnappte mir ein Glas vom Nachttisch, hielt es an die Wand und presste mein Ohr daran. Ich hörte Lucys dröhnende Stimme. Sie klang, als würde sie weinen.
    »… und guck mal – man sieht sogar, dass es dein Gesicht ist, Ste. Das bist eindeutig du.«
    »Hör mal, Baby …«
    »Nenn mich nicht Baby.«
    »Okay. Hör mal, Lucy, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist schon eine Ewigkeit her. Das war noch bevor wir uns kennengelernt haben.«
    »Ja. Und wo warst du gestern Abend, als du angeblich Cricket gespielt hast? Oder neulich, als du
mit deinen Freunden
im Kino warst? Oder als du Fußball gespielt hast? Ich glaube einfach nicht, dass ich dir trauen kann. Du weißt doch, dass du außer dem Schwimmen alles bist, was ich habe. Ich hasse Schwimmen. Ich hasse es total. Ohne dich hätte ich die letzten paar Wochen nicht durchgestanden, und jetzt so was.«
    Ich hatte ein richtig schlechtes Gewissen.
    Plötzlich ging Stes Tür auf. Jemand polterte die Treppe runter, und die Haustür wurde zugeschlagen.
    Kurz darauf ging meine Tür auf. Es war Ste, der mich mit mordlustigem Blick ansah.
    »Vielen Dank auch, du Klogesicht. Du hast erreicht, dass der Stevenator den Laufpass erhalten hat. Aber dem Stevenator gibt niemand den Laufpass.«
    Ich drückte mich an die Wand. »Ja, schon, aber du hättest nicht …«
    »Schnauze, du kleiner Freak. Die krieg ich schon zurück, keine Sorge. Sie kommen jedes Mal wieder angekrochen. Aber vergiss nicht: Du hast morgen ein großes Schwimmfest.«
    »Und?«
    »Irgendwann musst du ja mal schlafen.«
    Er zeigte ein boshaftes Lächeln und strich über seinen furchtbaren Ziegenbart. Dann ging er hinaus.
    Geplauder mit Chas
    Abschrift der 10 . Sitzung
    Anwesende Personen und Ort wie in der 3 . Sitzung
    Chas: Guten Morgen, Michael.
    [Achtzehnsekündige Pause]
    MS : Hallo. Sie sehen. Anders aus. [66]
    Chas: Ja. Vielleicht … na ja, vielleicht ist mir letztes Mal etwas klargeworden.
    POM : Ich finde, er sieht gut aus.
    Chas: Danke, Miss O’Malley.
    MS : Mir gefallen besonders der Bart und der Pferdeschwanz.
    Chas: Aber die sind doch

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