Das Pest-Gewölbe
Daß es so etwas überhaupt in der Wirklichkeit gab, wollte nicht in den Kopf der drei.
Gestalten wie die beiden Frauen paßten in einen futuristischen oder auch monsterhaften Comic. In der Wirklichkeit hatten sie nichts zu suchen.
Dennoch waren sie da.
Und sie warteten.
Es rührte sich keine von ihnen. Wahrscheinlich lauerten sie darauf, welche Antwort sie bekommen würden. Weder Stefan, Uli noch Jochen fühlten sich in der Lage, etwas zu sagen.
Nicht in dieser Situation, nicht bei dieser grauenhaft-phantastischen Realität, in die ja auch Wilma und Janina hineingezogen worden waren.
Das ging vor allen Dingen Stefan Krüger durch den Kopf. Er war der forscheste unter ihnen, er hatte auch als erster den Schock überwunden, und er schaffte es, eine Frage zu stellen.
Dabei zitterte seine Stimme stark. Das eine Wort war kaum zu verstehen. »Warum?«
Die beiden hatten es gehört. »Weil ihr hier eingedrungen seid. Ihr habt unsere Welt betreten, das Pest-Gewölbe. Wer sich in unser Reich begibt, hat auch die Folgen zu tragen.«
Sie hatten die Antwort erhalten, doch sie hatten sie nicht begriffen. Auch Stefan Krüger nicht. Er wollte auch darüber nicht mehr erfahren, für ihn war es wichtig, etwas über ihre Freundinnen zu hören. Wieder quälte er sich eine Frage ab. »Was ist mit Wilma und Janina?«
»Sie gehören zu uns.«
»Wie?«
»Sie werden bald sein, wie wir es schon sind.«
Stefan schluckte er hatte die Antwort verstanden. Und er erinnerte sich auch an das Gesicht der Janina Leschborn, an diu kleine Wunde auf der rechten Wange, und er hatte gesehen, wie es darunter schimmerte.
Glänzend und hell – eben wie Metall. Und so sahen auch die beiden menschlichen Monstren vor ihnen aus. Nur waren sie am gesamten Körper erfaßt worden, das aber konnte durchaus auch bei den anderen beiden Frauen so werden, schließlich standen sie erst am Beginn.
Stefan dachte daran, daß sie vergessen hatten, noch etwas hinzuzufügen. Auch wir werden bald so aussehen wie ihr. Aber da sollten sie sich täuschen. Zumindest er hatte nicht vor, sich so einfach fertigmachen zu lassen. Er wollte und würde sich wehren, und sie würden sich auch nicht mehr überraschen lassen.
Es war deutlich 23 spüren, wie sehr sich auch Uli und Jochen aufregten.
Sie sagten nichts. Da die drei zusammenstanden, bemerkte Stefan ihr Zittern und ihre Anspannung.
»Wir müssen hier weg!« flüsterte er.
»Wohin denn?«
»Ist egal, Uli.«
»Die jagen uns.«
»Na und?«
»Was heißt hier na und? Glaubst du denn, daß wir den Ausgang in dieser verdammten Dunkelheit finden werden?« keuchte Jochen Köcher.
»Die kennen sich hier aus. Die haben weiße Augen. Sicherlich können sie im Dunkeln sehen.«
»Ich verschwinde!«
Jochen schwieg.
»Was ist mit dir, Uli?«
»Okay, ich bin dabei, Stefan.«
»Dann gehe ich auch mit.«
Stefan Krüger war zufrieden. »Ja, das machen wir so. Und wir werden uns versprechen müssen, die Nerven zu bewahren. Keiner soll sich durch einen Alleingang absetzen. Das ist wie bei den Musketieren. Alle für einen, einer für alle. So machen wir es.«
»Alles klar.«
»Bei dir auch, Uli?«
»Ja.«
Die Gestalten hatten sich nicht gerührt. Es war auch nicht zu sehen, ob sie überhaupt atmeten. Wenn sie fremde Wesen waren, dann brauchten sie so etwas vielleicht nicht. Bei denen war alles anders. Die kamen bestimmt von einem anderen Stern.
Stefan Krüger schössen allerlei Gedanken durch den Kopf. Hier wurden Geschichten zur Realität, die sie sonst nur aus irgendwelchen Büchern kannten.
»Seid ihr fertig?«
»Ich schon!« meldete sich Uli.
»Ebenfalls!« hauchte Jochen.
»Dann los, Freunde! Aber wir bleiben zusammen!« Stefan hatte die Worte kaum gesprochen, als er sich zur Seite drehte. Fast gleichzeitig bewegten sich auch die anderen beiden, zuerst in verschiedene Richtungen, weil sie auch so verschieden standen, dann aber folgten sie der Aufforderung ihres Freundes Stefan und blieben in seiner Nähe.
Er drehte sich noch einmal um. So etwas wie ein kleiner Stein purzelte von seinem Herzen, denn er hatte gesehen, daß die beiden Gestalten keinerlei Anstalten machten, ihnen zu folgen. Das ließ die Hoffnung in ihm aufkeimen.
Jochen prallte gegen ihn. Er war zu schnell gelaufen. Durch den plötzlichen Stoß geriet Stefan ins Stolpern, konnte sich aber an einer Wand abstützen, wobei scharfes Gestein über seine Handfläche schrammte, er sich aber den Schmerz verbiß.
Er fluchte, lief geradeaus weiter, die
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