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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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glitschte wieder aus. Der Boden war zentimeterdick mit Schmierseife bedeckt. Immer wieder ausgleitend, streckenweise auf allen vieren kriechend, erreichte er endlich das Wohnzimmer. — Die Fensterscheiben waren heil, keine einzige Glasscheibe war zerbrochen, aber da lag ein Haufen Scherben auf dem Boden — und er begriff, daß die Bengel einfach Glasscherben herein geworfen hatten, damit er denken sollte, die Scheiben wären eingeworfen worden — nur, um ihn anzulocken, damit er auf der Schmierseife ausrutschen sollte.  
     Rasend vor Wut ergriff der Viehhändler seine Schrotflinte. Er rannte durch die Vordertür ins Freie, fiel über einen Strick — der in Knöchelhöhe quer vor die Tür gespannt war — raffte sich auf, rannte durch den Vorgarten und versuchte vergeblich, das Zauntor zu öffnen. Dieses war mit einem alten Vorhängeschloß gesichert — aber der Schlüssel fehlte.  
     Mit der Schrotflinte schlich Rankins durch den Garten  
     — und da sah er auf einmal Pete Simmers, der quietschvergnügt auf der Umfassungsmauer des Nachbargrundstückes saß und eine Art „Ofenrohr" in den Händen hielt.  
     In einem plötzlichen Wutanfall — und ohne sich über die Schwere seiner Handlungsweise klar zu sein — riß er die Schrotflinte hoch, zielte auf Petes Beine und drückte ab.  
       
     Klick! machte das Gewehr.  
     Erst jetzt gewahrte er, daß geschickte Hände den Schlagbolzen der Flinte abgeschraubt hatten. Und dann sah er, wie Pete seine „Kanone" in Stellung brachte — wie er das „Ofenrohr" hob und damit zielte. Die Ameisenbombe traf ihn mitten ins Gesicht...  
     Zwanzig Minuten später schlich Rankins, verzweifelt und verstört und vollkommen abgehetzt, die Treppe empor, glitschte aus und polterte die Treppe wieder herab, weil da verschiedene Treppenstufen gleichfalls mit Schmierseife belegt waren.  
     Nach einem zweiten Versuch, diesmal auf allen vieren, erreichte Rankins endlich den Bodenraum seines Hauses. Er band ein weißes Bettlaken an einen Besenstiel und schob die „weiße Fahne", das Zeichen seiner Kapitulation, durch die Dachluke ins Freie hinaus. Er hatte genug --!  
     „Feindseligkeiten einstellen", befahl Pete seinem Adjutanten, Bill Osborne, und kletterte von der Mauer herab. „Der Gegner bittet um Waffenstillstand."  
     „Och", sagte Bill enttäuscht, „der Mann hat aber auch gar keine Nerven! Gerade jetzt, wo wir erst so richtig anfangen wollen, streckt er schon die Waffen — wo wir doch noch nicht einmal Ernst gemacht haben ..."  
     „Er hat kapituliert — und da ist nichts zu machen", entschied Pete. „Sage unseren Freunden Bescheid, daß wir die Stinkbomben nicht mehr brauchen — und der Korb mit den wilden Wespen kann wieder in den Wald getragen werden."  
       
     „Na — einen Trost haben wir wenigstens", kicherte Bill. „Wenn Rankins nämlich heute abend schlafen geht und sich auf die Ameisenbombe setzt, die wir ihm ins Bett gelegt haben - dann wird er noch einmal an uns denken!"  
     Womit Bill Osborne recht behielt. Rankins dachte an diesem Abend noch einmal sehr intensiv an den „Bund der Gerechten", und was er dabei sagte, wollen wir lieber verschweigen...  
     Nachdem diese Schlacht geschlagen war — nach der Kapitulation des Gegners, wandte sich Pete Simmers anderen, schweren Problemen zu, die ihn bewegten.  
     Ob es Rankins mit seiner „Kapitulation" ernst meinte oder nicht, das war völlig uninteressant.  
     Pete liebte, sich in militärisch-strategischen Gedankenbahnen zu bewegen, jedenfalls zu dieser Zeit, da er gerade die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges studierte. Wie immer, wenn er ein interessantes Buch zur Hand hatte, identifizierte sich Pete auch jetzt mit dem Haupthelden der Handlung — und dieser war der General Pitt, der seinerzeit in der grauen Uniform der Südstaaten-Truppen die blauuniformierten Yankees, die Nordstaatler, aufs Haupt geschlagen hatte, daß sie dabei vorübergehend die Hosen und weite Gebiete von Arizona verloren.  
     So ging Pete jetzt den Problemen nach, wie General Pitt - der große Stratege - sie gemeistert haben würde.  
     „Dieser Frontabschnitt ist bereinigt", äußerte er zu seinen Getreuen und deutete auf Rankins Haus. „Der  
       
     Feind wird sich von dieser Niederlage so rasch nicht erholen — jetzt gilt es, das Gros unserer Streitkräfte zu sammeln und bei der Kneipe ,Zum Silberdollar' Schwerpunkte zu bilden ..  
     „Kannst du dich nicht etwas

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