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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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eingestehst, bekommst du Prügel, an die du noch lange denken wirst."  
     In diesem Augenblick erhielt Pete von unerwarteter Seite her Hilfe. Ein sonnengebräunter, vergnügt aussehender junger Mann kam herbeigeschlendert. Watson hatte den Zeitungsreporter schon früher einmal kennengelernt. Lucky Nale arbeitete für den „Tucson-Star", eine vielgelesene Tageszeitung, und Watson hatte alle  
      51 *  
     Ursache, dem jungen Mann zu grollen. Der Reporter hatte damals über die Festnahme einer Viehräuberbande im Somerset-Distrikt berichtet und den Sheriffsgehilfen Watson in dem Artikel als „komische Figur" gekennzeichnet.  
     „Hallo, Watson", sagte der Reporter vorwurfsvoll. „Was sind denn das für Manieren?"  
     „He — wie? Was?" fauchte Watson.  
     Lucky Nale lächelte. „Nach dem Gesetz ist es verboten, ein Geständnis durch Androhung von Repressalien — beispielsweise von Prügel — zu erzwingen", meinte er gelassen. „Das sollten Sie eigentlich wissen. Auch ist es verboten, einen Jugendlichen zu mißhandeln. Sie haben den Jungen soeben geschlagen!"  
     „Sie! Siiiieü" keuchte Watson. „Was erlauben Sie sich?"  
     „Ich erlaube mir, diesen jungen Mann zu einem Glas Limonade einzuladen", erklärte der Reporter und legte Pete freundschaftlich die Hand auf die Schulter. „Wenn Sie etwas gegen den Jungen vorzubringen haben, so tun Sie es bitte schriftlich. Ich werde alsdann einen Rechtsanwalt beauftragen, die Interessen des Jungen wahrzunehmen. Übrigens —", Lucky Nale lächelte grimmig, „behalte ich mir vor . . . Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Sie einzureichen. Seit Sheriff Tunker von einigen einflußreichen Herren in die Wüste geschickt worden ist, scheinen Sie sich einzubilden--"  
     „ H e r r r r ! " zischte Watson.  
     „. . . scheinen Sie sich einzubilden", fuhr der Reporter gelassen fort, „daß Sie sich hier wie ein kleiner Nero aufführen können."  
       
     „Nero?" wiederholte Watson entrüstet. Er wußte nicht, wer oder was dieser „Nero" eigentlich war. „Ich verbitte mir diese unflätigen Anspielungen", sagte er aufgebracht.  
     „Sie wissen nicht, wer Nero war?" lachte der Reporter. „Entschuldigen Sie, daß ich Sie für einen gebildeten Menschen hielt. Nero — genauer: Lucius Domitius Nero — war ein römischer Kaiser. Es kränkt Sie doch nicht, mit einem Kaiser verglichen zu werden?"  
     Watson hustete unverbindlich. „Ich bin der zukünftige Sheriff von Somerset", sagte er mit Würde. „Was gehen mich die Romanen an? Und wie kommen Sie dazu, mich mit Nero zu vergleichen?"  
     „Romanen und Römer sind zweierlei", erklärte Nale. „Was Nero anbetrifft: Er verfolgte nach dem Brande Roms die Christen — und Sie scheinen ein verdächtiges Interesse daran zu haben, junge Menschen zu verfolgen, die sich vorgenommen haben, der Gerechtigkeit zu dienen. Warum gehen Sie nicht gegen die Geldsäcke vor, gegen die Freunde des „Gouverneurs", die hier im Naturschutzgebiet wie die Barbaren hausen und sich gegen das Gesetz vergehen? Warum unternehmen Sie nichts gegen den Jagdfrevel?"  
     „Davon weiß ich nichts", versetzte Watson eisig. „Übrigens geht Sie das auch gar nichts an."  
     „Aber, meine Leser geht das etwas an — die Leser meiner Zeitung, Herr! Dieselben, welche Gouverneur Stetson gewählt haben und nun das Recht besitzen, zu kontrollieren, ob sie richtig gewählt haben."  
       
     „Aha!" sagte Watson. „So einer sind Sie. Ich glaube, es wird ratsam sein, Ihnen ein bißchen auf die Finger zu sehen, junger Mann. Und nun machen Sie gefälligst, daß Sie weiterkommen. Ich habe hier eine Amtshandlung vorzunehmen. Wenn Sie sich einmischen, werde ich Sie wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt belangen."  
     „Einen Augenblick!" sagte der Reporter und eilte über die Straße.  
     Watson blickte ihm verdutzt hinterher. Er sah, wie der Reporter mit einigen Weidereitern sprach, die gerade des Weges kamen. Was hatte das zu bedeuten? Watson fühlte sich unbehaglich. Das energische Auftreten des Reporters irritierte ihn. Jetzt kam Lucky Nale mit den Weidereitern herbei.  
     „Ich habe es vorgezogen, Zeugen herbeizuholen", erklärte Nale. „Und nun, bester Watson, nehmen Sie ruhig Ihre Amtshandlung vor, wie Sie es nennen."  
     „Das ist--das ist--", keuchte Watson. „Das  
      ist--"  
     Er fand nicht den passenden Ausdruck. Die Cowboys blickten ihn teils belustigt, teils sehr unfreundlich an. Watson war

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