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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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bedeuten hatte — riß Jippy auch schon das Fenster auf.  
     Der Junge war mit einem Satz im Freien. Dorothy warf ihm die Kamera nach und sprang auch hinterher. Dann folgte Pete mit einem eleganten Satz, landete federnd auf dem Rasen und lief den beiden anderen nach, die schon bei dem Gartenzaun angelangt waren.  
     „Polizei!" kreischte Hunter am Fenster. „Hilfe — zu Hilfe — Polizei!"  
     Im Nu hatten die drei „Gerechten" den Zaun überklettert — und kaum standen sie auf der Straße, als auch schon das Unheil nahte. Ein Polizist kam angelaufen; es sah aus, als wollte er die Ausreißer festhalten.  
     „Rasch — so kommen Sie doch!" schrie Pete geistesgegenwärtig. „Es sind Einbrecher im Haus. Mister Hunter hat sie im Keller eingesperrt — schnell, Sergeant — sonst entwischen die Kerle noch!"  
     „Wo? Wie? Was?" keuchte der Polizist.  
     „Im Keller", rief Pete. „Ich sagte es doch — im Keller sind sie."  
     Der Polizist zögerte nicht länger. Er setzte über den Zaun und rannte zum Haus. In diesem Augenblick kamen die beiden Detektive gerade aus der Tür gestürzt.  
       
     Es sah so aus, als wollten sie die Flucht ergreifen — in Wirklichkeit waren sie gerade zur Verfolgung von Pete, Dorothy und Jippy gestartet. Aber das konnte der wackere Polizeisergeant natürlich nicht wissen.  
     „Ha — das könnte euch so passen!" knurrte der Sergeant und versetzte Parker einen Hieb mit dem Gummiknüppel. „Außreißen wollt ihr zwei auch noch, was?" schrie er und hieb auch Jefferson eins über.  
     Es war ein teils bedauerliches, teils sehr komisches Mißverständnis. Die Detektive begannen mit dem Sergeanten zu raufen. Indessen nutzten die „Gerechten" die Zeit, sich schnellstens aus dem Staube zu machen.  
     Als das Mißverständnis endlich aufgeklärt war, wurde die ganze Gegend nach den Ausreißern abgesucht. Aber niemand vermutete sie dort, wo sie sich in Wirklichkeit versteckt hielten: In einer Gartenlaube hinter dem Hause des Ölkönigs! —  
     Doc Silver kam ahnungslos vom Golfspiel. Er war durch den Park gekommen und näherte sich dem Haus von der Rückseite her, als ihm ein hübsches junges Mädchen an der Gartenlaube auffiel.  
     „Oh, hallo!" rief der Sohn des Ölkönigs erfreut. „Welch reizender Besuch?"  
     Er trat näher und lächelte Dorothy etwas herablassend an.  
     „Ich habe nicht das Vergnügen, Sie zu kennen, mein Fräulein. Wollten Sie zu mir?"  
     „Ich nicht — aber mein Bruder", sagte Dorothy. „Aber ob es ein Vergnügen sein wird, bezweifle ich."  
       
     Erst jetzt sah Doc Silver den Jungen — und als er Pete erkannte, war es schon zu spät.  
     „Im Namen der Gerechtigkeit!" sagte Pete mit eisiger Ruhe und trat Doc Silver gegen das Schienbein. Gleichzeitig blitzte kurz ein grelles Licht auf.  
     Mister Silver, der Ölkönig, hörte ein Gejaule aus dem Garten und eilte ans Fenster; denn er nahm an, einer seiner Jagdhunde wäre auf die Zehen getreten worden.  
     Aber dann sah er seinen Sohn, der über den Rasen hüpfte und auf einem Bein einen merkwürdigen Indianertanz aufführte.  
       
     VII.  
      SCHLAG AUF SCHLAG  
      Der Chefredakteur hat keine Zeit — In den Fängen der Bahnpolizei — Ein komisches Verhör und ein raffinierter Trick  
     In der Redaktion des „Tucson-Star" ging es wie in einem Bienenschwarm zu. Überall klapperten Schreibmaschinen, bimmelten Telefone, sausten Leute umher, als gelte es, den gestrigen Tag zu suchen.  
     Es war die Zeit vor dem Umbruch. Der Druck der Morgenausgabe für den nächsten Tag sollte beginnen, aber die neusten Meldungen waren noch nicht untergebracht.  
     Dorothy hatte vergeblich nach dem Reporter Lud«y Nale gefragt. Niemand wußte Bescheid, niemand hatte Zeit, auch nur anzuhören, was das Mädchen wollte. Der Pförtner verwies Dorothy an die Anmeldung, der Clerk schickte das Mädchen zur Redaktionssekretärin. Diese meinte, der Chef vom Dienst wäre zuständig — und der Chef vom Dienst war nirgendwo aufzutreiben.  
     Ein Mann mit Brille kam den Flur entlang gesaust, einen langen Papierstreifen in der Hand, und rief immerzu: „Flash! Flash!" Er verschwand hinter einer Glastür, auf der „Chefredaktion" zu lesen stand. Ein anderer flog durch dieselbe Tür heraus, und ein Schrei gellte ihm nach: „Idiot!"  
       
     Der Idiot wieselte davon, und der mit der Brille folgte ihm gleich nach. Der Papierstreifen wehte ihm hinterher wie eine Fahne.

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