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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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läßt, kriegt man die Pocken und —"  
     „Du kriegst gleich eins hinter die Ohren." Der Inspektor machte eine Notiz. Dann fragte er, kurz angebunden: „Geboren?"  
     „Jawohl", sagten Pete und Jippy wie aus einem Munde.  
     „Wann — zum Donnerwetter!"  
     „Oh, das ist schon lange her", meinte Pete. „Aber wenn ich mich recht besinne, war kein Gewitter. Es kann im Mai, im Dezember oder im Januar gewesen sein. Warten Sie mal, jetzt hab' ich's — es war im Krankenhaus."  
     „Bist du so dumm oder stellst du dich nur dumm?"  
     „Er ist's", sagte Jippy. „Da können Sie gar nichts machen. Mein Freund ist furchtbar vergeßlich. Kürzlich ließ er sein linkes Bein in der Straßenbahn stehen."  
     „Wollt ihr euch über mich lustig machen?" schnaubte der Inspektor. „Was sind eure Väter?"  
     „Die sind beide tot", erklärte Pete. „Traurig, nicht?"  
     „Also seid ihr Waisen?"  
     „Nein", sagte Jippy. „Wir sind Protestanten."  
     Der Inspektor lief zuerst rot, dann bläulich im Gesicht an. Er öffnete schon den Mund, um ein gewaltiges Donnerwetter loszulassen — da verdrehte Pete plötzlich die Augen, tat einen wilden Aufschrei und fiel um.  
     „Nanu — was ist das?!" rief der Inspektor und beugte sich über den Jungen, der wie tot dalag.  
     „Ein Anfall", erklärte Jippy gelassen. „Seit vorgestern kriegt er alle halbe Stunde so einen merkwürdigen Anfall.  
       
     Ich kann es mir gar nicht erklären. Ob es davon kommt, daß ihn vorgestern ein Hund gebissen hat?" „Ein Hund?"  
     „Ja — ein Wau-wau kam und biß meinen Freund in die Wade. Ich glaube, der Köter hatte die Tollwut."  
     „DieT—T—Tollwut?" wiederholte der Inspektor entsetzt. „Das ist doch — das ist doch sehr gefährlich!"  
     „Das will ich meinen", versetzte Jippy. „Jedesmal, wenn er den Anfall kriegt, versucht er, mich zu beißen, ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Die Tollwut ist  
     doch furchtbar ansteckend und--oh, geben Sie acht,  
     da geht es schon los!"  
     „Wrrrraw!" machte Pete und fletschte die Zähne. Die Augen nach oben gedreht, so daß man nur noch das Weiße sehen konnte, schnappte er nach der Wade des Inspektors.  
     Der Mann vollführte einen entsetzten Sprung und brachte seine bedrohten Waden in Sicherheit. „Das ist ja — entsetzlich!" schluckte er. „Was machen wir da bloß?"  
     „Oh — nichts", meinte Jippy. „Sie sperren uns ein, dann kommt mein Freund wenigstens in Behandlung. Natürlich müssen alle, die mit uns zusammengekommen sind, isoliert werden, weil doch die Tollwut so ansteckend ist. — Offen gestanden", sagte Jippy und machte einen Schritt auf den Inspektor zu, der mit allen Anzeichen des Entsetzens vor ihm zurückwich, „offen gestanden, haben wir uns von dem Bahnpolizisten absichtlich festnehmen lassen. Weil wir doch kein Geld haben, und weil auf diese Weise dann mein Freund endlich in Gewahrsam kommt, so daß er nicht immerzu die Leute beißen kann."  
       
     „Uiiiiijüuuu — wrrrraw!" machte Pete und bäumte sich unter Heulen und Knurren empor. Der Junge bot einen grausigen Anblick. Er hatte Schaum an den Lippen. „Aaaaaauuuuuhuuuu!" heulte Pete und vollführte einen Purzelbaum.  
     Das Gesicht des Inspektors wurde kalkweiß. Der Angstschweiß perlte ihm von der Stirn. „Vorwärts!" sagte er heiser. „Hinaus mit euch. Meint ihr, ich ließe mich von euch anstecken? Hinaus, sage ich!"  
     „Nein!" rief Jippy erschrocken. „Schicken Sie uns nicht fort. Wo sollen wir denn hin? Überall werden wir davongejagt. Die Polizei muß uns doch festnehmen, wenn wir darum bitten. Gestern hätten wir es beinahe geschafft, und der Polizeiinspektor wollte uns schon einsperren, aber da kriegte mein Freund wieder seinen Anfall und biß den Schreiber ins Bein. Und der Schreiber fiel um und hatte Schaum vor den Lippen und heulte genau wie mein Freund — es war grausig. Dann haben sie uns davongejagt. Haben Sie doch wenigstens ein Herz und behalten Sie uns hier!"  
     „Hinaus, hinaus, hinaus!" schrie der Inspektor.  
     Das Geschrei schien auf Petes schlimmen Zustand eine heilsame Wirkung auszuüben. Seine Augen kehrten in die normale Lage zurück, er verfiel in Zuckungen, die allmählich nachließen — und dann richtete er sich mühsam etwas auf.  
     „Was — ist?" brachte er mit Anstrengung hervor. Er blinzelte den Inspektor an. „Oh — habe ich wieder jemanden gebissen?!"  
       
     „Nein", seufzte

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