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Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Titel: Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Lady?"
    Aus Mrs. Dudley sprudelte es nur so heraus. Sie sprach ein wenig durcheinander, aber schließlich konnte man doch daraus entnehmen, daß eine Horde von dreißig oder vierzig blutdürstigen Räubern ins Generalshaus eingedrungen war, ihren „Süßen" mit Gewalt entführt und das arme Baby fortgeschleppt hatte.
    Bis hierher hörte Jimmy, der still in einer Officeecke gesessen und an den Resten der Schokolade gekaut hatte, die er aus dem Generalshaus stiebitzt hatte, zu. Als die erschreckende Neuigkeit von dem gekidnappten „Süßen" an sein Ohr drang, verließ er das Büro. Das war etwas, was sofort weitererzählt werden mußte! Die guten Somerseter würden die Ohren nicht schlecht aufsperren! Und er war der erste, der diese Neuigkeit verbreitete!
    Wie ein Wiesel lief er durch die Straßen, um jemanden zu finden, bei dem er seine Nachricht loswerden konnte. Aber die braven Somerseter hatten sich bereits wieder in ihre Häuser verkrochen, nachdem sie das Auto zu Genüge bestaunt hatten. Doch noch ehe er jemanden auftreiben konnte, stand er vor — Johnny, dem Süßen! Der wartete quietschvergnügt, als müsse das so sein, vor dem Haus der Schneiderin Greene und hielt drei Pferde am Zügel. Er machte in seinem Aufputz einen reichlich sonderbaren Eindruck, aber das störte Jimmy nicht. Ein phantastischer Gedanke schoß sofort durch seinen sonst reichlich ideenlosen Kopf.

    Freundlich trat er an den Kleinen heran, der sein Amt als Pferdewächter äußerst gewissenhaft versah.
    „Was tust du denn hier?" fragte er schleimig. „Du bist doch der ,Süße' von Mr. Dudley, wie?"
    „Geht dich das was an?" antwortete dieser sehr abweisend. Er mochte Jimmy auf den ersten Blick nicht leiden; aber das ging ja den meisten Menschen so.
    Jimmy musterte die Pferde und wußte Bescheid. Da waren doch wieder einmal Pete und Sam im Spiel! Ergab sich jetzt nicht eine ganz ausgezeichnete Gelegenheit, den verhaßten Gegnern etwas auszuwischen? Die Berühmtheit, die der „Bund der Gerechten" erlangt hatte, ärgerte Jimmy schon lange mehr, als er sich eingestehen wollte.
    Er bohrte mit dem Finger in der Nase herum und überlegte krampfhaft weiter.
    „Gibt acht, Kleiner, daß dir der Finger nicht abbricht!" warnte Johnny gehässig.
    Jimmy unterdrückte den Zorn, der in ihm aufstieg.
    „Wie lange willst du denn hier noch stehenbleiben?" fuhr Johnny ihn an. „Ich mag so große Lümmel nicht, noch dazu, wenn sie in der Nase bohren! Und dann stinkst du ja wie die Pest nach Salzheringen. Pfui! Hau ab!"
    „Sieh einmal an —" begann Jimmy schmeichelnd, fuhr aber nicht fort, weil ihm ein anderer Gedanke kam, der genialste vielleicht, den er je im Leben gehabt hatte.
    „Wo sind denn Pete und Sam?" fragte er vorsichtig.
    „Da drinnen!" gab Johnny widerwillig Auskunft. „Und nun verschwinde! Ich mag dich nicht mehr sehen!"

    Aber Jimmy hatte keineswegs vor, allein von hier fortzugehen. Also schaute er sich vorsichtig um. Die Straße war leer; im Haus der Schneiderin regte sich nichts; anscheinend würden Pete und Sam noch ein Weilchen drinnen bleiben. Er selbst aber brauchte nur wenige Minuten, um das durchzuführen, was er vorhatte.
    „Komm mit!" zischte er Johnny an, und schon hatte er den Kleinen bei der Hand gefaßt. Hastig zerrte er ihn mit sich fort. Johnny war im ersten Moment sprachlos; dann wollte er zu schreien anfangen. Doch Jimmy legte ihm die Linke auf den Mund, damit er still blieb. Er huschte mit dem Widerstrebenden um die nächste Hausecke, zog ihn durch einen schmalen Gang, der sich zwischen einigen Gärten hinzog und stand dann auf der Rückseite von dem kleinen Gehöft seines Onkels. In der nächsten Sekunde zog er den Kleinen in den Hof, und eine Minute später sperrte er ihn in den leeren Stall, den er sorgfältig von außen abschloß. Nun war der „verlorene Süße" zunächst einmal sicher verwahrt!
    Aufatmend blieb Jimmy im Hof stehen. Das war die größte Chance seines Lebens! Wenn er weiter so klug und weise verfuhr, waren die Aussichten, die sich seiner Zukunft eröffneten, nicht auszudenken! Jetzt galt es, auf dem schnellsten Wege zur Sheriffs-Office zu kommen. Er sah sich im Geiste schon mit einem gellenden Schrei in Mr. Tunkers Allerheiligstes dringen. Vielleicht — Jimmy stutzte ein wenig, aber dann legte sich ein zufriedenes Grinsen um seinen Mund — natürlich kam es jetzt nicht auf den Anzug an, den er trug! Das gehörte zu den „Spesen", und er war überzeugt davon, daß diese tausendfach wieder

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