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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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schnöder Vorteile willen gegründet?"
    Watson strahlte. Seine Miene wurde eitel Triumph, gemischt mit einem Schuß Schadenfreude und grimmiger Genugtuung.
    „Du sollst es ganz genau wissen, Bürschchen!" dehnte er genießerisch. „Somerset wird ein Erholungsort nur für Millionäre!" Wir werden gut dabei verdienen, und das ist ja das Wichtigste. Deine Kranken interessieren uns einen Dreck! Du hast selber gesagt, daß es in Somerset keine Heilquellen und ähnliches Zeugs gibt. Herbeizaubern können wir so etwas auch nicht. Folglich müssen wir davon Abstand nehmen, fette Dollarkönige ins Moor zu

    schicken. Aber wir brauchen nicht darauf zu verzichten, die Session . . ."
    „Saison!" korrigierte Mr. Clever automatisch.
    „. . . die .Saison' also auszunutzen und ein paar Leute zu schröpfen, die absolut in den Wilden Westen wollen, um sich hier zu erholen. Well, und wir werden ihnen diese Erholung bieten! Natürlich für schweres Geld!"
    Pete schaute seine beiden Leibwächter an. Dann steckte er seine Rede in die Tasche und überlegte. Mr. Clever machte jetzt ein sehr nachdenkliches Gesicht; ihm schien doch langsam aufzugehen, was hier gespielt wurde. Das machte Pete noch mutiger, und er begann nun aus dem Stegreif über die Nachteile zu sprechen, die Somerset aus dieser Schnapsidee des einfältigen Sheriffsgehilfen entstehen könnten. Er sprach ruhig und überzeugend. Watson unterbrach ihn nicht mehr. Vielleicht hielt er es unter seiner Würde, Menschen zu beachten, die nicht „wirtschaftlich" denken konnten.
    „. . . ja, und deshalb sind wir gegen diesen ganzen Rummel, Mr. Clever!" beendete Pete schließlich seine Ausführungen. Dann wandte er sich nochmals an den Sheriffsgehilfen. „Wollen Sie also Ihren törichten Plan fallen lassen . . . oder nicht!?"
    „Oder nicht!" schallte es verächtlich über den Hof. „Du wirst mir zu frech, Bürschchen! Schert euch jetzt fort, sonst setzt es doch noch was!"
    „Also nicht!" Petes Gesicht wurde feierlich. „Dann erkläre ich Ihnen im Namen des Bundes der Gerechten hiermit den Krieg. Ihnen und ihrem Anhang!"

    Watson schnaubte wie ein Walroß. „Anhang? So eine Unverschämtheit! Warte nur, dir werde ich gleich ein paar anhängen! Willst du nun verschwinden . . . oder nicht?"
    „Oder nicht!" antwortete Pete in der gleichen Art, und seine Gardisten grinsten. „Wir, die gerecht denkenden Rancherjungen des Bezirkes, machen geltend, daß Ihr Komitee nicht nach der Meinung der kleinen Farmer und Cowboys des Distrikts gefragt hat, sondern auf eigene Faust handelte! — Auch w i r handeln deshalb auf eigene Faust! Ich habe gesprochen!"
    „Und hier hast du die Quittung!"
    Watson schnellte mit einem gewaltigen Satz auf Pete zu. Seine Rechte zuckte empor und wischte schwungvoll durch die Luft — dahin, wo eben noch Petes linke Backe gewesen war. Gewesen! — Denn der Führer der Gerechten hatte sich schnell gebückt. Der unheimliche Schwung wirbelte den Angreifer wie einen Kreisel auf der Stelle.
    Mr. Clever, dem Böses schwante, sprang eilig auf die Mauer, von wo man übrigens einen ganz netten Ausblick hatte.
    Jetzt blieb der Kreisel stehen, heulte zornig auf und sauste wie ein geölter Blitz auf die Jungen zu, die sich sofort nach Rolle Caesar in Verteidigungszustand setzten, das heißt, dem Angreifer Luftlöcher bauten. Sie hatten das oft genug geübt . . . und diese Methode hatte sich stets bewährt.
    „Jimmy! — Jimmy!" brüllte Watson nun aus Leibeskräften. „Du Esel, du Rhinozeros .. . wo steckst du bloß wieder?"

    Mit keuchender Lunge und wild um sich schlagend, rannte der Hüter der öffentlichen Un-Ordnung hinter den drei Buben her. Denen fiel es aber nicht im Traume ein, sich durch die Hoftür in Sicherheit zu bringen. Sie lachten nur, als Watson im Vorbeilaufen vorsorglich das Tor zuwarf und die Sperrstange vorlegte . . . die Mauer war für sie übrigens kein Hindernis! Gerade in der Hatz lag ihre Technik; man mußte den Gegner mürbe kriegen. Und so hatten sie ihre Freude daran, zu beobachten, wie Watson langsam außer Puste geriet und immer wieder verzweifelt nach seinem mißratenen Neffen Jimmy schrie.
    Mr. Clever — die Beine hatte er aus Sicherheitsgründen eingezogen — sah von seiner hohen Warte aus im wahrsten Sinne des Wortes nur vier Schatten im Hof herum huschen: Drei kleinere stumme (die gebückt laufenden Jungen) und einen langen dünnen, der wild zeterte und fluchte (Watson höchstpersönlich). Hin und her ging es und her und hin,

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