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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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stehen.
    „Jimmy — Jimmy! Zum Henker — Jimmy!"
    Wer auf dieses Geschrei nicht erschien, war Jimmy. Der nichtsnutzige Neffe hatte nämlich den ganzen Vorgang im Hof genau beobachtet und wußte, wie es im Inneren seines Onkels aussah. Und Jimmy, der nicht nur ein Tunichtgut, sondern auch ein unverbesserlicher Feigling war, hätte freiwillig lieber drei Klafter Holz gehackt, als jetzt vor seinen Onkel treten zu müssen. Er hatte gesehen, daß dieser ins Haus geflitzt war, und zog es daher vor, schnell durch den Hinterausgang zu seinen Freunden zu entwischen.

    „Jimmy! — Jimmy!" heulte Watson in maßloser Wut und raste wie ein Spuk durch die einzelnen Räume. Er wußte sich nicht mehr zu halten.. Die Sache mit der Benzinflasche war ein Irrtum. Die Flasche war zwar da, aber leer. Was nun tun? In diesem Aufzug konnte er keinesfalls zum Drugstore rennen! Die Leute würden nur wieder etwas zum Lachen haben und die Kinder mit Fingern auf ihn zeigen. Wenn nur die Sonne nicht so brennen wollte!
    Da fiel ihm schließlich der Alkohol ein. Vor einigen Wochen hatte er Kelly, dem Drugstorebesitzer, einen Gefallen getan und dafür eine Literflasche reinen Alkohols geschenkt bekommen. Diesen wollte er eigentlich dazu verwenden, einen netten Schnaps zu brauen. Und jetzt mußte er diese kostbare Flüssigkeit . . .
    Watson schlug mit den Armen um sich wie eine Windmühle. Er zögerte nicht mehr. Her mit dem Alkohol! Er nahm die Flasche und baute sich vor dem Spiegel auf. Scheußlich! Entsetzt fuhr er zurück, als er sein Gesicht im Spiegel sah. Er hatte es nie für möglich gehalten, daß man vor seinem eigenen Gesicht Grauen bekommen könnte. Eisig rieselte es ihm über den Rücken. Alles, aber auch alles war pechschwarz! Sogar die Lippen, und als er sie bleckend hochzog, auch noch die Zähne. Brrrr!
    Das sollten die Bengel vom Bund der Gerechten bitter büßen! Er wollte es ihnen schon anstreichen, so wahr sie ihn angestrichen hatten! — Watson schwur sich furchtbare Rache! — Von nun an gab es kein Pardon mehr, von nun an würde er hart und unerbittlich zuschlagen!
    „So! — Und so! — Und so!
    Ein Klirren ließ ihn zusammenfahren. Er fühlte einen stechenden Schmerz und merkte erst jetzt, daß er voller Wucht in den Spiegel gehauen hatte.
    Der Spiegel war nun auch futsch. Und im Ballen seiner rechten Faust hatte Watson einen tiefen Schnitt, aus dem sofort das Blut quoll. Hölle und Verdammnis, auch das noch! Watson jaulte wieder los, zerrte sein Schnupftuch aus der Hosentasche und biß sich tapfer auf die schwarzen Zähne. Wenn er jetzt Blutvergiftung bekam, waren Pete Simmers und deren Freunde daran schuld! Dann hatte ihn der Bund der Gerechten auf dem Gewissen.
    John Watson verband notdürftig die Wunde. Dann blickte er um sich. Ohne Spiegel konnte er sich schlecht waschen, aber der Spiegel lag ja zertrümmert am Boden. Der Sheriffsgehilfe marschierte also zum Fenster und riß es zornig auf. Notfalls mußten es eben die Scheiben tun!
    Er wollte gerade mit der Reinigung beginnen, als von der Straße her das Fauchen eines Automobiles hörbar wurde. John Watson hob den Kopf. „Was zum Teufel, ist das nun wieder?!"
    Wahrhaftig ... ein Auto! Knallgelb, mit roten Kotflügeln und einer Hupe von gewaltigen Ausmaßen. Ein Monstrum mit Motor und Rädern. Zischend, puffend, quietschend, kreischend und ratternd kam es angebraust. Hinter dem Fahrer saß ein Mann, dem man den Kavalier sofort ansehen konnte. Schon seine Kleidung sprach für den geborenen Gentleman. Er trug einen piekfeinen schwarzweißkarierten Anzug, eine weiße Weste, eine blaue Krawatte und auf dem Kopf einen grauen Zylinder.

    Watson riß den Mund auf, als erwarte er, daß ihm ein paar gebratene Tauben hinein flögen. War das schon der erste Millionär, der in Somerset Erholung suchte? Es konnte gar nicht anders sein — und er, der Vorsitzende des Fremdenverkehrs-Komitees, konnte nicht herunter, um ihn zu begrüßen! Er beugte sich noch ein Stückchen aus dem Fenster und betrachtete staunend das Automobil, welches jetzt schon dicht vor dem Amtsgebäude war.
    Da kreischte das motorisierte Monstrum jäh gequält auf. Watson beobachtete erschrocken, daß der Chauffeur an mehreren Hebeln drückte, einen dicken Knopf herauszog — aus dem Innern des Monstrums natürlich — und dann befriedigt zurücksank. Das Monstrum machte pffff! kksss! pufff! — und blieb stehen.
    Es schien kaputt zu sein?
    Doch nein ... es war nicht entzweigegangen! Der Gentleman mit dem

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