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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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brummte er. „Indeed, eine tolle Story. Dabei ist der Gedanke, aus diesem Nest ein Kurort zu machen, eigentlich gar nicht so übel. Diese Lausejungen haben eben keinen Verstand! Apparet id etiam
    caeco!"
    „Wie bitte?" Watson neigte sich verblüfft vor und legte die gespreizten Finger seiner Rechten hinter das Ohr. „Was sagten Sie bitte? .Apparat im Käse?'"
    „Apparet id etiam caeco'!" wiederholte der Gentleman und setzte ein würdevolles Gesicht auf. „Das ist

    Latein und bedeutet soviel wie: ,das sieht ein Blinder ein'!"
    „Aha!" Watson riß die Augen auf. „Sehr interessant! Sprechen Sie noch mehr Sprachen?"
    „Gewiß — außer Lateinisch noch Spanisch, Italienisch und Französisch; — hmm . . . und dann selbstverständlich Griechisch!"
    Watson erstarb vor Respekt. Ein Mann, der sechs Sprachen sprach — das mußte ein Gelehrter sein, ein Professor oder so etwas! Aber kein Millionär. — Millionäre pflegen meistens nicht sehr klug, dafür aber ziemlich rücksichtslos zu sein.
    „Sind Sie Professor?" fragte Watson beklommen.
    „Professor der Medizin, yes!" Der Fremde nickte steif. „Warum fragen Sie?"
    Professor der Medizin? — Watson durchfuhr es siedend heiß —.
    „Ist ein Professor der Medizin ein Arzt?" wollte er neugierig wissen.
    „Mehr als ein Arzt! Ein Oberarzt sozusagen! Eine Kapazität!"
    „Aha, eine Kazatipät! hmm, eine Kapa — ist ja auch egal, jedenfalls etwas Besonderes!"
    „Etwas ganz Besonderes!" bestätigte der „Professor" selbstbewußt. „Was ich noch fragen wollte: was sollen eigentlich die Schilder im Ort bedeuten?"
    „Welche Schilder?"
    „Nun die, die überall herumhängen — an der Kneipe, am Drugstore und an der Leichenhalle! Haben Sie die

    noch nicht gesehen? — Mir scheint, da stecken auch die Lausebengel dahinter!"
    ,Die Bengel? — Himmel, dann kann es nur irgend eine Bosheit sein!'Watson knirschte mit den Zähnen und schüttelte voller böser Ahnungen den Kopf.
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen, Mr. Professor! Was steht denn auf den Schildern drauf?"
    „Moment, lassen Sie mich mal nachdenken." Der Gentleman-Professor legte einen Finger an die Nase, starrte in die Weite — auf die Alkoholflasche — und überlegte. Er überlegte ganz anders als gewöhnliche Menschen, fand Watson und wagte kaum zu atmen. Endlich — Watson war schon ganz blau vom Luftanhalten — hob der Professor den Kopf.
    „Jetzt weiß ich's wieder!" erklärte er geruhsam, „An der Leichenhalle hängt ein Schild: ,Für Millionäre, die sich aufgehängt haben, weil John Watson sie an den Bettelstab brachte!' — Am Drugstore baumelt der Hinweis: ,Zum WC für Dollarkönige — Einheimische wollen gefälligst in einen der umliegenden Büsche verschwinden'! — Dann steht am Ausgang des Ortes noch ein Schild: ,Das Einatmen der Bergluft ist nur Leuten gestattet, die hunderttausend Dollar auf dem Konto haben'. Tja, und dann wäre noch zu erwähnen, daß an der Kneipe zum Zornigen Dingsda, hmm, zum .Zornigen Bullen' ein merkwürdiger Hinweis angebracht ist: ,Hier ist nur der Schnaps nicht getauft ... den Jimmy Cocktail selber sauft! Millionäre Achtung!' — Sagten Sie etwas?"
    Watson hatte nichts gesagt — er hatte nur gegurgelt. Er hatte eine verteufelte Wut im Leibe! — Aber er beherrschte sich. Denn neben ihm stand ein Mann, der sechs verschiedene Sprachen sprach . . . und die er alle mit einer einzigen Zunge redete. Da durfte man sich nicht gehen lassen! Da war Ruhe die erste Bürgermeisterpflicht!
    „Ich hätte eine Frage!" stammelte Watson, als sich der Sturm in seinem Inneren einigermaßen gelegt hatte. „Haben Sie in Somerset etwas Besonderes vor?"
    „Besonderes? — Nun ja!" Der Professor zog plötzlich ein dickes Buch hervor und hielt es Watson unter die Nase. „Ich verkaufe diese Bücher. Ein Gesundheitslexikon für Laien! Sozusagen den Arzt im Haus. Die Axt — Sie wissen schon — erspart den Zimmermann. Wollen Sie auch so ein Buch kaufen? — Kostet fünf Dollar!"
    Watson aber war gerade etwas knapp bei Kasse.
    „Sagen wir die Hälfte!"
    „Halbe Bücher verkaufe ich nicht!" wehrte der Professor ab und schüttelte böse den Kopf. „Was fällt Ihnen eigentlich ein, Sheriff?"
    „Meinetwegen!" Watson kramte fünf Dollar hervor und bekam das Buch. Dann steuerte er schnurstracks auf sein Ziel los. „Sie würden bestimmt mehr verdienen, wenn Sie auf meinen Vorschlag von mir eingehen! Wie wäre es, wenn Sie hier blieben und den Kurarzt spielen? Eine bessere Chance kann

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