Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
Vom Netzwerk:
Einfall ist eine Schnapsidee. Ihr werdet keine Vorteile davon haben! Ärger werdet ihr bekommen, nicht so knapp! Vielleicht verirrt sich tatsächlich ein reicher Fremder hierher, um sich zu erholen! Wir sind aber gespannt, wie er das machen will! Vielleicht kommen auch zwei oder drei! Aber ganz bestimmt werden noch andere auf der Bildfläche erscheinen: Diebe, Betrüger und solche Leute, die im Trüben fischen wollen. Es wird bald drunter und drüber gehen. Niemand wird mehr seines Lebens sicher sein!"
    „Denkt an die Zustände in den Goldgräberstädten in Alaska!" trompetete es aus einer Seitengasse heraus. „Denkt an Clondyke! Denkt auch daran, daß in Broomsville eine Gewalttat die andere ablöst! Lest die Artikel im Tucson Star, und ihr wißt, was euch blüht! In Broomsville gibt's wenigstens Moore, die für Kranke heilsam sind. Aber hier gibt es weder Moore noch Heilquellen oder Schwefelbäder! Watson hat Pete Simmers selber gesagt, daß das Komitee nur daran interessiert ist, den reichen Leuten aus dem Osten das Geld aus der Tasche zu ziehen! Bis jetzt herrschte im Bezirk Ruhe und Ordnung! Wie es morgen und übermorgen und in der Zukunft aussehen wird, können wir uns alle denken. Der Bund der Gerechten hat dem Komitee deshalb den Krieg erklärt! Helft uns, die Ordnung zu schützen! Stellt euch

    gegen die Pläne einiger Männer, die um schnöder Vorteile willen diese Ordnung gefährden!"
    „Die Fremden werden eure Arbeit stören!" gab das „Echo" zurück. „Sie werden in das nahegelegene Naturschutzgebiet eindringen und die letzten Waschbären schießen. Sie werden glauben, daß sie euch für ihr Geld schuhriegeln können. Somerset ist eine Stadt recht- und friedliebender Rancher und kleiner Geschäftsleute. Wozu soll es ein Dorado für reiche Nichtstuer werden?"
    „Es gibt doch ein Mohrbad!" posaunte der erste Schreier wieder. „Ein Mohrbad mit H! Mr. Watson, unser hoch-wohllöblicher Hilfssheriff, ist in einen Farbtopf geplumpst und eben dabei, seine schwarze Haut zu reinigen. Er sollte das auch gleich mit seiner Weste tun!"
    Die Leute reckten die Hälse und hörten gespannt, was man ihnen da erzählte. Viele von ihnen hatten bereits die überall angebrachten Schilder und Plakate mit den Glossen der „Gerechten" gesehen und herzlich darüber gelacht. Nun, als sie die Reden der Jungen vernahmen, wurden manche nachdenklich. Hatten die Bengel recht? Konnte es nicht wieder so kommen, wie damals in Clondyke? Auch die Goldfunde haben seiner Zeit viel Gesindel angelockt, das allerdings nicht kam, um zu arbeiten, sondern um redlichen Männern um den Ertrag ihrer Arbeit zu bringen!
    Die Leute horchten, aus den Fenstern gelehnt, auf. Einige machten sehr ernste Gesichter und nickten zustimmend. Die Meinungen über Watson und sein Komitee waren geteilt. Die meisten im Bezirk lehnten diese unsinnige Idee ab und standen offen auf der Seite der Gerechten. Der Somerseter Bezirk war ein Bezirk von Ranchern und Viehzüchtern, keine Gegend für reiche Nichtstuer. Und es war auch nicht zu erwarten, daß die Touristen sich um das Naturschutzgesetz kümmern und die aussterbenden Tiere schonen würden.
    Auf den Straßen blieben die Passanten stehen, stießen sich an und schmunzelten. Das war wieder einmal ein echter Streich der aufgeweckten Rangen vom „Bund der Gerechten". Die trauten sich wenigstens, öffentlich für den Frieden der Stadt einzutreten. Niemand konnte ihnen etwas anhaben, denn sie packten das Ganze durchaus demokratisch an. Die Bengel wußten genau, was sie wollten. Die Sache mit den geldbringenden Sommergästen wollten sie scheinbar nicht! Bis jetzt hatte es sich jedesmal gezeigt, daß das Recht auf ihrer Seite stand.
    „Achtung, Achtung! Bürger von Somerset!" dröhnte es wieder zwischen den einfachen Holzhäusern auf.
    Aber noch etwas anderes war plötzlich zu hören: der Marschtritt einer Kolonne und das Geschrei vieler heiserer Kehlen! Ganz unvermittelt, wild bemalt, mit heftig gestikulierenden, lanzenbewehrten Fäusten und grimmigen Gesichtern, standen die „Polynesier" im Ort.
    Die Leute in den Fenstern schluckten und rissen verstört die Augen auf. Was war das für ein Haufen? — Vielleicht waren es ausgebrochene Irre?
    Die „Polynesier" — vierzehn an der Zahl — die Puncher hatten doch nicht mitmachen wollen — verharrten nun dicht vor Pete Simmers, Bill Osborne und Conny Grey. Jimmy Watson, ihr Häuptling, machte eine weit ausladende Geste, worauf das hysterische Gejaule seiner

Weitere Kostenlose Bücher