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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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einzelnen Waren im Bauchladen seines Gegenübers. „Wer sollte dazu sonst noch fähig sein, he? — Wie geht eigentlich das Geschäft hier? Kann mir nicht denken, daß es sich bei den paar Bürsten und Kämmen leben läßt!"
    Der Händler zuckte mit den Achseln.
    „Somerset ist wirklich kein gutes Absatzgebiet. Da haben Sie schon recht. Komme ja auch nur manchmal, um meine Stammkunden zu besuchen. Weiter nördlich, um Broomsville herum, da ist es anders. Ob Sie's glauben oder nicht, dort habe ich neulich so einen Kasten voll Bürsten und Schuhkreme innerhalb von vierundzwanzig Stunden verkauft!"
    „Einen ganzen Kasten?"
    „Einen ganzen Kasten!" echote Anything strahlend. „War kein übler Verdienst dort oben. Seitdem Broomsville so 'ne Art Kurort geworden ist, herrscht dort ein toller Betrieb. Was glauben Sie, was die Kneipenwirte für Geschäfte machen! Sogar in den Privathäusern haben sich die Fremden eingemietet. Die Bewohner des dortigen Distrikts leben wie die Maden im Speck. Der Dollarsegen rinnt, mein Lieber! Jetzt wollen sie 'n richtiges Schwimmbecken und auch ein Theater bauen. Alles für die Besucher. Vorher war der alte Smith der einzige Doc in der ganzen Umgebung — heute haben vier Ärzte genug zu tun, um den Touristen und Erholungssuchenden ihre Wehwehchen zu kurieren." „Vievievier Ä ä ä rzte?"
    „Wenn ich's Ihnen sage, können Sie's mir schon glauben, Watson. Aber jetzt habe ich genug gequasselt. Muß ja schließlich etwas verdienen. Oder wollen Sie mir vielleicht 'ne Bürste abkaufen, he?"
    Watson war bei der Erzählung des fliegenden Händlers immer nachdenklicher geworden. Ihm war da plötzlich ein Einfall gekommen, der ungeahnte Aussichten eröffnete.
    „Was kostet denn so 'n Ding?" erkundigte er sich hastig.
    „Für Sie vierzehn Cent!"
    „Hmmm!" Watson wog den Schädel und massierte sein rechtes Ohrläppchen. „Eigentlich brauche ich im Moment keine Bürste. Haben Sie nichts da, was weniger kostet, Anything?"
    „Well, natürlich ... die Siebe kosten nur acht Cent!"
    „Siebe? — Auch nicht schlecht; ein Sieb muß ich sowieso schon lange haben!" log der Sheriffsgehilfe und zählte Anything die Münzen in die Rechte. Er erhielt sein Sieb und baumelte es an seinen Waffengurt. „So, jetzt habe ich was gekauft, mein Lieber! Und nun erzählen Sie mir noch 'n bißchen was über Broomsville. Die Angelegenheit interessiert mich!"
    „Mir ging es genau so, als ich zuerst davon hörte!" Anything rieb sich zufrieden die Hände. „Und als ich dann nach dort kam, fielen mir bald die Augen aus dem

    Kopf. Ist bestimmt auch ein Kunststück, aus einem verlausten Westkaff von heute auf morgen ein richtiges kleines Bad zu machen. Wenn es so weitergeht, wird Broomsville bald eine Weltstadt werden. Den Bahnhof haben sie schon vergrößert. Auch die Zufahrtsstraße ist jetzt besser geworden. Sie sollten mal sehen, was da für 'n Trubel herrscht. Fast jeden Tag kommen neue Gäste von weither. Mit der Bahn und sogar mit Automobilen. Vornehme Leute, die Pinke haben und schon was springen lassen können. Und alles nur wegen der paar Felsen in der Gegend und wegen einiger Bäche, in denen es Forellen gibt. Machen auch mächtig viel Reklame damit, die Leute in Broomsville. Wenn man die Plakate liest, muß man meinen, es gäbe auf dem ganzen Globus keinen herrlicheren Fleck als Broomsville und Umgebung! — Aber nun muß ich wirklich gehen, schließlich will man ja ..."
    Er kam aber doch nicht weiter. Watson hatte schon wieder in die Tasche gelangt und öffnete leise stöhnend seine Geldkatze.
    „Sie sind ein Gauner, Anything!" brummte er erbost und warf dem Händler weitere acht Cents in den Kasten. „Hier sind die Kröten! Geben Sie mir in Dreiteufelsnamen noch ein Sieb! Aber dafür will ich noch was über Broomsville hören!"
    Anything schmunzelte. Er begriff, daß er seinen Bericht nur in die Länge zu ziehen brauchte, um auf diese Art dem Sheriffsgehilfen seine sämtlichen Siebe verkaufen zu können. Sollte Watson doch sehen, was er damit anfing.

    „Es ist wirklich ein Wunder, wie schnell sich das Kaff entwickelt hat", plauderte er harmlos weiter. „Wenn man vom Bahnhof kommt, fällt einem das sofort auf. Gleich am Vorplatz der Station prangt ein Riesenschild: Willkommen in Broomsville! Viele Häuser sind neu gestrichen und die Dächer erneuert. Vorige Woche sind auch die bestellten Palmen aus Kalifornien eingetroffen, mit denen die Hauptstraße geschmückt werden soll. Meine natürlich, daß

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