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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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die Mauer entlang. Vielleicht suchte er eine abgelegenere, einsamere Stelle, an der er mit mehr Aussicht auf Erfolg in das Gehöft eindringen konnte. Was mochte er planen?
    Sam hielt es vor Spannung kaum noch aus. Er rutschte im Sattel hin und her, als habe er Pfeffer in der Hose.
    Der graue Reiter verschwand einen Augenblick später hinter der ersten Mauerbiegung. Kaum hatte auch Pete diese Biegung genommen, war Sams Entschluß gefaßt. „Geht nicht anders, aber ich muß euch beide leider ohne Schutz zurücklassen. Könnte sein, daß mein lieber Pete in Gefahr kommt! Er ist immer so unvorsichtig, wenn sein guter Sam nicht dabei ist. Wartet also hübsch brav, bis Sommersprößchen wieder zurückkommt. Wollen Sie mir noch einen kleinen Gefallen tun, Mr. Dudley? Falls Jimmy nicht parieren sollte, knallen Sie ihm bitte in meinem Namen eine, daß er den Mond für 'nen frischen Kuhkäse hält!"
    Der Konservenkönig wollte widersprechen, aber ehe er den Mund auftun konnte, war Sam schon fort. Dudley

    schüttelte halb verblüfft, halb ärgerlich den Kopf, was Jimmy zu dem großmütigen Ausspruch veranlaßte: „Sie brauchen sich wirklich nicht zu fürchten, Mr. Dudley! Solange ich hier bin, passiert Ihnen nichts. Ich beschütze Sie schon, notfalls unter Einsatz meines kostbaren Lebens!" — Diesen letzten Satz hatte er seinem Onkel, dem Hilfssheriff Watson aus Somerset, abgelauscht. —
    „Nun ist die Sommersprosse auch noch weg!" wurde Dudley ärgerlich. „Mir will die Sache nicht recht gefallen! Falls dieser mysteriöse graue Reiter kehrt macht und die beiden abmurkst, was dann? Ich würde mir mein ganzes Leben lang bittere Vorwürfe machen."
    „Sie haben recht", stimmte Jimmy gewichtig bei, nachdem er sinnend in der Nase gebohrt hatte. „Ihre Befürchtungen sind nicht von der Hand zu weisen. Denn was sind dieser Pete und dieser Sam schon groß? Was sind überhaupt alle diese Jungen vom Bund der Gerechten? Kleine Aufschneider, Sprüchemacher, Maulhelden, Gernegroße — weiter nichts! Wenn es darauf ankommt, klemmen sie wie jeder gewöhnliche Straßenköter den Schwanz zwischen die Beine und schreien nach Mutti. Ganz im Vertrauen gesagt, King Dudley: All die Heldentaten, die ihnen angedichtet werden, all die Dinge, welche die Jungen vom Bund der Gerechten geleistet haben wollen — in Wirklichkeit hab' ich sie getan! Oder mußte wenigstens im letzten Moment immer eingreifen, damit die Sache nicht doch noch schief ging. Natürlich bin ich viel zu bescheiden, mich meiner Heldentaten zu rühmen. Ich habe nämlich, im Vertrauen gesagt, eine äußerst vornehme Denkart. Aber vielleicht fanden Sie das bereits schon selber heraus ... als Menschenkenner von Format!"
    „Hier dürfen wir nicht stehenbleiben." Mr. Dudley wurde unruhig. Sein Gewissen ließ ihn nicht los. „Wer weiß, was inzwischen bereits passiert ist —" Er schüttelte sich.
    „Ich will Ihnen einen meiner berühmten heroischen Vorschläge machen, Mr. Dudley", blies Jimmy sich auf. „Geben Sie acht: Meine kämpferische Strategie ist ja weitbekannt! Einfach unschlagbar! Kinderei, hinter diesem vermummten Gespenst herzureiten! Das verrät kein Köpfchen und wäre völlig sinnlos! Ich reite jetzt auch los — aber andersherum! Andersherum, Mr. Dudley, verstanden? Ich komme diesem Gespenst, wenn es Partys Ruh' umreitet, von vorn entgegen! Es wird zittern, wenn ich ihm mit männlicher Stimme Halt gebiete; es wird sofort die Hände hochnehmen, um Gnade flehen, und wir werden diesen Spuk entlarvt haben! Sehen Sie mich noch einmal genau an, Mr. Dudley — vielleicht sehen Sie mich lebendig nicht wieder! Das ist nun einmal das Risiko, welches der tapfere Mann eingeht!"
    Mr. Dudley blieb auf seinem Gaul stehen und wußte nicht, was er machen sollte. Er war allein! Es war doch nicht so einfach, eine Horde unruhiger Bengel zu hüten! Nur gut, daß wenigstens die anderen schliefen! Wenn die auch noch hier draußen wären — nicht auszudenken!

    Zwei da herum, einer dort herum, dazwischen der graue Reiter ... Er seufzte gottergeben.
    In diesem Augenblick fuhr er im Sattel so fix herum, als habe ihn eine besonders bösartige Hornisse gestochen, just dorthin, wo die Speckfalten wohlhabender Männer sitzen. Er vernahm hinter sich Hufschläge! Verblüfft schaute er zurück und . . . rieb so kräftig in seinen Augen herum, daß sie zu tränen begannen. Das war doch nicht möglich! Das mußte eine Sinnestäuschung sein. Da kamen doch —
    Tatsächlich, da preschten sie

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