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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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in ein fortgeschrittenes Stadium tritt und unheilbar wird."
    „Wovon redest du eigentlich?" staunte Dudley. „Wenn ich nicht wüßte, daß ihr nur Tee zum Abendbrot getrunken habt, würde ich annehmen —"
    „Vielleicht dürfte es sich auch empfehlen, sich nachts von Ihrer Frau einschließen zu lassen", schlug die Sommersprosse vor. „Noch besser: Machen Sie's, wie Mammy Linda das mal tat. Die streute mir Reißzwecken vor's Bett. Das hatte eine fabelhafte Wirkung."
    „Wenn ich nur wüßte, wovon du sprichst, Rothaar", stöhnte King Dudley kopfschüttelnd.
    „Von Ihrer Nachtwandlerei natürlich!"
    „Nachtwandlerei?" fragte der Konservenkönig verblüfft. „Wer wandelt denn nachts? ich doch nicht, Boy!"
    „Das ist ja das Schlimme an der Sache, daß es der Betreffende gar nicht weiß. Aber bestimmt ist diese Krankheit heilbar. Sehen Sie, es geht doch nicht an, daß Sie in der Nacht als Gespenst durch die Gegend reiten und die arme Isabelle erschrecken!"
    „Ich — erschrecken — Gespenst —?" stammelte Dudley nun völlig verwirrt. „Bist du vielleicht verrückt, Junge?"
    Aber die Sommersprosse kam in Fahrt. „Alle Fakten sprechen gegen Sie, Mr. Konservenkönig!" erklärte er fest. „Sieh dir sein Pferd an, Pete! Welche Farbe hat es?"
    „Es ist grau", stellte dieser fest, nachdem er das Tier eingehend in Augenschein genommen hatte.

    „Und was für einen Mantel trägt Mr. Dudley, Pete?" Sam schwoll vor lauter Wichtigkeit ordentlich auf.
    „Er ist ebenfalls grau", erklärte Pete.
    „Einen Hut hat er freilich nicht! Aber so 'nen großen, grauen Stetson mit 'ner Riesenkrempe kann man ja wegwerfen, nicht wahr?"
    „Ich verstehe wirklich nicht, wovon du sprichst, Rothaar", stammelte Mr. Dudley. Er begann ernsthaft zu fürchten, es sei bei den Jungen nicht mehr ganz richtig im Oberstübchen.
    „Wir sind doch nur dabei, es Ihnen schonend beizubringen. Sie wandeln nachts! Tatsächlich! Und das ist eine schlechte Angewohnheit, insbesondere dann, wenn man hübsche junge Ladies damit erschreckt."
    „Du bist wirklich toll, Kerl!" fuhr Mr. Dudley ihn unwirsch an. Langsam wurde er ungehalten ob derartiger Frechheit.
    „Gewiß", begann Sam jetzt plötzlich zweifelnd. „Ihr Pferd sieht etwas anders aus; nicht so dürr und mager. Die Rippen kann man ihm auch nicht vorzählen. Aber vielleicht täuscht der Mondschein nur. Mag ja vorkommen."
    „Ich glaub" nun wirklich, ihr habt nicht alle auf dem Christbaum", lachte Dudley ärgerlich. „Natürlich kommt es euch seltsam vor, wenn ich heimlich nachts ausreite —"
    „Es kommt uns tatsächlich seltsam vor", bestätigte Sam.
    „Ja, seht mal —" Wieder lachte der Konservenkönig,

    aber diesmal klang es recht verlegen. „Wir wollen doch morgen zum Old Faithful-Geiser reiten! Ihr Jungen seid ganz verdammt fixe Reiter, und ich mache eine ziemlich unglückliche Figur im Sattel. Da dachte ich, es wäre ganz gut, noch rasch ein bißchen zu üben, damit ich mich nicht zu sehr vor euch blamiere. Deshalb übte ich noch, und was ihr da von meinem Nachtwandeln faselt —"
    Pete hielt es nun für geraten, ihren Gastgeber endlich so weit ins Bild zu setzen, daß dieser wußte, worum es sich handelte.
    „Wie?" staunte Dudley. „Natürlich hörte auch ich die Erzählungen von dem grauen Reiter. Die ganze Gegend ist voll davon. Es gibt viele Leute, die ihn gesehen haben wollen. Aber ich halte nicht viel von diesen Gerüchten. Diejenigen, die behaupteten, dem Gespenst begegnet zu sein, waren entweder Hasenfüße oder Whiskyköpfe. Solche Menschen sehen schon mal was, was nicht da ist. Und ihr behauptet nun allen Ernstes, dem grauen Reiter begegnet zu sein?"
    „Begegnet ist leicht übertrieben", meinte Sam. „Wir sahen ihn; zwar nicht sehr nahe, aber doch so deutlich, daß keinerlei Zweifel besteht."
    „Ja, ihr wollt doch nicht allen Ernstes behaupten, daß es dieses Gespenst wirklich gibt!"
    Pete lachte. „Wir behaupteten nur, den grauen Reiter gesehen zu haben", berichtigte er. „Damit ist noch lange nicht gesagt, daß es sich wirklich um ein Gespenst handelt."
    Der Konservenkönig dachte nach und war besorgt.

    „Wenn dieser graue Reiter tatsächlich ein Mensch ist, besteht Gefahr für Miss Carty", überlegte er. „Es war nicht richtig von euch, sie allein zu lassen, Boys!"
    Pete schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, daß der Mensch noch ein zweites Mal in dieser Nacht nach ,Cartys Ruh' kommt. Morgen muß man allerdings etwas zu Isabelles Schutz unternehmen. Wir

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