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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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liegt, und —" Er erinnerte sich an das, wonach Pete gefragt hatte. „Jimmy wollte euch retten", berichtete er hastig. „Er ritt, während ihr links hinter der Mauer verschwandet, rechts herum!"
    „Halbohr!" rief Pete halblaut.
    In der nächsten Sekunde stand der Hund vor ihm. Aufmerksam schaute er zu seinem Herrn hoch.
    „Du kennst doch Jimmy?" fragte Pete eindringlich.
    Der Hund schüttelte ernsthaft den Kopf.
    Dudley wunderte sich; er wußte nicht, daß es sich um einen Scherz handelte, den Sam dem Tier beigebracht hatte.
    „Was, du kennst Jimmy nicht?" fragte Pete nun drängend. „Jimmy Watson, den Neffen des Hilfssheriffs von Somerset?"
    Wieder schüttelte Halbohr energisch den Kopf.
    „Kennst du vielleicht zufällig das Stinktier?" fiel Sam feixend ein.
    Zu aller Gaudium nickte Halbohr jetzt äußerst kräftig. „Immer nur Flausen im Kopf!" rügte Pete die Sommersprosse. Dann wandle er sich wieder an den Halbwolf. „Also gib acht: Dieses Stinktier müssen wir haben, und zwar sofort!"
    Halbohr klopfte mit dem Schwanz auf den Erdboden, schnüffelte einige Male in der Runde und sauste los wie aus der Pistole geschossen. Er nahm genau Richtung auf den einsamen Busch, denselben, in dem Jimmy soeben seine gruslige Begegnung mit dem grauen Reiter gehabt hatte.
    Die Jungen folgten hinterher, Mr. Dudley etwas bedächtiger. Das machte einerseits sein Alter, andererseits aber der Umstand, daß er nicht so gut zu Pferd saß wie die Boys vom Bund der Gerechten.
    Als sie sich dem Busche näherten, hörten sie ein Gemurmel.
    Erstaunt sprangen sie von den Pferden. Pete bog die Zweige des Busches schnell auseinander. Sie wußten alle nicht, was sie sagen sollten: Jimmy kniete im Geäst, hielt das Gesicht in den Händen verborgen und zählte laut und vernehmlich: „Neunhundertdreiundneunzig — neunhundertvierundneunzig — neunhundertfünfund-neunzig —"
    „Komm heraus, Stinktier, wir sind's!" rief Sam sehr verdutzt.
    „Neunhundertsechsundneunzig —" antwortete Jimmy krampfhaft.
    „Den grauen Reiter gesehen?" fragte Johnny Wilde ungeduldig.
    „Neunhundertsiebenundneunzig. —" erwiderte das Stinktier beharrlich.

    „Er ist verrückt geworden" teilte Joe Jemmery nüchtern fest. „Wo gibt's hier in der Nähe kaltes Wasser, damit wir ihn aufrütteln können?"
    „Neunhundertachtundneunzig —" brabbelte der Watsonneffe unentwegt weiter.
    „Jimmy!" Das kam jetzt von Pete und klang sehr befehlend.
    „Neunhundertneunundneunzig —" stotterte der Kojote.
    „Soll ich ihm mal einen meiner berühmten Rippentriller versetzen?" bot sich die Sommersprosse hilfreich an. „Hilft unter Garantie!"
    „Tausend!" atmete Jimmy nun erlöst auf. Es war endlich geschafft. Er öffnete die Augen und schaute mit gebrochenem Blick in die Höhe. Er wußte nicht genau, was ihn erwartete, aber er wußte, daß es etwas Furchtbares sein würde. Als er statt des grauen Reiters — der ja darauf lauerte, ihm die Kehle durchzuschneiden — die Freunde erblickte, arbeitete er sich wie ein Schwergeprüfter aus dem Busch heraus. „Kameraden!" hauchte er matt, „es war die furchtbarste Stunde meines Lebens! Guckt mich an! So sieht ein wahrer Held aus! Ich hatte ein Intermezzo mit einem Gespenst, und ich habe mich äußerst ruhmreich benommen."
    „Wo ist es denn?" krähte Joe Jemmery.
    „Das siehst du ja — fort!" stellte Conny Grey lakonisch fest.
    „Fort? Wirklich fort?" staunte Jimmy befriedigt. „Was sollte denn die blöde Zählerei bedeuten?" wollte Pete wissen.

    „Keineswegs blöde", erklärte ihm Jimmy. Er hatte jetzt, wo es ungefährlich war, seinen Mut wiedergefunden. „Mir gelang, was ihr nicht schafftet: Ich traf mit dem grauen Reiter zusammen und packte ihn — natürlich ist kein Kraut gegen meine Kraft gewachsen! Wen ich einmal greife —" Liebevoll besah er seine Fäuste. „Ich schnappte ihn mir also — und mit einem gewaltigen Schwung warf ich ihn in diesen Strauch! Schätze, eine ganze Menge seiner Knochen gingen dabei in die Brüche. Ich hätte ihn hingemacht! Vollkommen hin! Ihr würdet nur noch seine häßliche Leiche zum Betrachten gehabt haben —"
    „Dann würden wir endlich wenigstens etwas von ihm gesehen haben", warf Bret Halfman spöttisch ein.
    „Schließlich wollte ich aber nicht zum Mörder werden", fuhr Jimmy fort und streckte die Brust heraus, so weit er konnte. „Niemand tötet einen Menschen ohne Not. Ich erinnerte mich an einen guten Rat, den mir mein Onkel, der hochverehrte Hilfssheriff von

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