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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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obendrein einen Kumpan bei sich hatte, der das „höfliche" Türschließen für ihn übernommen hatte.
    Mrs. Muchpipper wartete noch eine Weile, doch da sich nichts rührte, stolzierte sie wieder in ihre Küche.
    Als Pancho Martinez aus seinem kurzen Tiefschlaf erwachte, schmückte ihn ein spanischer Halskragen. Der Boden des Siebes war von dem heftigen Hieb herausgestoßen worden. Der übrige Siebteil hatte sich dem Spitzbuben wie ein Kragen um den Hals gelegt. Nicht genug. Das Ding war vom Aufprall des Falles noch derart verbogen worden, daß sich der Mestize und auch Dean Dester vergebens mühten, dieses altmodische Requisit aus der Zeit der spanischen Könige wieder loszuwerden. —
    Sommersprosse hatte das alles fein beobachten können. Es hatte ihn beinahe genau so belustigt wie das augenblickliche Gezeter.

    „Ich denke nicht daran, noch eine Minute in diesem Gespensterhaus zu bleiben!" schrie Miranda Cat Power.
    Mr. Tops wollte einen Einwand machen, aber in diesem Augenblick begann Halbohr seine tolle Flurjagd. Er schien nicht daran zu denken, diese Hatz aufzugeben. Wenn der gute Halbwolf das östliche Flurende erreicht hatte, drehte er mit seltsam schwankender Bewegung um, raste mitten durch den wieder auseinanderstiebenden Menschenhaufen und bellte vor Wonne, weil alle, aber auch alle rein verrückt zu sein schienen. Dann kehrte er am anderen Flurende um und raste den gleichen Weg zurück. So ging es ein halbes dutzendmal. Und jedesmal spritzten Mr. Tops, die Witwe Muchpipper, die beiden Gäste und Miranda Cat auseinander, um sich dann wieder beinahe in die Haare zu geraten.
    „So beweisen Sie mir doch, werteste Miss, daß es in Ihrem Zimmer wirklich gespukt hat!" schrie Jersey Tops außer sich.
    Aber die werteste Miss dachte nicht mehr daran. Völlig aufgelöst warf sie sich an die Brust des nächststehenden Herrn. Sie war das, was man „seelisch fertig" nennt. Zu allem Unglück griff sie haltsuchend an die Kopfzwiebel des Wirtes, jenen angeborenen Wulst, den schon Jersey Tops' Großvater gehabt hatte, und riß daran, ohne recht zu wissen, was sie tat. Mr. Tops legte das nun wieder als einen neuen Wutausbruch aus und stieß die Weinende wenig liebenswürdig von sich.
    Endlich schien sich Miranda Cat einigermaßen gefaßt zu haben.
    „Ich verlasse Ihr Narrenhaus, Ihre Gespensterhöhle!" schrie sie und eilte nach unten.
    Der ebenfalls vollkommen durcheinander geratene Halbwolf, der noch immer seine Touren drehte, geriet der Wegeilenden genau am Treppenpodest zwischen die Beine. Diese stürzte, kam quer zu liegen und rollte die Treppe hinunter. Halbohr vergaß seine Anfangstour und setzte mit einem Freudenjauchzer über sie hinweg. Er kam noch vor der rollenden Miss unten an, überschlug sich aber dann doch noch und trollte sich mit auffallend unkontrollierten Bewegungen nach draußen in den Hof.
    Miranda Cat Power hatte ihre Reise nach unten seltsamerweise gut überstanden. Während Halbohr einen Augenblick auf dem Hofe stehenblieb, als überlege er, was er nun anstellen solle, schlug die Haustür der Arizona Hall mit lautem Getöse zu. Die Sekretärin des Lordgrafen verließ die Stätte, wo sie das Gruseln gelernt hatte, und lenkte ihre Schritte zum Bahnhof.
    Sam, der Hotelboy, meldete zum fünftenmal: „Mr. Tops, ich kündige!"
    „Mir ist heute alles recht", meinte dieser und zog einen Schein aus der Tasche.
    Dann eilte er, begleitet von seiner Köchin und jenen beiden Herren, in Mirandas Zimmer.
    »Ich wüßte nicht, was hier gespukt haben sollte", sagte er. „Redete von Schlangen und Pumas, Eulen und einem Kerl, der ,Hände hoch' gebrüllt haben soll! No, ich sehe wirklich nichts ... als diese paar Papierschnitzel, die sie wahrscheinlich in der Aufregung selber fabriziert hat. Kommen Sie, wir sehen mal im anderen Zimmer nach." Er wandte sich an die Köchin: „Mrs. Muchpipper . . . bitte!"
    „Es war das da gegenüber", sagte sie etwas kleinlaut.

    „Ich habe hoffentlich keinen unserer Gäste verletzt. Wissen Sie, ich war ... im Augenblick . . . ziemlich erschrocken, als ich plötzlich einen Kopf vor mir sah."
    „Aber da drin wohnt ja gar keiner!" meinte Mr. Tops erstaunt und schickte sich an, die Klinke niederzudrücken.
    „Da kommt Tim angesegelt", sagte Bill Osborne.
    In diesem Augenblick stieß Pete schon einen kurzen Pfiff durch die Zähne. Der Rabe, der erst einen stolzen Kreis über Haus und Hof gezogen, glitt sofort herab und flatterte unruhig über den zehn Wirsingköpfen, bis er

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