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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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dieses gespenstische Wesen nun als schwere Klette an sich hängen. Sie wagte nicht, sich davon freizumachen in der Angst, auch noch angeknappert zu werden.
    ,Nur hinaus, nichts als hinaus aus diesem stockdunklen Schrank und diesem ganzen Gespensterzimmer!' war ihr einziger Gedanke. Sie mußte es wagen, auch wenn es über Dutzende von Schlangentieren, zwischen zwei, drei, vier Pumas oder sonstigen Höllenhunden hindurchgehen sollte.
    Nur hinaus aus diesem Höllensabbat, aus dieser Teufelsküche!
    Endlich hatte sie es gewagt! Kein halbohriges Ungeheuer, keine tappenden und krabbelnden Füße belästigten sie mehr. nichts, gar nichts! Vorbei der ganze Spuk!
    Irrtum. Dicht über ihr flatterte noch Tim: „Verrückt!

    Hände hoch!" schrie er sie an. Und weil ihm alles so einen furchtbaren Spaß machte, umschwirrte er die Dame noch ein wenig, wobei er ihr mit seinen Flügeln unbeabsichtigt ein paar „zärtliche" Ohrfeigen versetzte.
    Mit wildem Geschrei rannte Miss Miranda Cat Power nach draußen. Daß unweit von ihr, auf der dritten Treppenstufe zum Dachgeschoß, Sam Dodd mit dem halbohrigen Höllenhund hockte, ahnte sie nicht.
    Von unten kamen mehrere Leute heraufgeeilt. Voran Mr. Jersey Tops, gefolgt von zwei Gästen und der resoluten Witwe Sanna Muchpipper, seiner Köchin.
    Die hatte der neue Hotelboy kurz zuvor schon einmal im Flur gesehen.
    Während die Miss in ziemlich wirrem Durcheinander erzählte, was sie soeben erlebt, während die dicke Köchin, zwei Reisende und der Hotelbesitzer wild durcheinander-schrien, schlich Sam Dodd fast auf dem Bauche in das Gespensterzimmer und öffnete das Fenster.
    Er zog rasch den Käfig aus dem Schrank und schleuderte ihn zum Fenster hinaus.
    „Verrückt, verrückt!" schnatterte Tim, der Rabe, vergaß vor lauter Aufregung das „Hände hoch!" und schwirrte im eleganten Gleitflug in die Nacht hinaus.
    „Snap! Snap! Komm schön!"
    Der Igel erkannte die vertraute Stimme und gehorchte.
    Auf dem Flur schrien sie immer noch durcheinander. Dort huschte etwas Braungelbes davon: Terry, der Eichkater!
    Mitten durch das Gewimmel aber brauste nun Halbohr. Er bellte, wie er nie gebellt hatte. Es scholl furchtbar durch den nächtlichen Flur.

    „Ich glaube, es war diese Tür hier", hörte Sam die Witwe Muchpipper sagen, und fast zugleich schrie jemand: „Da, ein Riesenwolf ... sie hat doch recht . . . ihr Zimmer . . . o Gott . . .!"
    Mehr verstand Sam nicht, weil er mit Snap unterm Arm zu seiner Kammer nach oben schlich.
    Kurz darauf aber kam er schon wieder zurück. Diesmal schrie auch er: „Mr. Tops! Ich kündige!" —
    Was war inzwischen noch geschehen? Nicht allzuviel, doch immerhin genug, um die zwei Galgenvögel Dean Dester und Pancho Martinez immer noch in ihrem freiwilligen Gefängnis festzuhalten.
    Daran war eigentlich Sanna Muchpipper schuld. Als sie Miss Mirandas ersten grellen Schrei vernahm, hatte sie sich nicht lange in ihrem Küchenreich umgesehen. Sie benahm sich ähnlich, wie sich ihre schwarze Kollegin von der Salem-Ranch benommen hätte. Gewiß, Mammy Linda hätte sofort die größte ihrer Bratpfannen ergriffen. Witwe Muchpipper jedoch griff sich ein Aluminium-sieb und schnaufte in den oberen Stock. Vielleicht brauchte sie nur eine Maus totzuwerfen. Das war in ihrer Hotelküchenpraxis in Chicago schon öfter vorgekommen; deswegen brauchte man nicht gleich Alarm zu schlagen. Sanna Muchpipper hatte es einmal sogar erlebt, daß die auf dem Stuhl stehende und ängstlich zeternde Miss Ellen Kay Tottenham, die berühmte Tigerbändigerin, wegen einer hellgrauen Maus sogar Schreikrämpfe und Schüttelfrost bekommen hatte!
    Wie dem auch war, sie kanterte, schnaufend wie eine Lok, die Treppe zum oberen Flur hinauf. Mrs. Muchpipper überlegte noch, durch welche Tür wohl der Schrei gedrungen sein mochte, als sie links neben sich einen fremden Kopf auftauchen sah. Der Kopf gehörte zum Mestizen Pancho, der gerade wieder einmal mit seinem Kumpan die „Luft kontrollierte". Witwe Muchpipper aber hielt ihn im ersten Moment für den Kopf einer bösen Räuberbande, womit sie gar nicht so unrecht hatte. Aber nachdem sie dem Mann das Aluminiumsieb über das Dach geschlagen hatte und der Getroffene mit gräßlichem Stöhnen zurücksackte, kamen ihr doch Gewissensbisse. Sie fürchtete, einen harmlosen Wohngast erwischt zu haben. Der Mann war im Zurücksacken noch so höflich und schloß rasch die Tür. Die gute Köchin ahnte ja nicht, daß Pancho Martinez regelrecht k. o. war und

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