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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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schlug sein Gesicht wieder haargenau in denselben Gegenstand. Das dämpfte wohl seinen Fall, hatte aber sonst doch gewisse Nachteile!
    Watson spuckte und schnaufte, raffte sich auf und eilte weiter, gepeinigt von der Sorge um seinen Gaul.
    In der Aufregung und schläfrigen Benommenheit hatte er anscheinend die falsche Richtung genommen.

    Jedenfalls flitzte Hilfssheriff Watson nicht in Richtung Stadtmitte und Arizona Hall, sondern auf Littletown zu.
    In die Sorge um das Tier mischte sich nun auch noch der Kummer um den Neffen. Wer hatte ihm das Pferd geraubt, wer dem guten Jimmy das angetan?
    Er kam aus den Sorgen nicht mehr heraus! Morgen in der Frühe wollte er doch die Salem- und die Osborne-Ranch aufsuchen, um die Sache mit dem Landkauf für den Grafen vorzubereiten. Am Nachmittag sollten ja Seine Gnaden eintreffen. —
    Ziemlich sorglos betrat Miranda Cat ihr Schlafzimmer.
    Friedlich grinste der Mond mit seinem runden Gesicht neugierig durch das Fenster. Sie prüfte nach, ob es auch richtig geschlossen war. Schließlich befand man sich ja hier im sogenannten Wilden Westen. Sie hatte in den Filmtheatern Chicagos schon die schauerlichsten Historien aus diesem Arizona gesehen und es sogar knallen hören!
    Sie zog sich aus und huschte ins Bett.
    Snap, der Igel, hob wohl seinen Spitzkopf ein wenig, als ihm plötzlich die schützende weiche Decke weggezogen wurde. Er war ja von der Salem-Ranch an Menschen gewöhnt und ahnte nichts Böses. Darum war er auch nicht sonderlich beunruhigt.
    Ahnungslos begann die Miss sich unter der Decke zu strecken. Dabei stieß sie mit ihren Füßen gegen . . . Igelstacheln.
    In dieser Sekunde stieß jener grelle Schreckensschrei durch die Stille der Nacht.

    Der Stoß mit den Füßen, dazu der tolle Schrei irritierten Snap nun doch etwas. Er tat, was jeder Igel in dieser Situation zunächst getan hätte; er wurde kopflos, das heißt: er zog sich zur Abwehrkugel zusammen und schien nun nur noch aus seinem Stachelpanzer zu bestehen.
    Genau um diese Zeit rutschte die verängstigte Miss zum Kopfende ihres Bettes hin. Es geschah so blitzartig, daß sie die Bettlänge nicht richtig berechnete. Ihr bildhübsch frisiertes Köpfchen knallte mit voller Wucht gegen das Holz. Einen Augenblick war sie vollkommen benommen. Durch die plötzliche Gewichtsverlagerung aber änderte sich gleichzeitig auch die Horizontale der Liegefläche. Die Mulde rollte gleichsam in Richtung Kopfende mit. Und Snap, der kugelige Snap rollte ebenfalls mit. Dabei stießen seine vielen Stacheln erneut gegen einen gräflichen Sekretärinnenfuß. Diesmal schrie Miss Miranda nicht; sie konnte einfach nicht mehr schreien vor lauter Angst, zumal es jetzt auch im nahen Kleiderschrank seltsam zu rumoren begann. Der kleine Terry war lebendig geworden und tobte in seiner Zelle wie ein wildgewordener Tiger im Eisenkäfig. Daß er dabei kein Gebrüll von sich gab, lag nur daran, daß Eichkätzchen nicht brüllen können. Um so größeren Krach aber machten seine vier scharfen Krallenpfötchen. Es hörte sich an, als krabbelten und kletterten einige Dutzend wilder Wesen überall im Schrank herum. Und viel anders war es tatsächlich nicht. Terry raste sämtliche vier Kleiderschrankwände entlang, hinauf und hinab.
    Miss Miranda, alias Cat Power, überdachte im Schnellzugstempo alle bösen Taten ihres Lebens, denn sie glaubte in dieser Stunde zum ersten Male an Gespenster.

    Waren etwa Mäuse in den Schrank geschlüpft?
    Da . . . Cat Power zog ihre Füße noch näher an sich heran, schlug sie dann über die Decke und harrte der furchtbaren Dinge, die noch kommen könnten. Der Gedanke, daß dieses unbekannte Stacheltier sie noch einmal angreifen würde, war furchtbar. Sie überlegte: Mäuse konnten das im Schrank kaum sein; so wild gebärdeten sich nicht einmal Ratten. Höllengeister spukten dort herum, und die Stachelbestie . . .?
    Sie wußte genau, daß es unzählige Nadeln oder Stacheln gewesen waren, von denen sie gepiekt worden war. Am gescheitesten wäre es gewesen, das Bett sofort zu verlassen. Aber sie wagte auch das nicht mehr. Was für geheimnisvolle Wesen würde ihr diese gespenstische Nacht noch bescheren?
    Da!
    Miranda Cat Power standen die schwarzen Haare zu Berge. Da wieder! Die Tür öffnete sich, und herein tappte ein . . . ja ein was . . .? Ein Hund ... ein Puma . . .?
    Sie vernahm ein kurzes Schnauben, ein Schnüffeln, und dann hörte sie die Fänge des Ungeheuers mahlen und kauen.
    Halbohr, von Sommersprosse soeben

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