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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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war. „Da steht ja nirgends mein... Name!" tobte er, und dann geschah etwas mit ihm. Er sah in diesem Augenblick wie ein gereizter Puma aus — nur nicht ganz so intelligent.
    „Da hört sich doch die Weltgeschichte auf. Hier, Jimmy, sieh dir das an. Somerset . . . der Goldkönig von Somerset . . .! Dabei habe ich geschrieben ,von Bux-town' . . . eigens von mir erfundene Stadt . . . he . . . Was ist aus meiner schönen Geschichte geworden! ,Eine wahre Begebenheit', schreiben diese Affen . . .!"
    „Vielleicht muß das so sein", lenkte Jimmy ein, dem gar nicht wohl in seiner Haut war.
    „Wieso?"
    „Nun ja . . . äh . . . damit die Affen auch richtig grinsen . . . Dein . . . deine Zeitschrift nennt sich ja doch ,Da grinsen sogar die Affen', Onkel John."
    „Unsinn! Blödsinn! Alles kalter Kaffee!" schrie John Watson und schlug auf die Tischkante, als habe er nicht Jimmy, sondern den Chefredakteur dieser Affen-Zeitschrift vor sich. „Was heißt das alles? Ich kann verlangen, das meine dichterischen Errungenschaften sooo zu Druck gebracht werden, wie ich sie in geistvoller Stunde er . . . er . . . geschaffen habe. Wie?"
    „Onkel", versuchte der Schlaks zu besänftigen, „weißt du, an dem Tag, da hattest du ziemlich viele Whiskies

    zu dir genommen. Vielleicht, ja, wahrscheinlich hast du deine Story dann genau so geschrieben, wie sie hier steht. Kommt doch vor, daß ein erhabener Dichterfürst seine Schöpfung ein wenig umwirft und . . . ändert!"
    „Meinst du . . .?" John Watson schien dem Weinen nahe. Er deutete immer wieder auf die Zeitschrift in seiner Linken. „Da, nicht einmal meinen Namen haben sie gebracht!"
    „Aber dafür haben sie dir zwanzig Dollars mehr gegeben als das letzte Mal."
    Onkel John wurde noch wütender. „Ich will nur dreißig Dollar, aber meinen . . . berühmten, meinen ehrlichen Namen, den Namen eines schenies, hörst du, den will ich dabei sehen . . .!"
    „Dann kannst du mir ja die übrigen zwanzig Dollars geben", schlug Jimmy vor.
    Nur durch augenblickliche Flucht konnte er sich retten, erschien aber kurz darauf wieder draußen am offenen Fenster.
    „Onkel, überleg dir doch: Somerset wird berühmt, berühmt durch dich allein! Ist das denn nichts?"
    „Aber keiner weiß es, daß ich . . .!"
    „Wieso, Onkel John, du mußt dir den Brief der Redaktion gut aufbewahren und im richtigen Augenblick den richtigen Leuten zeigen . . . Stell dir doch vor, jetzt kommen die Fremden und wollen das Grab des scheintoten . . . äh . . . Elias . . ."
    „Mathew, nicht Elias, Bengel; Mathew Cannimore heißt mein Held!"
    John Watson wurde auf einmal ganz ruhig: „Du hast doch recht, mein lieber Neffe", meinte er nun ziemlich

    sanft. „Wir — Somerset und ich — wir werden in die Geschichte ... des Fremdenverkehrs eingehen!"
    „Nicht allein das — in die Geschichte der Goldgräberei wolltest du wohl sagen", half Jimmy nach.
    „Aber man wird das Gold, das man sucht, nirgends finden!" wandte Onkel John mit trauriger Miene ein.
    „Ist ja auch nicht nötig, Onkel! Genügt doch, daß wir hier einen Strom von Fremden herbekommen, die alle das berühmte Somerset und das Grab des scheintoten Mathew Cannimore sehen wollen ... und dich natürlich auch, wenn du diesen Redaktionsbrief frühzeitig überall bekannt machst. . ."
    Einen Augenblick sah John Watson den Schlaks ein wenig mißtrauisch an; dann aber eilte er mit dem Ruf „Ich werde doch berühmt!" nach draußen.
    Kurz darauf prangten an der Außenwand des Office die neueste Nummer der Zeitschrift „Da grinsen sogar die Affen" und der Brief der Redaktion an Mr. John Watson. So, jetzt konnten es alle, alle lesen, wer Somerset zum Mittelpunkt des Fremdenverkehrs gemacht hat. Die „wahre Begebenheit aus unseren Tagen" und vor allem die Überschrift „Der Goldkönig von Somerset" unterstrich er dick mit Rotstift.
    Aber als er dann ins Büro zurückkam, war er schon wieder recht kleinlaut geworden.
    „Junge", stöhnte er, „Jimmy, das geht nicht gut aus, sage ich dir; es gibt kein Gold, es gibt kein Grab und keinen... Mathew Cannimore! O Gott, wie soll das noch werden! Man stellt mich ja als Betrüger an den Pranger . . .!"
    „Mathew Cannimore h a t im Somerseter Forst gelegen, tief unter der Erde. Grab ist vorhanden. Hab' selber die Inschrift gelesen", ließ sich die schnarrende Stimme Mr. Huckleys vernehmen, der in diesem Augenblick das Büro betrat. „Habe auch den Anschlag gelesen . . . hochinteressant, indeed!"
    Sowohl John Watson als

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