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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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des Wagens schlecht bemaß und mit dem Kopf gegen den rechten Wagenbockrand krachte.
    Mike Turner draußen hörte dieses furchtbare Aufstöhnen und kurz darauf den schweren Fall.

    ,Sie haben ihn erwischt . . . den armen Shell', dachte er, und der Schweiß brach ihm aus allen Poren. Noch stand er mit erhobenem Eichenknüttel da, und jetzt kam ein Gesicht zum Vorschein. Daß es nicht Vater Shell war, erkannte der Tapfere sofort. Darum schlug er auch augenblicklich zu.
    Zum zweitenmal sank ein Mensch stöhnend zu Boden. Er kippte sogar nach draußen und fiel in den mondbeschienenen Hof.
    „Jimmy Watson!" staunte Mike Turner. „Was tut denn der hier?"
    Beim Fallen hatte es geklungen, als kullere ein halber Steinbruch zu Boden. Jetzt erkannte Turner, als er sich über Jimmy neigte, daß dessen Hosentaschen, Jackentaschen und sogar die beiden Hemdtäschchen prall gefüllt waren. Ein kleiner Goldklumpen war beim Fall neben den Kopf des Watsonschlakses geraten.
    Von drinnen kam wieder ein Stöhnen.
    „Mike . . . hast du ihn erwischt?" fragte Vater Shell. „Mich hat der Kerl gegen die Stirn gebumst, aber es geht schon wieder . .
    „Ich hab' ihn erwischt, ja, wirst staunen, wer es ist", rief Turner nach drinnen, aber da stand Mr. Shell bereits im halboffenen Tor. Er war genau so erstaunt wie sein Wachkollege.
    „Er blutet ziemlich", meinte Shell. „Mir hat er nur 'ne Beule verpaßt, der Lümmel, na warte!"
    Jimmy Watson mußte einen eisenharten Schädel haben. Er kam urplötzlich zur Besinnung. Vielleicht hatte er sich auch nur verstellt. Der Schlaks sprang wütend auf.
    „Nichts ,na warte'! Nichts ,Lümmel'!" wetterte er

    dreist. „Sie wissen ja gar nicht, was alles hätte passieren können, wenn jetzt eben ... die ... die fremden Goldräuber aufgetaucht wären . . . und ich ... ich lag hier in meinem Blute . . ."
    Bei genauem Zusehen hatte Jimmy zwar einen starken Riss an der linken Kopfseite, aber lebensgefährlich war es keinesfalls.
    „Was soll das alles heißen, he! Antwort, Bengel?" drängte Vater Shell. „Du wolltest dir . . . wie man sieht ... die kleineren Nuggets auf die Seite legen, und wir Wachmänner waren dann die Diebe, wie?"
    Jimmy Watson geriet nun doch ein wenig ins Stammeln.
    „Ich ... äh ... i... ich bin von der Nordseite eingedrungen ... um ... um ... bereit zu sein, fafalls Sie ... hier draußen nicht mit den Gegnern fertig würden", behauptete er, ohne zu erröten. „Ich ... ich habe mir gesagt, bring wenigstens die kleinen Nuggets in Sicherheit. Den großen Brocken schleppt so leicht doch keiner weg ... hab' ich mir gesagt."
    Von der Straße herüber tappten Schritte. Sie entfernten sich in eine Nebenstraße. Als sich die beiden Wachmänner wieder nach Jimmy umschauten, war dieser schon wieder verschwunden.
    „Hat 'nen Klaps, der Bengel", meinte Mike Turner. „Na, soll er sie ruhig ins Haus schleppen. Werden morgen schon genug Leute dafür sorgen, daß das Zeug wieder herausgegeben wird."
    Sie zogen den offenen Torflügel zu. Im Haus ging eine Tür. Jimmy Watson trat heraus. Er hatte sich ein breites

    Heftpflaster auf seinen Kopf geklebt. In der Rechten trug er eine Flasche.
    „Nichts für ungut, Gents", sagte er vollkommen ruhig, als wäre nichts geschehen. „Hier, stärken Sie sich nach dem Schreck. Vor allem Sie, Mr. Shell, können's brauchen. Ich hab' Sie übrigens gar nicht angerannt. Sie müssen gegen den Wagen gelaufen sein."
    „Will's dir mal glauben, Junge, gib her! Danke."
    „Feines Stöffchen", murmelte Vater Shell und reichte, nachdem er ein paar kräftige Schlucke genommen hatte, die Flasche zu Turner hinüber. Es war hochprozentiger Whisky.
    Auch Mike Turner lobte das Zeug, schmatzte genießerisch und gab die Flasche an den Schlaks zurück.
    „Gute Wache", wünschte Jimmy den beiden. „Die Nuggets sind ja genau gezählt. Ich hab' sie im Büro hinter die Akten gelegt."
    „Ich glaube, wir haben dem Bengel diesmal Unrecht getan", gähnte Vater Shell. „Du, Mike, ich weiß nicht, der Whisky muß ganz besonders stark gewesen sein. Ich könnte glatt einschlafen . . . by gosh!"
    „Ich auch", meinte Turner. „Schätze, wir hocken uns mit dem Rücken hier gegen das Tor. Tief atmen, dann wird man wieder frisch."
    Sie ließen sich wie die Indianer auf der Erde nieder und stützten den Rücken gegen die Torplanken. Keine fünf Minuten waren vergangen, da sanken beide Goldwächter zur Seite und schnarchten wie tausend Affen. —

    Untersheriff John Watson konnte in dieser

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